etwas salzigen, von Geruche dem frisch gelas- senen Blute ähnlichen, aus Wasser, coagulabler Lymphe, Kochsalz, Salmiak und Kalkerde be- stehenden Flüssigkeit (q), dessen Quantität in einem kleinern Verhältnisse, als die Grösse des Embryo, zunimmt.
In der Mitte dieser Flüssigkeit erzeugt sich der Embryo, und zugleich mit demselben, oder vielleicht schon vor ihm (r), der Mutterkuchen mit der Nabelschnur.
Der Mutterkuchen bildet sich aus einem Theile jener flockenartigen Substanz, welche die Oberfläche des Eys und die innere Fläche der Gebährmutter im Anfange der Schwangerschaft überzieht. Er zeigt sich als ein rundes, zusam- mengedrücktes, dem Hute eines Blätterschwamms einigermaassen ähnliches, auf seiner, dem Em- bryo zugekehrten Seite mit dem Chorion und Amnion überzogenes, theils aus Blutgefässen, theils aus Zellgewebe bestehendes, nervenloses Organ, dessen Gefässe in strahlenförmiger Rich- tung aus einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte hervorgehen. Diese Gefässe sind vorzüglich dem-
jeni-
(q)Scheel de liquoris amnii asperae arteriae foetuum humanorum natura et usu. Hafniae. 1799. App. p. 3. §. 2. p. 79.
(r)Haller l. c. p. 220. §. 15.
etwas salzigen, von Geruche dem frisch gelas- senen Blute ähnlichen, aus Wasser, coagulabler Lymphe, Kochsalz, Salmiak und Kalkerde be- stehenden Flüssigkeit (q), dessen Quantität in einem kleinern Verhältnisse, als die Gröſse des Embryo, zunimmt.
In der Mitte dieser Flüssigkeit erzeugt sich der Embryo, und zugleich mit demselben, oder vielleicht schon vor ihm (r), der Mutterkuchen mit der Nabelschnur.
Der Mutterkuchen bildet sich aus einem Theile jener flockenartigen Substanz, welche die Oberfläche des Eys und die innere Fläche der Gebährmutter im Anfange der Schwangerschaft überzieht. Er zeigt sich als ein rundes, zusam- mengedrücktes, dem Hute eines Blätterschwamms einigermaaſsen ähnliches, auf seiner, dem Em- bryo zugekehrten Seite mit dem Chorion und Amnion überzogenes, theils aus Blutgefäſsen, theils aus Zellgewebe bestehendes, nervenloses Organ, dessen Gefäſse in strahlenförmiger Rich- tung aus einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte hervorgehen. Diese Gefäſse sind vorzüglich dem-
jeni-
(q)Scheel de liquoris amnii asperae arteriae foetuum humanorum natura et usu. Hafniae. 1799. App. p. 3. §. 2. p. 79.
(r)Haller l. c. p. 220. §. 15.
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etwas salzigen, von Geruche dem frisch gelas-
senen Blute ähnlichen, aus Wasser, coagulabler
Lymphe, Kochsalz, Salmiak und Kalkerde be-
stehenden Flüssigkeit (q), dessen Quantität in
einem kleinern Verhältnisse, als die Gröſse des
Embryo, zunimmt.
In der Mitte dieser Flüssigkeit erzeugt sich
der Embryo, und zugleich mit demselben, oder
vielleicht schon vor ihm (r), der Mutterkuchen
mit der Nabelschnur.
Der Mutterkuchen bildet sich aus einem
Theile jener flockenartigen Substanz, welche die
Oberfläche des Eys und die innere Fläche der
Gebährmutter im Anfange der Schwangerschaft
überzieht. Er zeigt sich als ein rundes, zusam-
mengedrücktes, dem Hute eines Blätterschwamms
einigermaaſsen ähnliches, auf seiner, dem Em-
bryo zugekehrten Seite mit dem Chorion und
Amnion überzogenes, theils aus Blutgefäſsen,
theils aus Zellgewebe bestehendes, nervenloses
Organ, dessen Gefäſse in strahlenförmiger Rich-
tung aus einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte
hervorgehen. Diese Gefäſse sind vorzüglich dem-
jeni-
(q) Scheel de liquoris amnii asperae arteriae foetuum
humanorum natura et usu. Hafniae. 1799. App.
p. 3. §. 2. p. 79.
(r) Haller l. c. p. 220. §. 15.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/249>, abgerufen am 21.11.2024.
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