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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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unmittelbaren Einwirkung des Lichts ausgesetzt
sind, vorzüglich beschattete Felsen und quellen-
reiche Hügel, weshalb der Harz eine so grosse
Menge derselben aufzuweisen hat. Auf den höch-
sten Bergen trifft man kaum ein halbes Dutzend der
gemeinsten Arten an, die überdies noch ein ver-
kümmertes Ansehn haben. Am längsten halten
noch Dicranum scoparium mit dem Hypnnm cu-
pressiforme, und nächst diesen Encalypta vulgaris,
Bryum lanceolatum, Grimmia apocarpa und Dicra-
num fragile aus. Die übrigen bleiben auf den un-
tern Absätzen zurück (a). Die Pilze und viele
Flechten lieben die Dunkelheit, oder gar die völli-
ge Finsterniss. Wälder und unterirdische Höh-
len, die nie, oder doch nur durch ein schwaches,
zurückgeworfenes Licht erhellet werden, sind ihre
Heimath. Die erstern sieht man daher auf grossen
Höhen fast gar nicht (a*).

Weniger empfindlich, als gegen das Licht,
sind die Zoophyten gegen Wärme, wie die im er-
sten Abschnitte angeführten Thatsachen beweisen.
Alle aber fliehen einen gewissen Grad der Kälte,
und dies ist ohne Zweifel mit eine Ursache, warum
so wenige von ihnen in der Alpenregion ausdauern
können. Vorzüglich ist den Farrnkräutern Kälte

nach-
(a) Flörke in Schrader's Journal f. d. Botanik. 1800.
B. 2. S. 161.
(a*) Flörke a. a. O.

unmittelbaren Einwirkung des Lichts ausgesetzt
sind, vorzüglich beschattete Felsen und quellen-
reiche Hügel, weshalb der Harz eine so groſse
Menge derselben aufzuweisen hat. Auf den höch-
sten Bergen trifft man kaum ein halbes Dutzend der
gemeinsten Arten an, die überdies noch ein ver-
kümmertes Ansehn haben. Am längsten halten
noch Dicranum scoparium mit dem Hypnnm cu-
pressiforme, und nächst diesen Encalypta vulgaris,
Bryum lanceolatum, Grimmia apocarpa und Dicra-
num fragile aus. Die übrigen bleiben auf den un-
tern Absätzen zurück (a). Die Pilze und viele
Flechten lieben die Dunkelheit, oder gar die völli-
ge Finsterniſs. Wälder und unterirdische Höh-
len, die nie, oder doch nur durch ein schwaches,
zurückgeworfenes Licht erhellet werden, sind ihre
Heimath. Die erstern sieht man daher auf groſsen
Höhen fast gar nicht (a*).

Weniger empfindlich, als gegen das Licht,
sind die Zoophyten gegen Wärme, wie die im er-
sten Abschnitte angeführten Thatsachen beweisen.
Alle aber fliehen einen gewissen Grad der Kälte,
und dies ist ohne Zweifel mit eine Ursache, warum
so wenige von ihnen in der Alpenregion ausdauern
können. Vorzüglich ist den Farrnkräutern Kälte

nach-
(a) Flörke in Schrader’s Journal f. d. Botanik. 1800.
B. 2. S. 161.
(a*) Flörke a. a. O.
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[142/0152] unmittelbaren Einwirkung des Lichts ausgesetzt sind, vorzüglich beschattete Felsen und quellen- reiche Hügel, weshalb der Harz eine so groſse Menge derselben aufzuweisen hat. Auf den höch- sten Bergen trifft man kaum ein halbes Dutzend der gemeinsten Arten an, die überdies noch ein ver- kümmertes Ansehn haben. Am längsten halten noch Dicranum scoparium mit dem Hypnnm cu- pressiforme, und nächst diesen Encalypta vulgaris, Bryum lanceolatum, Grimmia apocarpa und Dicra- num fragile aus. Die übrigen bleiben auf den un- tern Absätzen zurück (a). Die Pilze und viele Flechten lieben die Dunkelheit, oder gar die völli- ge Finsterniſs. Wälder und unterirdische Höh- len, die nie, oder doch nur durch ein schwaches, zurückgeworfenes Licht erhellet werden, sind ihre Heimath. Die erstern sieht man daher auf groſsen Höhen fast gar nicht (a*). Weniger empfindlich, als gegen das Licht, sind die Zoophyten gegen Wärme, wie die im er- sten Abschnitte angeführten Thatsachen beweisen. Alle aber fliehen einen gewissen Grad der Kälte, und dies ist ohne Zweifel mit eine Ursache, warum so wenige von ihnen in der Alpenregion ausdauern können. Vorzüglich ist den Farrnkräutern Kälte nach- (a) Flörke in Schrader’s Journal f. d. Botanik. 1800. B. 2. S. 161. (a*) Flörke a. a. O.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/152>, abgerufen am 22.11.2024.