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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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zu seyn scheinen. Wenn diese Meinung ge-
gründet ist, so folgt daraus ebenfalls, dass die
Ueberbleibsel von Gewächsen, die sich in jenen
Flötzen befinden, aus wärmern südlichern Ge-
genden herrühren müssen. Torfmoore nehm-
lich erzeugen sich nur in den kalten und ge-
mässigten Zonen (v). Nur in diesen Gegenden
konnten also auch Steinkohlen entstehen. Dort
aber konnten keine baumartige Farrnkräuter,
keine Palmen und keine, dem Zuckerrohr ähnli-
che Pflanzen wachsen. Die Gewächse, denen
die Torfmoore, woraus die Steinkohlenflötze ent-
standen sind, ihren Ursprung verdanken, müssen
also von den Wendecirkeln hergeführt, in den
nördlichern Gegenden angehäuft, und hier in den
Zustand des Torfs übergegangen seyn.

Erwägt man ferner den geringen Grad von
Zerstöhrung, den manche jener Fossilien erlitten
haben, so wird man auch hierin einen Grund
gegen die obige Behauptung finden. Ein Reise-
gefährte des Ysbrand Ides entdeckte in Siberien
einen mit dem Fleische noch bekleideten, mit
Blute noch gefärbten Elephantenschädel, und

Pal-
(v) Jameson's mineralog. Reisen durch Schottland.
Uebers. von Meuder. S. 165. -- Das südlichste,
mir bekannte Land, wo sich noch Torf findet, ist
Portugal (Link's geolog. u. mineralog. Bemerkungen
auf einer Reise durch das südwestl. Europa. S. 79.)

zu seyn scheinen. Wenn diese Meinung ge-
gründet ist, so folgt daraus ebenfalls, daſs die
Ueberbleibsel von Gewächsen, die sich in jenen
Flötzen befinden, aus wärmern südlichern Ge-
genden herrühren müssen. Torfmoore nehm-
lich erzeugen sich nur in den kalten und ge-
mäſsigten Zonen (v). Nur in diesen Gegenden
konnten also auch Steinkohlen entstehen. Dort
aber konnten keine baumartige Farrnkräuter,
keine Palmen und keine, dem Zuckerrohr ähnli-
che Pflanzen wachsen. Die Gewächse, denen
die Torfmoore, woraus die Steinkohlenflötze ent-
standen sind, ihren Ursprung verdanken, müssen
also von den Wendecirkeln hergeführt, in den
nördlichern Gegenden angehäuft, und hier in den
Zustand des Torfs übergegangen seyn.

Erwägt man ferner den geringen Grad von
Zerstöhrung, den manche jener Fossilien erlitten
haben, so wird man auch hierin einen Grund
gegen die obige Behauptung finden. Ein Reise-
gefährte des Ysbrand Ides entdeckte in Siberien
einen mit dem Fleische noch bekleideten, mit
Blute noch gefärbten Elephantenschädel, und

Pal-
(v) Jameson’s mineralog. Reisen durch Schottland.
Uebers. von Meuder. S. 165. — Das südlichste,
mir bekannte Land, wo sich noch Torf findet, ist
Portugal (Link’s geolog. u. mineralog. Bemerkungen
auf einer Reise durch das südwestl. Europa. S. 79.)
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[207/0217] zu seyn scheinen. Wenn diese Meinung ge- gründet ist, so folgt daraus ebenfalls, daſs die Ueberbleibsel von Gewächsen, die sich in jenen Flötzen befinden, aus wärmern südlichern Ge- genden herrühren müssen. Torfmoore nehm- lich erzeugen sich nur in den kalten und ge- mäſsigten Zonen (v). Nur in diesen Gegenden konnten also auch Steinkohlen entstehen. Dort aber konnten keine baumartige Farrnkräuter, keine Palmen und keine, dem Zuckerrohr ähnli- che Pflanzen wachsen. Die Gewächse, denen die Torfmoore, woraus die Steinkohlenflötze ent- standen sind, ihren Ursprung verdanken, müssen also von den Wendecirkeln hergeführt, in den nördlichern Gegenden angehäuft, und hier in den Zustand des Torfs übergegangen seyn. Erwägt man ferner den geringen Grad von Zerstöhrung, den manche jener Fossilien erlitten haben, so wird man auch hierin einen Grund gegen die obige Behauptung finden. Ein Reise- gefährte des Ysbrand Ides entdeckte in Siberien einen mit dem Fleische noch bekleideten, mit Blute noch gefärbten Elephantenschädel, und Pal- (v) Jameson’s mineralog. Reisen durch Schottland. Uebers. von Meuder. S. 165. — Das südlichste, mir bekannte Land, wo sich noch Torf findet, ist Portugal (Link’s geolog. u. mineralog. Bemerkungen auf einer Reise durch das südwestl. Europa. S. 79.)

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/217>, abgerufen am 21.11.2024.