jenigen Theile desselben eigen, welcher aus der flockenartigen Substanz des Eys entsteht. Sein anderer, durch die Flocken des Uterus gebildeter Theil ist mehr von schwammichter Textur. In diesem fand man oft eine milchartige Feuchtig- keit (s). Bey den Thieren aus der Familie der Rinder bilden sich in jeder Schwangerschaft sehr viele kleinere Mutterkuchen; die übrigen Säug- thiere aber haben deren meist nur einen einzi- gen grössern (t).
Das Verbindungsorgan zwischen dem Mut- terkuchen und der Frucht ist die Nabelschnur, ein Strang, welcher aus mehrern, neben einan- der fortgehenden, schraubenförmig gewundenen Blutgefässen besteht, die mit einer elastischen, fast knorpelartigen, aus dem Amnion entstehen- den Scheide, und innerhalb dieser Bedeckung mit einem Zellgewebe, das eine gallertartige Flüssigkeit enthält, überzogen sind. Jener Ge- fässe giebt es drey bey dem Menschen, zwey dünnere Arterien, (die Nabelarterien) deren jede ein Fortsatz der Beckenschlagader (arteria hypo- gastrica) des Foetus ist, und eine dickere Vene, (die Nabelvene) welche theils in der Leber des Embryo aus der Pfortader, theils durch einen kleinern Ast (ductus venosus) aus der Hohlader
des-
(s)Haller l. c. p. 220. §. 15.
(t)Haller l. c. p. 251. §. 30.
jenigen Theile desselben eigen, welcher aus der flockenartigen Substanz des Eys entsteht. Sein anderer, durch die Flocken des Uterus gebildeter Theil ist mehr von schwammichter Textur. In diesem fand man oft eine milchartige Feuchtig- keit (s). Bey den Thieren aus der Familie der Rinder bilden sich in jeder Schwangerschaft sehr viele kleinere Mutterkuchen; die übrigen Säug- thiere aber haben deren meist nur einen einzi- gen gröſsern (t).
Das Verbindungsorgan zwischen dem Mut- terkuchen und der Frucht ist die Nabelschnur, ein Strang, welcher aus mehrern, neben einan- der fortgehenden, schraubenförmig gewundenen Blutgefäſsen besteht, die mit einer elastischen, fast knorpelartigen, aus dem Amnion entstehen- den Scheide, und innerhalb dieser Bedeckung mit einem Zellgewebe, das eine gallertartige Flüssigkeit enthält, überzogen sind. Jener Ge- fäſse giebt es drey bey dem Menschen, zwey dünnere Arterien, (die Nabelarterien) deren jede ein Fortsatz der Beckenschlagader (arteria hypo- gastrica) des Foetus ist, und eine dickere Vene, (die Nabelvene) welche theils in der Leber des Embryo aus der Pfortader, theils durch einen kleinern Ast (ductus venosus) aus der Hohlader
des-
(s)Haller l. c. p. 220. §. 15.
(t)Haller l. c. p. 251. §. 30.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0250"n="240"/>
jenigen Theile desselben eigen, welcher aus der<lb/>
flockenartigen Substanz des Eys entsteht. Sein<lb/>
anderer, durch die Flocken des Uterus gebildeter<lb/>
Theil ist mehr von schwammichter Textur. In<lb/>
diesem fand man oft eine milchartige Feuchtig-<lb/>
keit <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#k">Haller</hi> l. c. p. 220. §. 15.</note>. Bey den Thieren aus der Familie der<lb/>
Rinder bilden sich in jeder Schwangerschaft sehr<lb/>
viele kleinere Mutterkuchen; die übrigen Säug-<lb/>
thiere aber haben deren meist nur einen einzi-<lb/>
gen gröſsern <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#k">Haller</hi> l. c. p. 251. §. 30.</note>.</p><lb/><p>Das Verbindungsorgan zwischen dem Mut-<lb/>
terkuchen und der Frucht ist die Nabelschnur,<lb/>
ein Strang, welcher aus mehrern, neben einan-<lb/>
der fortgehenden, schraubenförmig gewundenen<lb/>
Blutgefäſsen besteht, die mit einer elastischen,<lb/>
fast knorpelartigen, aus dem Amnion entstehen-<lb/>
den Scheide, und innerhalb dieser Bedeckung<lb/>
mit einem Zellgewebe, das eine gallertartige<lb/>
Flüssigkeit enthält, überzogen sind. Jener Ge-<lb/>
fäſse giebt es drey bey dem Menschen, zwey<lb/>
dünnere Arterien, (die Nabelarterien) deren jede<lb/>
ein Fortsatz der Beckenschlagader (arteria hypo-<lb/>
gastrica) des Foetus ist, und eine dickere Vene,<lb/>
(die Nabelvene) welche theils in der Leber des<lb/>
Embryo aus der Pfortader, theils durch einen<lb/>
kleinern Ast (ductus venosus) aus der Hohlader<lb/><fwplace="bottom"type="catch">des-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[240/0250]
jenigen Theile desselben eigen, welcher aus der
flockenartigen Substanz des Eys entsteht. Sein
anderer, durch die Flocken des Uterus gebildeter
Theil ist mehr von schwammichter Textur. In
diesem fand man oft eine milchartige Feuchtig-
keit (s). Bey den Thieren aus der Familie der
Rinder bilden sich in jeder Schwangerschaft sehr
viele kleinere Mutterkuchen; die übrigen Säug-
thiere aber haben deren meist nur einen einzi-
gen gröſsern (t).
Das Verbindungsorgan zwischen dem Mut-
terkuchen und der Frucht ist die Nabelschnur,
ein Strang, welcher aus mehrern, neben einan-
der fortgehenden, schraubenförmig gewundenen
Blutgefäſsen besteht, die mit einer elastischen,
fast knorpelartigen, aus dem Amnion entstehen-
den Scheide, und innerhalb dieser Bedeckung
mit einem Zellgewebe, das eine gallertartige
Flüssigkeit enthält, überzogen sind. Jener Ge-
fäſse giebt es drey bey dem Menschen, zwey
dünnere Arterien, (die Nabelarterien) deren jede
ein Fortsatz der Beckenschlagader (arteria hypo-
gastrica) des Foetus ist, und eine dickere Vene,
(die Nabelvene) welche theils in der Leber des
Embryo aus der Pfortader, theils durch einen
kleinern Ast (ductus venosus) aus der Hohlader
des-
(s) Haller l. c. p. 220. §. 15.
(t) Haller l. c. p. 251. §. 30.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/250>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.