ursprünglichen grünen Körperchen, aber entstellt, von einer schleimigen Materie umhüllet, und durchflochten mit durchsichtigen Fäserchen, die kleinen farbenlosen Glasröhren ähnlich sehen, und unregelmässige, jedoch augenscheinliche Bewegun- gen äussern. Sie nähern sich einander, kehren wieder in ihre vorige Lage zurück, verwickeln sich oft unter einander, und machen sich wieder los. Trifft man die Zeit, wo diese Bewegungen in ihrer grössten Stärke vor sich geben, so sollte man die Fasern für aalförmige Thiere halten (a). Wirklich sind sie auch den Essig-Aelchen einigermaassen ähn- lich. Oft bemerkt man an ihnen sogar peristalti- sche Bewegungen (b).
Die weisse Farbe und Bewegung dieser Fäden dauert nur eine gewisse Zeit. Nach etlichen Mo- naten wird die grüne Kruste fester, uneben, und erhebt sich hier und da in unregelmässige Hügel- chen. Die Fasern nehmen sich jetzt deutlicher aus; sie sind grün, und ohne Ordnung zerstreut, be- sonders an den erhabensten Theilen der vorsprin- genden Kruste; sie übersteigen aber die Oberfläche der Kruste nicht, welche immer glatt, und dem Gefühle nach ziemlich hart bleibt. In dieser Kru- ste findet man kaum noch erkennbare Ueberbleibsel der ursprünglichen Thierchen (c).
Ue-
(a) S. 152.
(b) S. 153, 154.
(c) S. 155.
ursprünglichen grünen Körperchen, aber entstellt, von einer schleimigen Materie umhüllet, und durchflochten mit durchsichtigen Fäserchen, die kleinen farbenlosen Glasröhren ähnlich sehen, und unregelmäſsige, jedoch augenscheinliche Bewegun- gen äussern. Sie nähern sich einander, kehren wieder in ihre vorige Lage zurück, verwickeln sich oft unter einander, und machen sich wieder los. Trifft man die Zeit, wo diese Bewegungen in ihrer gröſsten Stärke vor sich geben, so sollte man die Fasern für aalförmige Thiere halten (a). Wirklich sind sie auch den Essig-Aelchen einigermaaſsen ähn- lich. Oft bemerkt man an ihnen sogar peristalti- sche Bewegungen (b).
Die weisse Farbe und Bewegung dieser Fäden dauert nur eine gewisse Zeit. Nach etlichen Mo- naten wird die grüne Kruste fester, uneben, und erhebt sich hier und da in unregelmäſsige Hügel- chen. Die Fasern nehmen sich jetzt deutlicher aus; sie sind grün, und ohne Ordnung zerstreut, be- sonders an den erhabensten Theilen der vorsprin- genden Kruste; sie übersteigen aber die Oberfläche der Kruste nicht, welche immer glatt, und dem Gefühle nach ziemlich hart bleibt. In dieser Kru- ste findet man kaum noch erkennbare Ueberbleibsel der ursprünglichen Thierchen (c).
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(a) S. 152.
(b) S. 153, 154.
(c) S. 155.
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ursprünglichen grünen Körperchen, aber entstellt,
von einer schleimigen Materie umhüllet, und
durchflochten mit durchsichtigen Fäserchen, die
kleinen farbenlosen Glasröhren ähnlich sehen, und
unregelmäſsige, jedoch augenscheinliche Bewegun-
gen äussern. Sie nähern sich einander, kehren
wieder in ihre vorige Lage zurück, verwickeln sich
oft unter einander, und machen sich wieder los.
Trifft man die Zeit, wo diese Bewegungen in ihrer
gröſsten Stärke vor sich geben, so sollte man die
Fasern für aalförmige Thiere halten (a). Wirklich
sind sie auch den Essig-Aelchen einigermaaſsen ähn-
lich. Oft bemerkt man an ihnen sogar peristalti-
sche Bewegungen (b).
Die weisse Farbe und Bewegung dieser Fäden
dauert nur eine gewisse Zeit. Nach etlichen Mo-
naten wird die grüne Kruste fester, uneben, und
erhebt sich hier und da in unregelmäſsige Hügel-
chen. Die Fasern nehmen sich jetzt deutlicher aus;
sie sind grün, und ohne Ordnung zerstreut, be-
sonders an den erhabensten Theilen der vorsprin-
genden Kruste; sie übersteigen aber die Oberfläche
der Kruste nicht, welche immer glatt, und dem
Gefühle nach ziemlich hart bleibt. In dieser Kru-
ste findet man kaum noch erkennbare Ueberbleibsel
der ursprünglichen Thierchen (c).
Ue-
(a) S. 152.
(b) S. 153, 154.
(c) S. 155.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/314>, abgerufen am 25.11.2024.
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