welches bey dem Embryo der Vögel die Stelle des Mutterkuchens vertritt (f).
Dieses Netz von Blutgefässen erscheint zu- erst an dem breiten Ende des Eys in der Nähe der Narbe, also in derselben Gegend, wo sich der Luftbehälter befindet. Von hieraus verbrei- tet sich dasselbe immer weiter zu dem spitzen Ende des Eys, so dass zuletzt die ganze innere Fläche des Chorion mit demselben bedeckt wird. Gefässe, die sich mit dem Nabelstrange der Säug- thiere vergleichen lassen, und worunter drey Arterien und zwey Venen sind, verbinden die- ses Netz mit den Eingeweiden des Foetus. Von den Arterien ist die eine ein Ast der Gekrösar- terie, und von den Venen die eine ein Zweig der Lebervene. Diese Blutgefässe vertheilen sich auf der Haut des Dotters (g). Die zweyte Schlagader entsteht aus der linken Hüftarterie (Iliaca sinistra), und diese ist es. welche mit der andern Vene, die in die Hohlvene übergeht, das erwähnte Netz von Gefässen auf dem Cho- rion bildet. Die dritte Schlagader, die aus der rechten Hüftarterie entspringet, verbreitet sich
nicht
(f)Haller Mem. 1. p. 41. Mem. 2. p. 18. 22. Wolf Theoria generat. p. 99. §. 173 sq.
(g)Haller Mem. 2. p. 142.
Q 3
welches bey dem Embryo der Vögel die Stelle des Mutterkuchens vertritt (f).
Dieses Netz von Blutgefäſsen erscheint zu- erst an dem breiten Ende des Eys in der Nähe der Narbe, also in derselben Gegend, wo sich der Luftbehälter befindet. Von hieraus verbrei- tet sich dasselbe immer weiter zu dem spitzen Ende des Eys, so daſs zuletzt die ganze innere Fläche des Chorion mit demselben bedeckt wird. Gefäſse, die sich mit dem Nabelstrange der Säug- thiere vergleichen lassen, und worunter drey Arterien und zwey Venen sind, verbinden die- ses Netz mit den Eingeweiden des Foetus. Von den Arterien ist die eine ein Ast der Gekrösar- terie, und von den Venen die eine ein Zweig der Lebervene. Diese Blutgefäſse vertheilen sich auf der Haut des Dotters (g). Die zweyte Schlagader entsteht aus der linken Hüftarterie (Iliaca sinistra), und diese ist es. welche mit der andern Vene, die in die Hohlvene übergeht, das erwähnte Netz von Gefäſsen auf dem Cho- rion bildet. Die dritte Schlagader, die aus der rechten Hüftarterie entspringet, verbreitet sich
nicht
(f)Haller Mém. 1. p. 41. Mém. 2. p. 18. 22. Wolf Theoria generat. p. 99. §. 173 sq.
(g)Haller Mém. 2. p. 142.
Q 3
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welches bey dem Embryo der Vögel die Stelle
des Mutterkuchens vertritt (f).
Dieses Netz von Blutgefäſsen erscheint zu-
erst an dem breiten Ende des Eys in der Nähe
der Narbe, also in derselben Gegend, wo sich
der Luftbehälter befindet. Von hieraus verbrei-
tet sich dasselbe immer weiter zu dem spitzen
Ende des Eys, so daſs zuletzt die ganze innere
Fläche des Chorion mit demselben bedeckt wird.
Gefäſse, die sich mit dem Nabelstrange der Säug-
thiere vergleichen lassen, und worunter drey
Arterien und zwey Venen sind, verbinden die-
ses Netz mit den Eingeweiden des Foetus. Von
den Arterien ist die eine ein Ast der Gekrösar-
terie, und von den Venen die eine ein Zweig
der Lebervene. Diese Blutgefäſse vertheilen sich
auf der Haut des Dotters (g). Die zweyte
Schlagader entsteht aus der linken Hüftarterie
(Iliaca sinistra), und diese ist es. welche mit
der andern Vene, die in die Hohlvene übergeht,
das erwähnte Netz von Gefäſsen auf dem Cho-
rion bildet. Die dritte Schlagader, die aus der
rechten Hüftarterie entspringet, verbreitet sich
nicht
(f) Haller Mém. 1. p. 41. Mém. 2. p. 18. 22. Wolf
Theoria generat. p. 99. §. 173 sq.
(g) Haller Mém. 2. p. 142.
Q 3
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/255>, abgerufen am 22.11.2024.
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