ssere Rinder und Pferde ernähren, als die dürren Afrikanischen Sandebenen, wo sich die Ochsen an den Salzpflanzen, die Pferde an den stachlichten Aesten der Mimosen zu sättigen, und beyde als Ge- genmittel gegen die sauern und scharfen Säfte die- ser Pflanzen Lumpen, Felle, trocknes Leder, Kno- chen, Kieselsteine, Sand und ihren eigenen Mist zu verschlingen gezwungen sind (e). Kein Wun- der, wenn der Reisende bey seinen Wanderungen durch jene brennenden, jedes Wassertropfens be- raubten Wüsten oft in mehrern Tagen nicht ein einziges baumartiges Gewächs sieht, hingegen in dem kalten, aber wasserreichen Canada, in Norwe- gen, und an den Ufern des Jenisey und Ob in Sibe- rien Fichten und Tannen von einer Höhe erblickt, welche der, wozu manche Bäume der Tropenlän- der gelangen, wenig nachgiebt (f).
Dass indess auch in den kalten Zonen nicht weniger, als in den heissen Climaten, das Empor- streben der Vegetation durch Mangel an Wasser gehemmt wird, beweiset die Insel Long-Island bey Neu-York, die sich 130 Englische Meilen weit in die Länge und 15 Meilen weit in die Breite er-
streckt.
(e)Barrow a. a. O. S. 98.
(f) Die Schottische Kiefer (Pinus rubra) erreicht in Norwegen eine Höhe von 160 Fuss (Pennant a. a. O. S. 87). In Notka-Sund giebt es Fichten, die 120 Fuss hoch sind, und 7 Fuss im Durchmesser haben. (Pennant ebendas. S. 179).
ſsere Rinder und Pferde ernähren, als die dürren Afrikanischen Sandebenen, wo sich die Ochsen an den Salzpflanzen, die Pferde an den stachlichten Aesten der Mimosen zu sättigen, und beyde als Ge- genmittel gegen die sauern und scharfen Säfte die- ser Pflanzen Lumpen, Felle, trocknes Leder, Kno- chen, Kieselsteine, Sand und ihren eigenen Mist zu verschlingen gezwungen sind (e). Kein Wun- der, wenn der Reisende bey seinen Wanderungen durch jene brennenden, jedes Wassertropfens be- raubten Wüsten oft in mehrern Tagen nicht ein einziges baumartiges Gewächs sieht, hingegen in dem kalten, aber wasserreichen Canada, in Norwe- gen, und an den Ufern des Jenisey und Ob in Sibe- rien Fichten und Tannen von einer Höhe erblickt, welche der, wozu manche Bäume der Tropenlän- der gelangen, wenig nachgiebt (f).
Daſs indeſs auch in den kalten Zonen nicht weniger, als in den heissen Climaten, das Empor- streben der Vegetation durch Mangel an Wasser gehemmt wird, beweiset die Insel Long-Island bey Neu-York, die sich 130 Englische Meilen weit in die Länge und 15 Meilen weit in die Breite er-
streckt.
(e)Barrow a. a. O. S. 98.
(f) Die Schottische Kiefer (Pinus rubra) erreicht in Norwegen eine Höhe von 160 Fuſs (Pennant a. a. O. S. 87). In Notka-Sund giebt es Fichten, die 120 Fuſs hoch sind, und 7 Fuſs im Durchmesser haben. (Pennant ebendas. S. 179).
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ſsere Rinder und Pferde ernähren, als die dürren
Afrikanischen Sandebenen, wo sich die Ochsen an
den Salzpflanzen, die Pferde an den stachlichten
Aesten der Mimosen zu sättigen, und beyde als Ge-
genmittel gegen die sauern und scharfen Säfte die-
ser Pflanzen Lumpen, Felle, trocknes Leder, Kno-
chen, Kieselsteine, Sand und ihren eigenen Mist
zu verschlingen gezwungen sind (e). Kein Wun-
der, wenn der Reisende bey seinen Wanderungen
durch jene brennenden, jedes Wassertropfens be-
raubten Wüsten oft in mehrern Tagen nicht ein
einziges baumartiges Gewächs sieht, hingegen in
dem kalten, aber wasserreichen Canada, in Norwe-
gen, und an den Ufern des Jenisey und Ob in Sibe-
rien Fichten und Tannen von einer Höhe erblickt,
welche der, wozu manche Bäume der Tropenlän-
der gelangen, wenig nachgiebt (f).
Daſs indeſs auch in den kalten Zonen nicht
weniger, als in den heissen Climaten, das Empor-
streben der Vegetation durch Mangel an Wasser
gehemmt wird, beweiset die Insel Long-Island bey
Neu-York, die sich 130 Englische Meilen weit in
die Länge und 15 Meilen weit in die Breite er-
streckt.
(e) Barrow a. a. O. S. 98.
(f) Die Schottische Kiefer (Pinus rubra) erreicht in
Norwegen eine Höhe von 160 Fuſs (Pennant a. a. O.
S. 87). In Notka-Sund giebt es Fichten, die 120
Fuſs hoch sind, und 7 Fuſs im Durchmesser haben.
(Pennant ebendas. S. 179).
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/438>, abgerufen am 22.11.2024.
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