milie der Lilien in dem südlichen Europa, den nördlichen Küstenländern von Afrika, der Levante, der Tartarey, Japan und Virginien aus. Hier, wo in verschiedenen Gegenden das Clima dem der wärmern Zonen schon sehr nahe kömmt, ist die wahre Heimath der Geschlechter Tulipa, Erythro- nium, Uvularia, Fritillaria, Lilium, und alle die- se Pflanzen blühen hier in den milden und nassen Wintermonaten vom October an bis zum März (y). Aus den Familien der Asphodelen, irisartigen Pflan- zen, und Orchideen erscheinen ebenfalls mancher- ley Arten. Hingegen verliehren sich viele Mono- cotyledonen, die im äussersten Norden auf den Ebenen wachsen, entweder ganz, wie bey den Ge- schlechtern Galanthus, Triglochin und Scheuchze- ria der Fall ist, oder ziehen sich auf die Gebirge, wie Nardus stricta, Scirpus caespitosus, mehrere Carex-Arten, Aria flexuosa, Anthericum ossifra- gum, Lilium Martagon und Juncus squarrosus, die im nördlichen und mittlern Europa auf den Ebe- nen, im südlichen auf den Gipfeln der Berge ge- funden werden (z).
Zwischen dem 35ten und 90ten Grade der Breite scheint eine neue Kraft alles zu beleben.
Es
(y)Schousboe's Beobachtungen über das Gewächsreich um Marocko. Th. 1. S. IX. 139 ff.
(z)Link's geolog. u. mineralog. Bemerkungen auf einer Reise durch das südwest. Europa. S. 208 ff.
milie der Lilien in dem südlichen Europa, den nördlichen Küstenländern von Afrika, der Levante, der Tartarey, Japan und Virginien aus. Hier, wo in verschiedenen Gegenden das Clima dem der wärmern Zonen schon sehr nahe kömmt, ist die wahre Heimath der Geschlechter Tulipa, Erythro- nium, Uvularia, Fritillaria, Lilium, und alle die- se Pflanzen blühen hier in den milden und nassen Wintermonaten vom October an bis zum März (y). Aus den Familien der Asphodelen, irisartigen Pflan- zen, und Orchideen erscheinen ebenfalls mancher- ley Arten. Hingegen verliehren sich viele Mono- cotyledonen, die im äussersten Norden auf den Ebenen wachsen, entweder ganz, wie bey den Ge- schlechtern Galanthus, Triglochin und Scheuchze- ria der Fall ist, oder ziehen sich auf die Gebirge, wie Nardus stricta, Scirpus caespitosus, mehrere Carex-Arten, Aria flexuosa, Anthericum ossifra- gum, Lilium Martagon und Juncus squarrosus, die im nördlichen und mittlern Europa auf den Ebe- nen, im südlichen auf den Gipfeln der Berge ge- funden werden (z).
Zwischen dem 35ten und 90ten Grade der Breite scheint eine neue Kraft alles zu beleben.
Es
(y)Schousboe’s Beobachtungen über das Gewächsreich um Marocko. Th. 1. S. IX. 139 ff.
(z)Link’s geolog. u. mineralog. Bemerkungen auf einer Reise durch das südwest. Europa. S. 208 ff.
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[54/0064]
milie der Lilien in dem südlichen Europa, den
nördlichen Küstenländern von Afrika, der Levante,
der Tartarey, Japan und Virginien aus. Hier, wo
in verschiedenen Gegenden das Clima dem der
wärmern Zonen schon sehr nahe kömmt, ist die
wahre Heimath der Geschlechter Tulipa, Erythro-
nium, Uvularia, Fritillaria, Lilium, und alle die-
se Pflanzen blühen hier in den milden und nassen
Wintermonaten vom October an bis zum März (y).
Aus den Familien der Asphodelen, irisartigen Pflan-
zen, und Orchideen erscheinen ebenfalls mancher-
ley Arten. Hingegen verliehren sich viele Mono-
cotyledonen, die im äussersten Norden auf den
Ebenen wachsen, entweder ganz, wie bey den Ge-
schlechtern Galanthus, Triglochin und Scheuchze-
ria der Fall ist, oder ziehen sich auf die Gebirge,
wie Nardus stricta, Scirpus caespitosus, mehrere
Carex-Arten, Aria flexuosa, Anthericum ossifra-
gum, Lilium Martagon und Juncus squarrosus, die
im nördlichen und mittlern Europa auf den Ebe-
nen, im südlichen auf den Gipfeln der Berge ge-
funden werden (z).
Zwischen dem 35ten und 90ten Grade der
Breite scheint eine neue Kraft alles zu beleben.
Es
(y) Schousboe’s Beobachtungen über das Gewächsreich
um Marocko. Th. 1. S. IX. 139 ff.
(z) Link’s geolog. u. mineralog. Bemerkungen auf einer
Reise durch das südwest. Europa. S. 208 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/64>, abgerufen am 24.11.2024.
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