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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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ähnliche Formen vorhanden sind. Lässt sich
hieraus nicht schliessen, dass das Clima jener Zo-
ne ehemals wärmer war, als in jetzigen Zeiten?
Ist es daher nicht wahrscheinlich, dass die Farrn-
kräuter, die Ohiothiere, Elephanten, Nashörner
und die übrigen Pflanzen und Thiere der Vor-
welt, welche Erzeugnisse eines wärmern Him-
melsstrichs zu seyn scheinen, und deren Ueber-
bleibsel in den gemässigten und kalten Ländern
des Nordens begraben liegen, ebenfalls in diesen
Ländern einheimisch waren? Wird diese Mei-
nung nicht dadurch unterstützt, dass die baum-
artigen Farrnkräuter und die grossen rohrartigen
Gewächse, die in manchen Steinkohlenflötzen
vorkommen, oft so darin aufrecht stehen, als
ob sie an Ort und Stelle gewachsen wären?
Spricht für sie nicht der Umstand, dass man die
fossilen Ueberbleibsel von Säugthieren familien-
weise gelagert findet, und dass es z. B. in Sibe-
rien Elephanten, Nashörner und Ochsen, in der
Gegend von Paris Anoplotherien und Paläothe-
rien, in Nordamerika Ohiothiere u. s. w. sind,
was man dort von Fossilien antrifft? Beweisen
nicht die Flussschnecken, womit das Lager der
fossilen Elephanten von Burgtonna angefüllt ist,
dass diese Gebeine nicht durch Meeresfluthen da-
hin gebracht seyn können, sondern in der Ge-
gend, wo sie begraben liegen, gelebt haben
müssen?

Diese

ähnliche Formen vorhanden sind. Läſst sich
hieraus nicht schlieſsen, daſs das Clima jener Zo-
ne ehemals wärmer war, als in jetzigen Zeiten?
Ist es daher nicht wahrscheinlich, daſs die Farrn-
kräuter, die Ohiothiere, Elephanten, Nashörner
und die übrigen Pflanzen und Thiere der Vor-
welt, welche Erzeugnisse eines wärmern Him-
melsstrichs zu seyn scheinen, und deren Ueber-
bleibsel in den gemäſsigten und kalten Ländern
des Nordens begraben liegen, ebenfalls in diesen
Ländern einheimisch waren? Wird diese Mei-
nung nicht dadurch unterstützt, daſs die baum-
artigen Farrnkräuter und die groſsen rohrartigen
Gewächse, die in manchen Steinkohlenflötzen
vorkommen, oft so darin aufrecht stehen, als
ob sie an Ort und Stelle gewachsen wären?
Spricht für sie nicht der Umstand, daſs man die
fossilen Ueberbleibsel von Säugthieren familien-
weise gelagert findet, und daſs es z. B. in Sibe-
rien Elephanten, Nashörner und Ochsen, in der
Gegend von Paris Anoplotherien und Paläothe-
rien, in Nordamerika Ohiothiere u. s. w. sind,
was man dort von Fossilien antrifft? Beweisen
nicht die Fluſsschnecken, womit das Lager der
fossilen Elephanten von Burgtonna angefüllt ist,
daſs diese Gebeine nicht durch Meeresfluthen da-
hin gebracht seyn können, sondern in der Ge-
gend, wo sie begraben liegen, gelebt haben
müssen?

Diese
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[198/0208] ähnliche Formen vorhanden sind. Läſst sich hieraus nicht schlieſsen, daſs das Clima jener Zo- ne ehemals wärmer war, als in jetzigen Zeiten? Ist es daher nicht wahrscheinlich, daſs die Farrn- kräuter, die Ohiothiere, Elephanten, Nashörner und die übrigen Pflanzen und Thiere der Vor- welt, welche Erzeugnisse eines wärmern Him- melsstrichs zu seyn scheinen, und deren Ueber- bleibsel in den gemäſsigten und kalten Ländern des Nordens begraben liegen, ebenfalls in diesen Ländern einheimisch waren? Wird diese Mei- nung nicht dadurch unterstützt, daſs die baum- artigen Farrnkräuter und die groſsen rohrartigen Gewächse, die in manchen Steinkohlenflötzen vorkommen, oft so darin aufrecht stehen, als ob sie an Ort und Stelle gewachsen wären? Spricht für sie nicht der Umstand, daſs man die fossilen Ueberbleibsel von Säugthieren familien- weise gelagert findet, und daſs es z. B. in Sibe- rien Elephanten, Nashörner und Ochsen, in der Gegend von Paris Anoplotherien und Paläothe- rien, in Nordamerika Ohiothiere u. s. w. sind, was man dort von Fossilien antrifft? Beweisen nicht die Fluſsschnecken, womit das Lager der fossilen Elephanten von Burgtonna angefüllt ist, daſs diese Gebeine nicht durch Meeresfluthen da- hin gebracht seyn können, sondern in der Ge- gend, wo sie begraben liegen, gelebt haben müssen? Diese

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/208>, abgerufen am 21.11.2024.