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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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rungen von Fischen enthielt. Die Knochen des
Crocodils waren ebenfalls, und noch mehr als der
Stein selber, mit Kupfer geschwängert. Einige
Theile desselben, unter andern die Wirbelbeine,
ragten einen Zoll hoch über die Oberfläche des
Schiefers hervor. Seine ganze Länge betrug
ohngefähr drey Rheinländische Fuss. In dem
Profil des Kopfs- hat er Aehnlichkeit mit dem
Nilcrocodil, hingegen so wenig mit dem Gavial,
dass es schwer zu begreifen ist, wie Faujas-St-
Fond
(d) von Spener's Abbildung und Beschrei-
bung behaupten kann: qu'un homme, un peu
exerce dans l'Anatomie comparee, ne sauroit s'em-
pecher de reconnaitre qu'elle convient parfaite-
ment a un crocodile de l'espece du Gavial.

Drey solche fossile Crocodile wurden auch in
den Marmorbrüchen von Altdorf entdeckt. Merk
gedenkt ihrer in seinen Briefen (e), und erklärt
sie für Gaviale. Einen derselben, welcher sich
im Churfürstlichen Cabinet zu Mannheim befin-
det, hat Collini (f) beschrieben, aber unrichtig
für einen Ichtyolithen gehalten.

Ein-
(d) Essai de Geologie. T. 1. p. 157.
(e) Lettres sur les os fossiles d'elephaus et de rhino-
ceros qui se trouvent en Allemagne.
(f) Commentat. Acad. Theodoro-Palatin. Vol. V. phys.
p. 58.

rungen von Fischen enthielt. Die Knochen des
Crocodils waren ebenfalls, und noch mehr als der
Stein selber, mit Kupfer geschwängert. Einige
Theile desselben, unter andern die Wirbelbeine,
ragten einen Zoll hoch über die Oberfläche des
Schiefers hervor. Seine ganze Länge betrug
ohngefähr drey Rheinländische Fuſs. In dem
Profil des Kopfs- hat er Aehnlichkeit mit dem
Nilcrocodil, hingegen so wenig mit dem Gavial,
daſs es schwer zu begreifen ist, wie Faujas-St-
Fond
(d) von Spener’s Abbildung und Beschrei-
bung behaupten kann: qu’un homme, un peu
exercé dans l’Anatomie comparée, ne sauroit s’em-
pecher de reconnaitre qu’elle convient parfaite-
ment à un crocodile de l’espèce du Gavial.

Drey solche fossile Crocodile wurden auch in
den Marmorbrüchen von Altdorf entdeckt. Merk
gedenkt ihrer in seinen Briefen (e), und erklärt
sie für Gaviale. Einen derselben, welcher sich
im Churfürstlichen Cabinet zu Mannheim befin-
det, hat Collini (f) beschrieben, aber unrichtig
für einen Ichtyolithen gehalten.

Ein-
(d) Essai de Géologie. T. 1. p. 157.
(e) Lettres sur les os fossiles d’éléphaus et de rhino-
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p. 58.
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[114/0124] rungen von Fischen enthielt. Die Knochen des Crocodils waren ebenfalls, und noch mehr als der Stein selber, mit Kupfer geschwängert. Einige Theile desselben, unter andern die Wirbelbeine, ragten einen Zoll hoch über die Oberfläche des Schiefers hervor. Seine ganze Länge betrug ohngefähr drey Rheinländische Fuſs. In dem Profil des Kopfs- hat er Aehnlichkeit mit dem Nilcrocodil, hingegen so wenig mit dem Gavial, daſs es schwer zu begreifen ist, wie Faujas-St- Fond (d) von Spener’s Abbildung und Beschrei- bung behaupten kann: qu’un homme, un peu exercé dans l’Anatomie comparée, ne sauroit s’em- pecher de reconnaitre qu’elle convient parfaite- ment à un crocodile de l’espèce du Gavial. Drey solche fossile Crocodile wurden auch in den Marmorbrüchen von Altdorf entdeckt. Merk gedenkt ihrer in seinen Briefen (e), und erklärt sie für Gaviale. Einen derselben, welcher sich im Churfürstlichen Cabinet zu Mannheim befin- det, hat Collini (f) beschrieben, aber unrichtig für einen Ichtyolithen gehalten. Ein- (d) Essai de Géologie. T. 1. p. 157. (e) Lettres sur les os fossiles d’éléphaus et de rhino- céros qui se trouvent en Allemagne. (f) Commentat. Acad. Theodoro-Palatin. Vol. V. phys. p. 58.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/124>, abgerufen am 24.11.2024.