die Erzeugung jener Thiere von einem vegetativen Princip, oder was für einen Namen man der Sache sonst geben will, ableitet, dessen Produkte ver- schieden sind, nach der Verschiedenheit der äus- sern Einflüsse.
Nach Spallanzani suchte endlich noch The- rechowsky(k) die Erzeugung der Infusionsthiere aus Eyern durch Versuche darzuthun.
Dieser Beobachter erhielt aus den Aufgüssen einer Menge pflanzenartiger und thierischer Sub- stanzen einerley Gattung von Thieren, wenn er ei- nerley Wasser dazu gebrauchte, verschiedene, wenn er sich verschiedenen Wassers bediente (l).
So oft er ein Gefäss mit einem Aufgusse von thierischen oder vegetabilischen Substanzen entwe- der hermetisch versiegelte, oder mit dem Halse umgekehrt über Quecksilber stürzte, konnte er nie ein lebendes Wesen darin entdecken (m).
In reinem frischen Wasser, das in kupfernen Gefässen aus einem steinernen Brunnen geschöpft war, fand er zwar anfangs keine Thiere. Als er sich jedoch keine Mühe verdriessen liess, und zu
wie-
(k) Diss. de Chao infusorio Linnaei. Uebersetzt in den (Leipziger) Sammlungen zur Physik u. Naturgeschich- te. B. 2. St. 2. S. 1 ff.
(l) Leipziger Sammlungen a. a. O. S. 167.
(m) Ebendas. S. 169.
die Erzeugung jener Thiere von einem vegetativen Princip, oder was für einen Namen man der Sache sonst geben will, ableitet, dessen Produkte ver- schieden sind, nach der Verschiedenheit der äus- sern Einflüsse.
Nach Spallanzani suchte endlich noch The- rechowsky(k) die Erzeugung der Infusionsthiere aus Eyern durch Versuche darzuthun.
Dieser Beobachter erhielt aus den Aufgüssen einer Menge pflanzenartiger und thierischer Sub- stanzen einerley Gattung von Thieren, wenn er ei- nerley Wasser dazu gebrauchte, verschiedene, wenn er sich verschiedenen Wassers bediente (l).
So oft er ein Gefäſs mit einem Aufgusse von thierischen oder vegetabilischen Substanzen entwe- der hermetisch versiegelte, oder mit dem Halse umgekehrt über Quecksilber stürzte, konnte er nie ein lebendes Wesen darin entdecken (m).
In reinem frischen Wasser, das in kupfernen Gefäſsen aus einem steinernen Brunnen geschöpft war, fand er zwar anfangs keine Thiere. Als er sich jedoch keine Mühe verdrieſsen lieſs, und zu
wie-
(k) Diss. de Chao infusorio Linnaei. Uebersetzt in den (Leipziger) Sammlungen zur Physik u. Naturgeschich- te. B. 2. St. 2. S. 1 ff.
(l) Leipziger Sammlungen a. a. O. S. 167.
(m) Ebendas. S. 169.
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die Erzeugung jener Thiere von einem vegetativen
Princip, oder was für einen Namen man der Sache
sonst geben will, ableitet, dessen Produkte ver-
schieden sind, nach der Verschiedenheit der äus-
sern Einflüsse.
Nach Spallanzani suchte endlich noch The-
rechowsky (k) die Erzeugung der Infusionsthiere
aus Eyern durch Versuche darzuthun.
Dieser Beobachter erhielt aus den Aufgüssen
einer Menge pflanzenartiger und thierischer Sub-
stanzen einerley Gattung von Thieren, wenn er ei-
nerley Wasser dazu gebrauchte, verschiedene, wenn
er sich verschiedenen Wassers bediente (l).
So oft er ein Gefäſs mit einem Aufgusse von
thierischen oder vegetabilischen Substanzen entwe-
der hermetisch versiegelte, oder mit dem Halse
umgekehrt über Quecksilber stürzte, konnte er nie
ein lebendes Wesen darin entdecken (m).
In reinem frischen Wasser, das in kupfernen
Gefäſsen aus einem steinernen Brunnen geschöpft
war, fand er zwar anfangs keine Thiere. Als er
sich jedoch keine Mühe verdrieſsen lieſs, und zu
wie-
(k) Diss. de Chao infusorio Linnaei. Uebersetzt in den
(Leipziger) Sammlungen zur Physik u. Naturgeschich-
te. B. 2. St. 2. S. 1 ff.
(l) Leipziger Sammlungen a. a. O. S. 167.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/302>, abgerufen am 24.11.2024.
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