Der wilde Esel wird zwar auch in den nörd- lich vom Aralsee gelegenen Steppen bis zum 48ten Grade der Breite gefunden, aber nur während des Sommers. Im Herbste wandert er nach Süden, um in Persien und Indien ei- nen wärmern Aufenthalt zu suchen (f). Er gehört daher zu dieser, und nicht zur vorher- gehenden Abtheilung.
Die wärmern Climate enthalten also ohngefähr 270 Säugthiere, folglich beynahe noch einmal so viel als die gemässigten Zonen, und unter diesen sind noch nicht die vielen unbestimmten Thiere be- griffen, die grösstentheils den Tropenländern ange- hören, und wodurch jene Zahl gewiss noch um den vierten Thei! vergrössert werden würde. Zwar sind dagegen in dem obigen Verzeichnisse den Thieren der kalten und gemässigten Zonen die Rob- ben und Cetaceen nicht beygezählt. Allein man- sieht leicht, dass die geringe Anzahl dieser Thiere selbst dann, wenn auch alle den kalten Zonen an- gehörten, keine bedeutende Aenderung in dem er- wähnten Resultat hervorbringen würde.
In der That sind aber auch nur wenige der letztern Thiere auf die kalten und gemässigten Zonen eingeschränkt. Alle Delphine, Caschelotte (Physe- ter), Wallfische und Narwale (Monodon) durch-
strei-
(f) Neue Nordische Beyträge. B. 1. S. 25.
Der wilde Esel wird zwar auch in den nörd- lich vom Aralsee gelegenen Steppen bis zum 48ten Grade der Breite gefunden, aber nur während des Sommers. Im Herbste wandert er nach Süden, um in Persien und Indien ei- nen wärmern Aufenthalt zu suchen (f). Er gehört daher zu dieser, und nicht zur vorher- gehenden Abtheilung.
Die wärmern Climate enthalten also ohngefähr 270 Säugthiere, folglich beynahe noch einmal so viel als die gemäſsigten Zonen, und unter diesen sind noch nicht die vielen unbestimmten Thiere be- griffen, die gröſstentheils den Tropenländern ange- hören, und wodurch jene Zahl gewiſs noch um den vierten Thei! vergröſsert werden würde. Zwar sind dagegen in dem obigen Verzeichnisse den Thieren der kalten und gemäſsigten Zonen die Rob- ben und Cetaceen nicht beygezählt. Allein man- sieht leicht, daſs die geringe Anzahl dieser Thiere selbst dann, wenn auch alle den kalten Zonen an- gehörten, keine bedeutende Aenderung in dem er- wähnten Resultat hervorbringen würde.
In der That sind aber auch nur wenige der letztern Thiere auf die kalten und gemäſsigten Zonen eingeschränkt. Alle Delphine, Caschelotte (Physe- ter), Wallfische und Narwale (Monodon) durch-
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(f) Neue Nordische Beyträge. B. 1. S. 25.
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Der wilde Esel wird zwar auch in den nörd-
lich vom Aralsee gelegenen Steppen bis zum
48ten Grade der Breite gefunden, aber nur
während des Sommers. Im Herbste wandert
er nach Süden, um in Persien und Indien ei-
nen wärmern Aufenthalt zu suchen (f). Er
gehört daher zu dieser, und nicht zur vorher-
gehenden Abtheilung.
Die wärmern Climate enthalten also ohngefähr
270 Säugthiere, folglich beynahe noch einmal so
viel als die gemäſsigten Zonen, und unter diesen
sind noch nicht die vielen unbestimmten Thiere be-
griffen, die gröſstentheils den Tropenländern ange-
hören, und wodurch jene Zahl gewiſs noch um
den vierten Thei! vergröſsert werden würde. Zwar
sind dagegen in dem obigen Verzeichnisse den
Thieren der kalten und gemäſsigten Zonen die Rob-
ben und Cetaceen nicht beygezählt. Allein man-
sieht leicht, daſs die geringe Anzahl dieser Thiere
selbst dann, wenn auch alle den kalten Zonen an-
gehörten, keine bedeutende Aenderung in dem er-
wähnten Resultat hervorbringen würde.
In der That sind aber auch nur wenige der
letztern Thiere auf die kalten und gemäſsigten Zonen
eingeschränkt. Alle Delphine, Caschelotte (Physe-
ter), Wallfische und Narwale (Monodon) durch-
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(f) Neue Nordische Beyträge. B. 1. S. 25.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/194>, abgerufen am 24.11.2024.
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