Aber bey diesen Thierclassen sind es doch blos die Klauen, Haare, Federn und andere min- der wichtige Organe, worin äussere Einflüsse schnelle und grosse Veränderungen hervorbringen. Hingegen bey den Fischen erleidet fast die ganze Organisation binnen sehr kurzer Zeit eine Umwand- lung, wenn die Beschaffenheit des Elements, wor- in sie sich aufhalten, verändert wird, wie aus dem schon oft erwähnten Beyspiele der Zugfische in Kamschatka erhellet.
Sehr leicht und sehr schnell degeneriren auch die Pflanzen. Sträucher arten in Bäume, und Bäu- me in Sträucher aus. Fremde, und sogar einhei- mische Gewächse verwandeln sich in unsern Gär- ten oft so, dass auch ein geübter Botaniker kaum mehr im Stande ist, ihren ursprünglichen Charak- ter zu erkennen.
Wie wenig Selbstständigkeit endlich die Orga- nisation der Zoophyten hat, ist schon aus dem dritten Kapitel des vorigen Abschnitts bekannt. Hier aber ist auch die Zahl der Berührungspunk- te mit der Aussenwelt und die Verkettung mit dem Organismus, den die lebende Natur vermöge jener dynamischen Wechselwirkung bil- det, welche unter ihren Individuen statt findet, weit geringer, als bey den übrigen lebenden Kör- pern. Nur bey den Zoophyten sehen wir daher noch beständig das Phänomen der Erzeugung aus
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Aber bey diesen Thierclassen sind es doch blos die Klauen, Haare, Federn und andere min- der wichtige Organe, worin äussere Einflüsse schnelle und groſse Veränderungen hervorbringen. Hingegen bey den Fischen erleidet fast die ganze Organisation binnen sehr kurzer Zeit eine Umwand- lung, wenn die Beschaffenheit des Elements, wor- in sie sich aufhalten, verändert wird, wie aus dem schon oft erwähnten Beyspiele der Zugfische in Kamschatka erhellet.
Sehr leicht und sehr schnell degeneriren auch die Pflanzen. Sträucher arten in Bäume, und Bäu- me in Sträucher aus. Fremde, und sogar einhei- mische Gewächse verwandeln sich in unsern Gär- ten oft so, daſs auch ein geübter Botaniker kaum mehr im Stande ist, ihren ursprünglichen Charak- ter zu erkennen.
Wie wenig Selbstständigkeit endlich die Orga- nisation der Zoophyten hat, ist schon aus dem dritten Kapitel des vorigen Abschnitts bekannt. Hier aber ist auch die Zahl der Berührungspunk- te mit der Aussenwelt und die Verkettung mit dem Organismus, den die lebende Natur vermöge jener dynamischen Wechselwirkung bil- det, welche unter ihren Individuen statt findet, weit geringer, als bey den übrigen lebenden Kör- pern. Nur bey den Zoophyten sehen wir daher noch beständig das Phänomen der Erzeugung aus
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Aber bey diesen Thierclassen sind es doch
blos die Klauen, Haare, Federn und andere min-
der wichtige Organe, worin äussere Einflüsse
schnelle und groſse Veränderungen hervorbringen.
Hingegen bey den Fischen erleidet fast die ganze
Organisation binnen sehr kurzer Zeit eine Umwand-
lung, wenn die Beschaffenheit des Elements, wor-
in sie sich aufhalten, verändert wird, wie aus dem
schon oft erwähnten Beyspiele der Zugfische in
Kamschatka erhellet.
Sehr leicht und sehr schnell degeneriren auch
die Pflanzen. Sträucher arten in Bäume, und Bäu-
me in Sträucher aus. Fremde, und sogar einhei-
mische Gewächse verwandeln sich in unsern Gär-
ten oft so, daſs auch ein geübter Botaniker kaum
mehr im Stande ist, ihren ursprünglichen Charak-
ter zu erkennen.
Wie wenig Selbstständigkeit endlich die Orga-
nisation der Zoophyten hat, ist schon aus dem
dritten Kapitel des vorigen Abschnitts bekannt.
Hier aber ist auch die Zahl der Berührungspunk-
te mit der Aussenwelt und die Verkettung
mit dem Organismus, den die lebende Natur
vermöge jener dynamischen Wechselwirkung bil-
det, welche unter ihren Individuen statt findet,
weit geringer, als bey den übrigen lebenden Kör-
pern. Nur bey den Zoophyten sehen wir daher
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/508>, abgerufen am 21.11.2024.
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