Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

then ist es, dass in Persien gewisse Winde diese
Ursache sind, indem auch der wollichte Ueberzug
mancher Pflanzen sowohl von einem nassen Boden,
als von dem Einflusse der Winde entsteht (s), und
in jenem Lande alle Kräuter eben so mit Haaren
oder Wolle, wie die Bäume und Sträucher mit Sta-
cheln besetzt sind (t).

Jetzt aber stossen wir auf eine ähnliche Schwü-
rigkeit, wie im 11ten § des vorigen Kapitels. Man

wird
(s) M. s. oben S. 40. 41.
(t) Nichts ist hier (in Persien) häufiger, sagt der jün-
gere Gmelin (Reise durch Russl. Th. 3. S. 348), als
die Ceratonia, welche in den Apotheken unter dem
Namen der Siliqua dulcis bekannt ist. Hier sind die
Mespeln, die Birnart Asgill, der stachlichte Pflau-
menbaum, die Calassa, und der Granatbaum mit ih-
ren Stacheln beschwerlich. Hier sieht man Bäume
mit diesen Waffen versehen, die sonst keine haben,
z. B. Cornus sanguinea, vieler anderer Beyspiele nicht
zu erwähnen. Diese Bäume werden von einem stach-
lichten Stauden-Rubus, der China-Wurzel und an-
dern Pflanzen der Art umschlungen. Auf der Erde
kriechen wollichte Kleearten mit haarichten Kelchen.
An andern Stellen sieht man viele Kräuter aus der Fa-
milie der rauchblättrigen und sternförmigen des Tour-
nefort
. Dort erscheinen Lychnisarten mit ihrem
Pelz, da eine grosse Anzahl vom Hahnenfuss - Ge-
schlechte, und da eine eben so beträchtliche von Wik-
ken - und Schootenpflanzen; fast alles hat einen haa-
richten oder wollichten Ueberzug.

then ist es, daſs in Persien gewisse Winde diese
Ursache sind, indem auch der wollichte Ueberzug
mancher Pflanzen sowohl von einem nassen Boden,
als von dem Einflusse der Winde entsteht (s), und
in jenem Lande alle Kräuter eben so mit Haaren
oder Wolle, wie die Bäume und Sträucher mit Sta-
cheln besetzt sind (t).

Jetzt aber stoſsen wir auf eine ähnliche Schwü-
rigkeit, wie im 11ten § des vorigen Kapitels. Man

