küttete einen Ast eines Apfelbaums in das eine Ende einer gläsernen Röhre, und setzte das an- dere Ende in ein Gefäss mit Wasser; nach drey Stunden war das Wasser viele Zolle hoch in die Röhre hinaufgestiegen (z).
Es ist aber zweytens auch gewiss, dass die Ve- getation bey einer sehr geringen Quantität athmo- sphärischer Luft fortdauern kann, wenn nur die andere materielle Bedingung des Lebens, Wasser, in hinreichendem Maasse vorhanden ist. Dies er- hellet sowchl aus Priestley's Versuchen, nach welchen Gewächse im luftverdünnten Raume eine lange Zeit sehr wohl fortkommen (a), als aus der beträchtlichen Höhe, zu welcher sich die Pflanzen auf Gebirgen erheben. Auf den Alpen der Schweitz und den Pyrenäen endigt sich die Vegetation mit 1100 Toisen über der Meeresfläche, auf den Andes, wo die Schneelinie höher liegt, erst mit 2300 Toi- sen, einer Höhe, wo es noch Heidekraut giebt (b).
Gewiss ist es endlich, dass die Pflanzen eine beträchtliche Zeit und weit länger, als die Thiere der höhern Classen, in Stickgas, kohlensaurem Gas und Wasserstoffgas ausdauern, ja, ihr Wachs- thum fortsetzen können, wenn diese Gasarten nur
mit
(z)Hales Statik der Gewächse. S. 90. Vergl. S. 57. 184.
(a)Priestley's Vers. u. Beob. über versch. Theile der Naturl. Th. 1. S. 292.
(b)Ramond's Reise nach den Pyrenäen. Th. 2. S. 56.
küttete einen Ast eines Apfelbaums in das eine Ende einer gläsernen Röhre, und setzte das an- dere Ende in ein Gefäſs mit Wasser; nach drey Stunden war das Wasser viele Zolle hoch in die Röhre hinaufgestiegen (z).
Es ist aber zweytens auch gewiſs, daſs die Ve- getation bey einer sehr geringen Quantität athmo- sphärischer Luft fortdauern kann, wenn nur die andere materielle Bedingung des Lebens, Wasser, in hinreichendem Maaſse vorhanden ist. Dies er- hellet sowchl aus Priestley’s Versuchen, nach welchen Gewächse im luftverdünnten Raume eine lange Zeit sehr wohl fortkommen (a), als aus der beträchtlichen Höhe, zu welcher sich die Pflanzen auf Gebirgen erheben. Auf den Alpen der Schweitz und den Pyrenäen endigt sich die Vegetation mit 1100 Toisen über der Meeresfläche, auf den Andes, wo die Schneelinie höher liegt, erst mit 2300 Toi- sen, einer Höhe, wo es noch Heidekraut giebt (b).
Gewiſs ist es endlich, daſs die Pflanzen eine beträchtliche Zeit und weit länger, als die Thiere der höhern Classen, in Stickgas, kohlensaurem Gas und Wasserstoffgas ausdauern, ja, ihr Wachs- thum fortsetzen können, wenn diese Gasarten nur
mit
(z)Hales Statik der Gewächse. S. 90. Vergl. S. 57. 184.
(a)Priestley’s Vers. u. Beob. über versch. Theile der Naturl. Th. 1. S. 292.
(b)Ramond’s Reise nach den Pyrenäen. Th. 2. S. 56.
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[475/0485]
küttete einen Ast eines Apfelbaums in das eine
Ende einer gläsernen Röhre, und setzte das an-
dere Ende in ein Gefäſs mit Wasser; nach drey
Stunden war das Wasser viele Zolle hoch in die
Röhre hinaufgestiegen (z).
Es ist aber zweytens auch gewiſs, daſs die Ve-
getation bey einer sehr geringen Quantität athmo-
sphärischer Luft fortdauern kann, wenn nur die
andere materielle Bedingung des Lebens, Wasser,
in hinreichendem Maaſse vorhanden ist. Dies er-
hellet sowchl aus Priestley’s Versuchen, nach
welchen Gewächse im luftverdünnten Raume eine
lange Zeit sehr wohl fortkommen (a), als aus der
beträchtlichen Höhe, zu welcher sich die Pflanzen
auf Gebirgen erheben. Auf den Alpen der Schweitz
und den Pyrenäen endigt sich die Vegetation mit
1100 Toisen über der Meeresfläche, auf den Andes,
wo die Schneelinie höher liegt, erst mit 2300 Toi-
sen, einer Höhe, wo es noch Heidekraut giebt (b).
Gewiſs ist es endlich, daſs die Pflanzen eine
beträchtliche Zeit und weit länger, als die Thiere
der höhern Classen, in Stickgas, kohlensaurem
Gas und Wasserstoffgas ausdauern, ja, ihr Wachs-
thum fortsetzen können, wenn diese Gasarten nur
mit
(z) Hales Statik der Gewächse. S. 90. Vergl. S. 57. 184.
(a) Priestley’s Vers. u. Beob. über versch. Theile der
Naturl. Th. 1. S. 292.
(b) Ramond’s Reise nach den Pyrenäen. Th. 2. S. 56.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/485>, abgerufen am 21.11.2024.
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