Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

erzeugte sich ein Schwarm grüner Thierchen; hier-
auf entstand eine grüne Kruste; in dieser wuchsen
nach einer gewissen Zeit bewegliche Fasern, und
endlich ging alles in eine Tremelle über (f). In
grossen steinernen Wasserbehältern, worin das Was-
ser beständig mehr oder weniger in Bewegung war,
kamen dieselben Thierchen hervor. Aber statt die
Wände des Bassins mit einer gleichförmigen Kruste
zu überziehen, bildeten sie hier auf dem Boden
desselben gekörnte Massen, und neben diesen er-
zeugten sich zugleich Conferven (g). In grossen
hölzernen Wasserbehältern, wo das Wasser zwar
ruhiger war, als in grossen ausgemauerten Behäl-
tern, aber unruhiger, als in Glasglocken, entstan-
den die nehmlichen Thierchen und dieselbe klebrige
Materie; allein jene bildeten eine grüne schleimige
Kruste, die heller war, als in den Glocken, und
gemeiniglich kam darin keine Tremelle, und wenig
oder gar keine gekörnte Materie hervor, sondern
die grüne Materie verwandelte sich bald fast gänz-
lich in eine Conferve (h).

Unter gewissen Umständen gingen zuweilen
auch die Fasern gewisser Pflanzen, Früchte und
Wurzeln unmittelbar in eine Art von Conferven
über. In einem Aufgusse von Kartoffeln bekam
der Theil des Parenchyma dieser Früchte, der das

mei-
(f) Verm. Schriften. B. 2. S. 223.
(g) Ebendas. S. 224. 183 ff.
(h) Ebend. S. 224.

erzeugte sich ein Schwarm grüner Thierchen; hier-
auf entstand eine grüne Kruste; in dieser wuchsen
nach einer gewissen Zeit bewegliche Fasern, und
endlich ging alles in eine Tremelle über (f). In
groſsen steinernen Wasserbehältern, worin das Was-
ser beständig mehr oder weniger in Bewegung war,
kamen dieselben Thierchen hervor. Aber statt die
Wände des Bassins mit einer gleichförmigen Kruste
zu überziehen, bildeten sie hier auf dem Boden
desselben gekörnte Massen, und neben diesen er-
zeugten sich zugleich Conferven (g). In groſsen
hölzernen Wasserbehältern, wo das Wasser zwar
ruhiger war, als in groſsen ausgemauerten Behäl-
tern, aber unruhiger, als in Glasglocken, entstan-
den die nehmlichen Thierchen und dieselbe klebrige
Materie; allein jene bildeten eine grüne schleimige
Kruste, die heller war, als in den Glocken, und
gemeiniglich kam darin keine Tremelle, und wenig
oder gar keine gekörnte Materie hervor, sondern
die grüne Materie verwandelte sich bald fast gänz-
lich in eine Conferve (h).

Unter gewissen Umständen gingen zuweilen
auch die Fasern gewisser Pflanzen, Früchte und
Wurzeln unmittelbar in eine Art von Conferven
über. In einem Aufgusse von Kartoffeln bekam
der Theil des Parenchyma dieser Früchte, der das

mei-
(f) Verm. Schriften. B. 2. S. 223.
(g) Ebendas. S. 224. 183 ff.
(h) Ebend. S. 224.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0398" n="388"/>
erzeugte sich ein Schwarm grüner Thierchen; hier-<lb/>
auf entstand eine grüne Kruste; in dieser wuchsen<lb/>
nach einer gewissen Zeit bewegliche Fasern, und<lb/>
endlich ging alles in eine Tremelle über <note place="foot" n="(f)">Verm. Schriften. B. 2. S. 223.</note>. In<lb/>
gro&#x017F;sen steinernen Wasserbehältern, worin das Was-<lb/>
ser beständig mehr oder weniger in Bewegung war,<lb/>
kamen dieselben Thierchen hervor. Aber statt die<lb/>
Wände des Bassins mit einer gleichförmigen Kruste<lb/>
zu überziehen, bildeten sie hier auf dem Boden<lb/>
desselben gekörnte Massen, und neben diesen er-<lb/>
zeugten sich zugleich Conferven <note place="foot" n="(g)">Ebendas. S. 224. 183 ff.</note>. In gro&#x017F;sen<lb/>
hölzernen Wasserbehältern, wo das Wasser zwar<lb/>
ruhiger war, als in gro&#x017F;sen ausgemauerten Behäl-<lb/>
tern, aber unruhiger, als in Glasglocken, entstan-<lb/>
den die nehmlichen Thierchen und dieselbe klebrige<lb/>
Materie; allein jene bildeten eine grüne schleimige<lb/>
Kruste, die heller war, als in den Glocken, und<lb/>
gemeiniglich kam darin keine Tremelle, und wenig<lb/>
oder gar keine gekörnte Materie hervor, sondern<lb/>
die grüne Materie verwandelte sich bald fast gänz-<lb/>
lich in eine Conferve <note place="foot" n="(h)">Ebend. S. 224.</note>.</p><lb/>
                <p>Unter gewissen Umständen gingen zuweilen<lb/>
auch die Fasern gewisser Pflanzen, Früchte und<lb/>
Wurzeln unmittelbar in eine Art von Conferven<lb/>
über. In einem Aufgusse von Kartoffeln bekam<lb/>
der Theil des Parenchyma dieser Früchte, der das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mei-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[388/0398] erzeugte sich ein Schwarm grüner Thierchen; hier- auf entstand eine grüne Kruste; in dieser wuchsen nach einer gewissen Zeit bewegliche Fasern, und endlich ging alles in eine Tremelle über (f). In groſsen steinernen Wasserbehältern, worin das Was- ser beständig mehr oder weniger in Bewegung war, kamen dieselben Thierchen hervor. Aber statt die Wände des Bassins mit einer gleichförmigen Kruste zu überziehen, bildeten sie hier auf dem Boden desselben gekörnte Massen, und neben diesen er- zeugten sich zugleich Conferven (g). In groſsen hölzernen Wasserbehältern, wo das Wasser zwar ruhiger war, als in groſsen ausgemauerten Behäl- tern, aber unruhiger, als in Glasglocken, entstan- den die nehmlichen Thierchen und dieselbe klebrige Materie; allein jene bildeten eine grüne schleimige Kruste, die heller war, als in den Glocken, und gemeiniglich kam darin keine Tremelle, und wenig oder gar keine gekörnte Materie hervor, sondern die grüne Materie verwandelte sich bald fast gänz- lich in eine Conferve (h). Unter gewissen Umständen gingen zuweilen auch die Fasern gewisser Pflanzen, Früchte und Wurzeln unmittelbar in eine Art von Conferven über. In einem Aufgusse von Kartoffeln bekam der Theil des Parenchyma dieser Früchte, der das mei- (f) Verm. Schriften. B. 2. S. 223. (g) Ebendas. S. 224. 183 ff. (h) Ebend. S. 224.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/398
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/398>, abgerufen am 22.11.2024.