wird
(s) M. s. oben S. 40. 41.
(t) Nichts ist hier (in Persien) häufiger, sagt der jün-
gere Gmelin (Reise durch Ruſsl. Th. 3. S. 348), als
die Ceratonia, welche in den Apotheken unter dem
Namen der Siliqua dulcis bekannt ist. Hier sind die
Mespeln, die Birnart Asgill, der stachlichte Pflau-
menbaum, die Calassa, und der Granatbaum mit ih-
ren Stacheln beschwerlich. Hier sieht man Bäume
mit diesen Waffen versehen, die sonst keine haben,
z. B. Cornus sanguinea, vieler anderer Beyspiele nicht
zu erwähnen. Diese Bäume werden von einem stach-
lichten Stauden-Rubus, der China-Wurzel und an-
dern Pflanzen der Art umschlungen. Auf der Erde
kriechen wollichte Kleearten mit haarichten Kelchen.
An andern Stellen sieht man viele Kräuter aus der Fa-
milie der rauchblättrigen und sternförmigen des Tour-
nefort
. Dort erscheinen Lychnisarten mit ihrem
Pelz, da eine groſse Anzahl vom Hahnenfuſs ‒ Ge-
schlechte, und da eine eben so beträchtliche von Wik-
ken ‒ und Schootenpflanzen; fast alles hat einen haa-
richten oder wollichten Ueberzug.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0504" n="494"/>
then ist es, da&#x017F;s in Persien gewisse Winde diese<lb/>
Ursache sind, indem auch der wollichte Ueberzug<lb/>
mancher Pflanzen sowohl von einem nassen Boden,<lb/>
als von dem Einflusse der Winde entsteht <note place="foot" n="(s)">M. s. oben S. 40. 41.</note>, und<lb/>
in jenem Lande alle Kräuter eben so mit Haaren<lb/>
oder Wolle, wie die Bäume und Sträucher mit Sta-<lb/>
cheln besetzt sind <note place="foot" n="(t)">Nichts ist hier (in Persien) häufiger, sagt der jün-<lb/>
gere <hi rendition="#k">Gmelin</hi> (Reise durch Ru&#x017F;sl. Th. 3. S. 348), als<lb/>
die Ceratonia, welche in den Apotheken unter dem<lb/>
Namen der Siliqua dulcis bekannt ist. Hier sind die<lb/>
Mespeln, die Birnart <hi rendition="#g">Asgill,</hi> der stachlichte Pflau-<lb/>
menbaum, die Calassa, und der Granatbaum mit ih-<lb/>
ren Stacheln beschwerlich. Hier sieht man Bäume<lb/>
mit diesen Waffen versehen, die sonst keine haben,<lb/>
z. B. Cornus sanguinea, vieler anderer Beyspiele nicht<lb/>
zu erwähnen. Diese Bäume werden von einem stach-<lb/>
lichten Stauden-Rubus, der China-Wurzel und an-<lb/>
dern Pflanzen der Art umschlungen. Auf der Erde<lb/>
kriechen wollichte Kleearten mit haarichten Kelchen.<lb/>
An andern Stellen sieht man viele Kräuter aus der Fa-<lb/>
milie der rauchblättrigen und sternförmigen des <hi rendition="#k">Tour-<lb/>
nefort</hi>. Dort erscheinen Lychnisarten mit ihrem<lb/>
Pelz, da eine gro&#x017F;se Anzahl vom Hahnenfu&#x017F;s &#x2012; Ge-<lb/>
schlechte, und da eine eben so beträchtliche von Wik-<lb/>
ken &#x2012; und Schootenpflanzen; fast alles hat einen haa-<lb/>
richten oder wollichten Ueberzug.</note>.</p><lb/>
                <p>Jetzt aber sto&#x017F;sen wir auf eine ähnliche Schwü-<lb/>
rigkeit, wie im 11ten § des vorigen Kapitels. Man<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wird</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[494/0504] then ist es, daſs in Persien gewisse Winde diese Ursache sind, indem auch der wollichte Ueberzug mancher Pflanzen sowohl von einem nassen Boden, als von dem Einflusse der Winde entsteht (s), und in jenem Lande alle Kräuter eben so mit Haaren oder Wolle, wie die Bäume und Sträucher mit Sta- cheln besetzt sind (t). Jetzt aber stoſsen wir auf eine ähnliche Schwü- rigkeit, wie im 11ten § des vorigen Kapitels. Man wird (s) M. s. oben S. 40. 41. (t) Nichts ist hier (in Persien) häufiger, sagt der jün- gere Gmelin (Reise durch Ruſsl. Th. 3. S. 348), als die Ceratonia, welche in den Apotheken unter dem Namen der Siliqua dulcis bekannt ist. Hier sind die Mespeln, die Birnart Asgill, der stachlichte Pflau- menbaum, die Calassa, und der Granatbaum mit ih- ren Stacheln beschwerlich. Hier sieht man Bäume mit diesen Waffen versehen, die sonst keine haben, z. B. Cornus sanguinea, vieler anderer Beyspiele nicht zu erwähnen. Diese Bäume werden von einem stach- lichten Stauden-Rubus, der China-Wurzel und an- dern Pflanzen der Art umschlungen. Auf der Erde kriechen wollichte Kleearten mit haarichten Kelchen. An andern Stellen sieht man viele Kräuter aus der Fa- milie der rauchblättrigen und sternförmigen des Tour- nefort. Dort erscheinen Lychnisarten mit ihrem Pelz, da eine groſse Anzahl vom Hahnenfuſs ‒ Ge- schlechte, und da eine eben so beträchtliche von Wik- ken ‒ und Schootenpflanzen; fast alles hat einen haa- richten oder wollichten Ueberzug.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/504
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/504>, abgerufen am 21.11.2024.