ferva rivularis L., Conf. fontana Dillen. und an- dern Arten des Wasserfadens (c).
Die Tremella verrucosa L. im Wasser beobach- tet, zeigte nach einigen Tagen in der Membran, worin sie eingewickelt ist, einen Riss, aus wel- chem eine gelatinöse Substanz hervordrang. An- fangs liess sich in dieser unter dem Microscop nichts, als krumme, unordentlich unter einander liegende Linien bemerken. Drey Tage nachher aber sahe man deutlich in ihr Körperchen, die sich sehr schnell bewegten. Am folgenden Tage war diese Bewegung schwächer, und vielleicht würden jene Körper eine neue Tremelle gebildet haben, wenn die Quantität des Wassers, worin die ge- latinöse Substanz lag, nicht zu gering gewesen wäre (d).
Diese Beobachtungen sind die Früchte fünfjäh- riger Untersuchungen. Es würde also hart seyn, sie geradezu für Täuschung zu erklären. Aber mit ihnen harmoniren auch so auffallend die Erfahrun- gen eines ältern Beobachters, dass sich die Richtig- keit derselben nicht bezweifeln lässt. Der letztere ist Ingenhouss. Schon die oben erzählten Erfah- rungen desselben über die Verwandlungen der Priestleyschen Materie gereichen den Beobachtun-
gen
(c) Ebend. n. 27. p. 17. n. 6. p. 43.
(d) Ebend. n. 6. p. 43.
ferva rivularis L., Conf. fontana Dillen. und an- dern Arten des Wasserfadens (c).
Die Tremella verrucosa L. im Wasser beobach- tet, zeigte nach einigen Tagen in der Membran, worin sie eingewickelt ist, einen Riſs, aus wel- chem eine gelatinöse Substanz hervordrang. An- fangs lieſs sich in dieser unter dem Microscop nichts, als krumme, unordentlich unter einander liegende Linien bemerken. Drey Tage nachher aber sahe man deutlich in ihr Körperchen, die sich sehr schnell bewegten. Am folgenden Tage war diese Bewegung schwächer, und vielleicht würden jene Körper eine neue Tremelle gebildet haben, wenn die Quantität des Wassers, worin die ge- latinöse Substanz lag, nicht zu gering gewesen wäre (d).
Diese Beobachtungen sind die Früchte fünfjäh- riger Untersuchungen. Es würde also hart seyn, sie geradezu für Täuschung zu erklären. Aber mit ihnen harmoniren auch so auffallend die Erfahrun- gen eines ältern Beobachters, daſs sich die Richtig- keit derselben nicht bezweifeln läſst. Der letztere ist Ingenhouss. Schon die oben erzählten Erfah- rungen desselben über die Verwandlungen der Priestleyschen Materie gereichen den Beobachtun-
gen
(c) Ebend. n. 27. p. 17. n. 6. p. 43.
(d) Ebend. n. 6. p. 43.
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ferva rivularis L., Conf. fontana Dillen. und an-
dern Arten des Wasserfadens (c).
Die Tremella verrucosa L. im Wasser beobach-
tet, zeigte nach einigen Tagen in der Membran,
worin sie eingewickelt ist, einen Riſs, aus wel-
chem eine gelatinöse Substanz hervordrang. An-
fangs lieſs sich in dieser unter dem Microscop
nichts, als krumme, unordentlich unter einander
liegende Linien bemerken. Drey Tage nachher
aber sahe man deutlich in ihr Körperchen, die sich
sehr schnell bewegten. Am folgenden Tage war
diese Bewegung schwächer, und vielleicht würden
jene Körper eine neue Tremelle gebildet haben,
wenn die Quantität des Wassers, worin die ge-
latinöse Substanz lag, nicht zu gering gewesen
wäre (d).
Diese Beobachtungen sind die Früchte fünfjäh-
riger Untersuchungen. Es würde also hart seyn,
sie geradezu für Täuschung zu erklären. Aber mit
ihnen harmoniren auch so auffallend die Erfahrun-
gen eines ältern Beobachters, daſs sich die Richtig-
keit derselben nicht bezweifeln läſst. Der letztere
ist Ingenhouss. Schon die oben erzählten Erfah-
rungen desselben über die Verwandlungen der
Priestleyschen Materie gereichen den Beobachtun-
gen
(c) Ebend. n. 27. p. 17. n. 6. p. 43.
(d) Ebend. n. 6. p. 43.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/396>, abgerufen am 23.11.2024.
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