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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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Zerlegung 2547, und in den Schaalen der erwähn-
ten 4 Eyer 19743, also überhaupt 22290 Grammen,
oder 5 Drachmen 6 Gran kohlensaurer Kalkerde.
Die Exkremente gaben überdies 11944 Grammen
phosphorsaurer Kalkerde, aber nur 8067 Grammen
reiner Kieselerde, folglich 1274 Grammen weniger,
als in den genossenen Haferkörnern enthalten war.
Es muss also eine beträchtliche Menge Kalkerde,
in dem Zustande eines kohlensauren sowohl, als
phosphorsauren Salzes in den Organen der Henne
sich gebildet haben, und eine gewisse Quantität
Kieselerde verschwunden seyn (f).

Es ist zweytens sehr wahrscheinlich, dass die
Pflanzen gar keine Erde in ihre Substanz aufneh-
men. Boyle pflanzte im Mai einen Melonenkern
in einem Topfe mit wohl ausgetrockneter Erde,
liess das Kraut nebst der Frucht im October wie-
der herausnehmen, und die Erde nach zweymali-
gem Austrocknen abwägen, wobey sich kein Ver-
lust an Gewichte fand (g). Helmont pflanzte ei-
nen fünf Pfund schweren Weidenast in ein irdenes
Gefäss mit 200 Pfund in einem Backofen getrock-
neter Gartenerde, bedeckte den Topf mit durch-
löchertem Eisenbleche, und begoss die Erde bald
mit destillirtem, bald mit Regenwasser. Nach fünf

Jah-
(f) Scherer's Journal der Chemie. B. 3. S. 199.
(g) Boyle Chym. scept. p. 95.
Hh 3

Zerlegung 2547, und in den Schaalen der erwähn-
ten 4 Eyer 19743, also überhaupt 22290 Grammen,
oder 5 Drachmen 6 Gran kohlensaurer Kalkerde.
Die Exkremente gaben überdies 11944 Grammen
phosphorsaurer Kalkerde, aber nur 8067 Grammen
reiner Kieselerde, folglich 1274 Grammen weniger,
als in den genossenen Haferkörnern enthalten war.
Es muſs also eine beträchtliche Menge Kalkerde,
in dem Zustande eines kohlensauren sowohl, als
phosphorsauren Salzes in den Organen der Henne
sich gebildet haben, und eine gewisse Quantität
Kieselerde verschwunden seyn (f).

Es ist zweytens sehr wahrscheinlich, daſs die
Pflanzen gar keine Erde in ihre Substanz aufneh-
men. Boyle pflanzte im Mai einen Melonenkern
in einem Topfe mit wohl ausgetrockneter Erde,
lieſs das Kraut nebst der Frucht im October wie-
der herausnehmen, und die Erde nach zweymali-
gem Austrocknen abwägen, wobey sich kein Ver-
lust an Gewichte fand (g). Helmont pflanzte ei-
nen fünf Pfund schweren Weidenast in ein irdenes
Gefäſs mit 200 Pfund in einem Backofen getrock-
neter Gartenerde, bedeckte den Topf mit durch-
löchertem Eisenbleche, und begoſs die Erde bald
mit destillirtem, bald mit Regenwasser. Nach fünf

Jah-
(f) Scherer’s Journal der Chemie. B. 3. S. 199.
(g) Boyle Chym. scept. p. 95.
Hh 3
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[485/0495] Zerlegung 2547, und in den Schaalen der erwähn- ten 4 Eyer 19743, also überhaupt 22290 Grammen, oder 5 Drachmen 6 Gran kohlensaurer Kalkerde. Die Exkremente gaben überdies 11944 Grammen phosphorsaurer Kalkerde, aber nur 8067 Grammen reiner Kieselerde, folglich 1274 Grammen weniger, als in den genossenen Haferkörnern enthalten war. Es muſs also eine beträchtliche Menge Kalkerde, in dem Zustande eines kohlensauren sowohl, als phosphorsauren Salzes in den Organen der Henne sich gebildet haben, und eine gewisse Quantität Kieselerde verschwunden seyn (f). Es ist zweytens sehr wahrscheinlich, daſs die Pflanzen gar keine Erde in ihre Substanz aufneh- men. Boyle pflanzte im Mai einen Melonenkern in einem Topfe mit wohl ausgetrockneter Erde, lieſs das Kraut nebst der Frucht im October wie- der herausnehmen, und die Erde nach zweymali- gem Austrocknen abwägen, wobey sich kein Ver- lust an Gewichte fand (g). Helmont pflanzte ei- nen fünf Pfund schweren Weidenast in ein irdenes Gefäſs mit 200 Pfund in einem Backofen getrock- neter Gartenerde, bedeckte den Topf mit durch- löchertem Eisenbleche, und begoſs die Erde bald mit destillirtem, bald mit Regenwasser. Nach fünf Jah- (f) Scherer’s Journal der Chemie. B. 3. S. 199. (g) Boyle Chym. scept. p. 95. Hh 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/495>, abgerufen am 21.11.2024.