zeigten sich die Infusionsthiere weit geschwinder, als wenn er unvorbereiteten Saamen zu der Infusion nahm (u).
Wurde die Vegetation des in dem Aufgusse befindlichen Saamens durch Kälte zurückgehalten, so entstanden bey weitem nicht so viele Thiere, und diese erreichten nicht die Grösse, als wenn das Keimen durch Wärme beschleunigt wurde (v).
So weit stimmen Spallanzani's Beobachtun- gen noch ganz mit den Needhamschen überein. Inzwischen glaubt jener, diese Erfahrungen mit der Meinung vom Entstehen der Infusionsthiere aus Eyern doch vereinigen zu können. "Kann "nicht", frägt er, "die gemässigte Wärme, welche "die Körner in der Infusion zum Keimen bringt, "auch auf die darin befindlichen Eyer wirken und "dieselben ausbrüten, diese Eyer mögen nun durch "die Luft herbeygeführt seyn, oder sich zuvor im "Wasser, oder im Gefässe befunden haben, oder "von den Weibchen auf die Saamen, ehe sie ins "Wasser geschüttet worden, gelegt seyn? Es hält "nicht schwer", fährt er fort, "zu erklären, warum "sich gleich, oder wenigstens bald Würmer zeigen, "wenn man den Saft aus dem aufgequollenen Saa- "men drückt, oder den bereits aufgekeimten Saa-
"men
(u) Ebendas.
(v) S. 159.
S 5
zeigten sich die Infusionsthiere weit geschwinder, als wenn er unvorbereiteten Saamen zu der Infusion nahm (u).
Wurde die Vegetation des in dem Aufgusse befindlichen Saamens durch Kälte zurückgehalten, so entstanden bey weitem nicht so viele Thiere, und diese erreichten nicht die Gröſse, als wenn das Keimen durch Wärme beschleunigt wurde (v).
So weit stimmen Spallanzani’s Beobachtun- gen noch ganz mit den Needhamschen überein. Inzwischen glaubt jener, diese Erfahrungen mit der Meinung vom Entstehen der Infusionsthiere aus Eyern doch vereinigen zu können. “Kann „nicht”, frägt er, “die gemäſsigte Wärme, welche „die Körner in der Infusion zum Keimen bringt, „auch auf die darin befindlichen Eyer wirken und „dieselben ausbrüten, diese Eyer mögen nun durch „die Luft herbeygeführt seyn, oder sich zuvor im „Wasser, oder im Gefäſse befunden haben, oder „von den Weibchen auf die Saamen, ehe sie ins „Wasser geschüttet worden, gelegt seyn? Es hält „nicht schwer”, fährt er fort, “zu erklären, warum „sich gleich, oder wenigstens bald Würmer zeigen, „wenn man den Saft aus dem aufgequollenen Saa- „men drückt, oder den bereits aufgekeimten Saa-
„men
(u) Ebendas.
(v) S. 159.
S 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0291"n="281"/>
zeigten sich die Infusionsthiere weit geschwinder,<lb/>
als wenn er unvorbereiteten Saamen zu der Infusion<lb/>
nahm <noteplace="foot"n="(u)">Ebendas.</note>.</p><lb/><p>Wurde die Vegetation des in dem Aufgusse<lb/>
befindlichen Saamens durch Kälte zurückgehalten,<lb/>
so entstanden bey weitem nicht so viele Thiere,<lb/>
und diese erreichten nicht die Gröſse, als wenn das<lb/>
Keimen durch Wärme beschleunigt wurde <noteplace="foot"n="(v)">S. 159.</note>.</p><lb/><p>So weit stimmen <hirendition="#k">Spallanzani</hi>’s Beobachtun-<lb/>
gen noch ganz mit den <hirendition="#k">Needham</hi>schen überein.<lb/>
Inzwischen glaubt jener, diese Erfahrungen mit<lb/>
der Meinung vom Entstehen der Infusionsthiere<lb/>
aus Eyern doch vereinigen zu können. “Kann<lb/>„nicht”, frägt er, “die gemäſsigte Wärme, welche<lb/>„die Körner in der Infusion zum Keimen bringt,<lb/>„auch auf die darin befindlichen Eyer wirken und<lb/>„dieselben ausbrüten, diese Eyer mögen nun durch<lb/>„die Luft herbeygeführt seyn, oder sich zuvor im<lb/>„Wasser, oder im Gefäſse befunden haben, oder<lb/>„von den Weibchen auf die Saamen, ehe sie ins<lb/>„Wasser geschüttet worden, gelegt seyn? Es hält<lb/>„nicht schwer”, fährt er fort, “zu erklären, warum<lb/>„sich gleich, oder wenigstens bald Würmer zeigen,<lb/>„wenn man den Saft aus dem aufgequollenen Saa-<lb/>„men drückt, oder den bereits aufgekeimten Saa-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">„men</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig">S 5</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[281/0291]
zeigten sich die Infusionsthiere weit geschwinder,
als wenn er unvorbereiteten Saamen zu der Infusion
nahm (u).
Wurde die Vegetation des in dem Aufgusse
befindlichen Saamens durch Kälte zurückgehalten,
so entstanden bey weitem nicht so viele Thiere,
und diese erreichten nicht die Gröſse, als wenn das
Keimen durch Wärme beschleunigt wurde (v).
So weit stimmen Spallanzani’s Beobachtun-
gen noch ganz mit den Needhamschen überein.
Inzwischen glaubt jener, diese Erfahrungen mit
der Meinung vom Entstehen der Infusionsthiere
aus Eyern doch vereinigen zu können. “Kann
„nicht”, frägt er, “die gemäſsigte Wärme, welche
„die Körner in der Infusion zum Keimen bringt,
„auch auf die darin befindlichen Eyer wirken und
„dieselben ausbrüten, diese Eyer mögen nun durch
„die Luft herbeygeführt seyn, oder sich zuvor im
„Wasser, oder im Gefäſse befunden haben, oder
„von den Weibchen auf die Saamen, ehe sie ins
„Wasser geschüttet worden, gelegt seyn? Es hält
„nicht schwer”, fährt er fort, “zu erklären, warum
„sich gleich, oder wenigstens bald Würmer zeigen,
„wenn man den Saft aus dem aufgequollenen Saa-
„men drückt, oder den bereits aufgekeimten Saa-
„men
(u) Ebendas.
(v) S. 159.
S 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/291>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.