N. Br. und De Lamanon(n) zwischen 11° 2' N. Br. und 1° 17' S. Br. gemachte Beobachtung, dass der Druck der Luft des Morgens steigt, um Mittag abnimmt, des Abends von neuem wächst, und um Mitternacht wieder fällt. Liesse sich eine Ver- änderung der Athmosphäre aus den zuletzt er- wähnten Kräften befriedigend erklären, so würde es am ersten diese athmosphärische Ebbe und Fluth seyn, deren Perioden sogar, nach Cassan's Beobachtungen, mit denen des Fallens und Stei- gens des Meers harmoniren. Aber weder die blo- sse Anziehung der Himmelskörper, worin die letztere Erscheinung ihren Grund hat, noch die erwärmende Kraft der Sonnenstrahlen ist zur Er- klärung des erstern Phänomens hinreichend: jene nicht, weil nach La Place's Berechnung (o) die vereinigte Wirkung der Sonne und des Mondes, wenn sie in ihrer mittlern Entfernung und in Conjunction oder in Opposition sind, nur eine Veränderung von 0,28 Pariser Linien im Barome- terstande bewirken kann, da dieselbe doch bey der athmosphärischen Ebbe und Fluth nach De Lamanon im Mittel 1,2 Englische Linien, und nach von Humboldt 1,7 Pariser Linien beträgt; diese nicht, weil ihre Wirkungen durch zu viele Ursachen abgeändert werden, als dass dieselben
einen
(n)Gilbert's Annalen. B. VI. S. 195.
(o) Mechanique celeste.
Bd. II.Ff
N. Br. und De Lamanon(n) zwischen 11° 2′ N. Br. und 1° 17′ S. Br. gemachte Beobachtung, daſs der Druck der Luft des Morgens steigt, um Mittag abnimmt, des Abends von neuem wächst, und um Mitternacht wieder fällt. Liesse sich eine Ver- änderung der Athmosphäre aus den zuletzt er- wähnten Kräften befriedigend erklären, so würde es am ersten diese athmosphärische Ebbe und Fluth seyn, deren Perioden sogar, nach Cassan’s Beobachtungen, mit denen des Fallens und Stei- gens des Meers harmoniren. Aber weder die blo- ſse Anziehung der Himmelskörper, worin die letztere Erscheinung ihren Grund hat, noch die erwärmende Kraft der Sonnenstrahlen ist zur Er- klärung des erstern Phänomens hinreichend: jene nicht, weil nach La Place’s Berechnung (o) die vereinigte Wirkung der Sonne und des Mondes, wenn sie in ihrer mittlern Entfernung und in Conjunction oder in Opposition sind, nur eine Veränderung von 0,28 Pariser Linien im Barome- terstande bewirken kann, da dieselbe doch bey der athmosphärischen Ebbe und Fluth nach De Lamanon im Mittel 1,2 Englische Linien, und nach von Humboldt 1,7 Pariser Linien beträgt; diese nicht, weil ihre Wirkungen durch zu viele Ursachen abgeändert werden, als daſs dieselben
einen
(n)Gilbert’s Annalen. B. VI. S. 195.
(o) Méchanique céleste.
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N. Br. und De Lamanon (n) zwischen 11° 2′ N. Br.
und 1° 17′ S. Br. gemachte Beobachtung, daſs der
Druck der Luft des Morgens steigt, um Mittag
abnimmt, des Abends von neuem wächst, und
um Mitternacht wieder fällt. Liesse sich eine Ver-
änderung der Athmosphäre aus den zuletzt er-
wähnten Kräften befriedigend erklären, so würde
es am ersten diese athmosphärische Ebbe und
Fluth seyn, deren Perioden sogar, nach Cassan’s
Beobachtungen, mit denen des Fallens und Stei-
gens des Meers harmoniren. Aber weder die blo-
ſse Anziehung der Himmelskörper, worin die
letztere Erscheinung ihren Grund hat, noch die
erwärmende Kraft der Sonnenstrahlen ist zur Er-
klärung des erstern Phänomens hinreichend: jene
nicht, weil nach La Place’s Berechnung (o) die
vereinigte Wirkung der Sonne und des Mondes,
wenn sie in ihrer mittlern Entfernung und in
Conjunction oder in Opposition sind, nur eine
Veränderung von 0,28 Pariser Linien im Barome-
terstande bewirken kann, da dieselbe doch bey
der athmosphärischen Ebbe und Fluth nach De
Lamanon im Mittel 1,2 Englische Linien, und
nach von Humboldt 1,7 Pariser Linien beträgt;
diese nicht, weil ihre Wirkungen durch zu viele
Ursachen abgeändert werden, als daſs dieselben
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(n) Gilbert’s Annalen. B. VI. S. 195.
(o) Méchanique céleste.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/459>, abgerufen am 22.11.2024.
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