einen regelmässigen Gang beobachten könnten. Hierzu kömmt noch, dass mit jenem periodischen Steigen und Fallen des Barometers auch eine Ebbe und Fluth der athmosphärischen Elektricität, also eine Beschaffenheit des Luftkreises verbunden ist, die sich schwerlich aus den beyden letztern Ursachen erklären lässt. Gleich jener steigt diese, nach Saussure's Beobachtungen, bey heiterm und stillem Wetter des Morgens, und erreicht ihr Ma- ximum einige Stunden nach Sonnenaufgange, fällt hierauf wieder, wächst aber von neuem des Abends, und ist am stärksten einige Stunden nach Sonnenuntergange, fällt dann von neuem, bis sie gegen Morgen zu ihrem Maximum zurückkehrt (p). In dem Galvanismus aber finden sich alle zum Grundprincip der meteorologischen Veränderungen erforderliche Eigenschaften. Die Wirkungen eines solchen Princips müssen Oxydationen und Desoxy- dationen ohne vorhergegangene Erhöhung der Temperatur, Verwandlung von Luft in Wasser und von Wasser in Luft, Veränderung der Mi- schung des Luftkreises, Vermehrung oder Vermin- derung der Elasticität desselben, Bindung oder Ent- bindung von Wärme, und Erregung von Elektrici- tät seyn, und eben diese Wirkungen sind die des Galvanismus.
Hat
(p)Lichtenberg's Mag. f. d. Neueste aus der Physik. B. 3. St. 2.
einen regelmäſsigen Gang beobachten könnten. Hierzu kömmt noch, daſs mit jenem periodischen Steigen und Fallen des Barometers auch eine Ebbe und Fluth der athmosphärischen Elektricität, also eine Beschaffenheit des Luftkreises verbunden ist, die sich schwerlich aus den beyden letztern Ursachen erklären läſst. Gleich jener steigt diese, nach Saussure’s Beobachtungen, bey heiterm und stillem Wetter des Morgens, und erreicht ihr Ma- ximum einige Stunden nach Sonnenaufgange, fällt hierauf wieder, wächst aber von neuem des Abends, und ist am stärksten einige Stunden nach Sonnenuntergange, fällt dann von neuem, bis sie gegen Morgen zu ihrem Maximum zurückkehrt (p). In dem Galvanismus aber finden sich alle zum Grundprincip der meteorologischen Veränderungen erforderliche Eigenschaften. Die Wirkungen eines solchen Princips müssen Oxydationen und Desoxy- dationen ohne vorhergegangene Erhöhung der Temperatur, Verwandlung von Luft in Wasser und von Wasser in Luft, Veränderung der Mi- schung des Luftkreises, Vermehrung oder Vermin- derung der Elasticität desselben, Bindung oder Ent- bindung von Wärme, und Erregung von Elektrici- tät seyn, und eben diese Wirkungen sind die des Galvanismus.
Hat
(p)Lichtenberg’s Mag. f. d. Neueste aus der Physik. B. 3. St. 2.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0460"n="450"/>
einen regelmäſsigen Gang beobachten könnten.<lb/>
Hierzu kömmt noch, daſs mit jenem periodischen<lb/>
Steigen und Fallen des Barometers auch eine Ebbe<lb/>
und Fluth der athmosphärischen Elektricität, also<lb/>
eine Beschaffenheit des Luftkreises verbunden<lb/>
ist, die sich schwerlich aus den beyden letztern<lb/>
Ursachen erklären läſst. Gleich jener steigt diese,<lb/>
nach <hirendition="#k">Saussure</hi>’s Beobachtungen, bey heiterm und<lb/>
stillem Wetter des Morgens, und erreicht ihr Ma-<lb/>
ximum einige Stunden nach Sonnenaufgange, fällt<lb/>
hierauf wieder, wächst aber von neuem des<lb/>
Abends, und ist am stärksten einige Stunden nach<lb/>
Sonnenuntergange, fällt dann von neuem, bis sie<lb/>
gegen Morgen zu ihrem Maximum zurückkehrt <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#k">Lichtenberg</hi>’s Mag. f. d. Neueste aus der Physik.<lb/>
B. 3. St. 2.</note>.<lb/>
In dem Galvanismus aber finden sich alle zum<lb/>
Grundprincip der meteorologischen Veränderungen<lb/>
erforderliche Eigenschaften. Die Wirkungen eines<lb/>
solchen Princips müssen Oxydationen und Desoxy-<lb/>
dationen ohne vorhergegangene Erhöhung der<lb/>
Temperatur, Verwandlung von Luft in Wasser<lb/>
und von Wasser in Luft, Veränderung der Mi-<lb/>
schung des Luftkreises, Vermehrung oder Vermin-<lb/>
derung der Elasticität desselben, Bindung oder Ent-<lb/>
bindung von Wärme, und Erregung von Elektrici-<lb/>
tät seyn, und eben diese Wirkungen sind die des<lb/>
Galvanismus.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Hat</fw><lb/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[450/0460]
einen regelmäſsigen Gang beobachten könnten.
Hierzu kömmt noch, daſs mit jenem periodischen
Steigen und Fallen des Barometers auch eine Ebbe
und Fluth der athmosphärischen Elektricität, also
eine Beschaffenheit des Luftkreises verbunden
ist, die sich schwerlich aus den beyden letztern
Ursachen erklären läſst. Gleich jener steigt diese,
nach Saussure’s Beobachtungen, bey heiterm und
stillem Wetter des Morgens, und erreicht ihr Ma-
ximum einige Stunden nach Sonnenaufgange, fällt
hierauf wieder, wächst aber von neuem des
Abends, und ist am stärksten einige Stunden nach
Sonnenuntergange, fällt dann von neuem, bis sie
gegen Morgen zu ihrem Maximum zurückkehrt (p).
In dem Galvanismus aber finden sich alle zum
Grundprincip der meteorologischen Veränderungen
erforderliche Eigenschaften. Die Wirkungen eines
solchen Princips müssen Oxydationen und Desoxy-
dationen ohne vorhergegangene Erhöhung der
Temperatur, Verwandlung von Luft in Wasser
und von Wasser in Luft, Veränderung der Mi-
schung des Luftkreises, Vermehrung oder Vermin-
derung der Elasticität desselben, Bindung oder Ent-
bindung von Wärme, und Erregung von Elektrici-
tät seyn, und eben diese Wirkungen sind die des
Galvanismus.
Hat
(p) Lichtenberg’s Mag. f. d. Neueste aus der Physik.
B. 3. St. 2.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/460>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.