Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.Eine noch merkwürdigere Verschiedenheit behält (b) Exerc. de gen. animal. VI, in Mangeti bibl. anat. T. I. p. 609. (c) L'Art de faire eclore des oiseaux domest. T. 2. p. 269. 327. (d) Nach Fabricius ab Aquapendente (De gen. ani- mal. L. 3. c. 1.) bleiben Hühner sogar noch ein Jahr nach einer einmaligen Paarung fruchtbar. Eben dieser Naturforscher fand in dem After der weibli- chen Vögel, ausser den Oeffnungen des Mastdarms, der Mutterscheide und der Harnröhre, noch eine vierte Höhlung, in welche, seiner Meinung nach, der Saame des Hahns bey der Begattung dringt, und worin derselbe zur Befruchtung der Eyer auf- bewahrt wird (l. c. L. 3. c. 2.). Diese Hypothese ist aber schon von Harvey (l. c. exerc. V. p. 606.) widerlegt, der jene Cavität eben so wolil bey dem Hahn, als bey der Henne fand. R 4
Eine noch merkwürdigere Verschiedenheit behält (b) Exerc. de gen. animal. VI, in Mangeti bibl. anat. T. I. p. 609. (c) L’Art de faire éclore des oiseaux domest. T. 2. p. 269. 327. (d) Nach Fabricius ab Aquapendente (De gen. ani- mal. L. 3. c. 1.) bleiben Hühner sogar noch ein Jahr nach einer einmaligen Paarung fruchtbar. Eben dieser Naturforscher fand in dem After der weibli- chen Vögel, ausser den Oeffnungen des Mastdarms, der Mutterscheide und der Harnröhre, noch eine vierte Höhlung, in welche, seiner Meinung nach, der Saame des Hahns bey der Begattung dringt, und worin derselbe zur Befruchtung der Eyer auf- bewahrt wird (l. c. L. 3. c. 2.). Diese Hypothese ist aber schon von Harvey (l. c. exerc. V. p. 606.) widerlegt, der jene Cavität eben so wolil bey dem Hahn, als bey der Henne fand. R 4
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Eine noch merkwürdigere Verschiedenheit
aber zeigen die Organismen dieser Classe in An-
sehung der Zahl der Generationen, zu deren
Hervorbringung eine einzige Befruchtung hinrei-
chend ist. Bey den Säugthieren erstreckt sich
jede Befruchtung nur auf eine einzige Generation.
Schon unter den Vögeln aber finden sich einige
Arten, die nach einer einzigen Begattung meh-
rere Wochen hindurch Eyer legen. Harvey (b)
und Reaumur (c) sahen Hühner drey bis fünf
Wochen nach der Paarung fruchtbare Eyer ge-
bähren (d). Auf eine noch weit längere Zeit
behält
(b) Exerc. de gen. animal. VI, in Mangeti bibl.
anat. T. I. p. 609.
(c) L’Art de faire éclore des oiseaux domest. T. 2.
p. 269. 327.
(d) Nach Fabricius ab Aquapendente (De gen. ani-
mal. L. 3. c. 1.) bleiben Hühner sogar noch ein Jahr
nach einer einmaligen Paarung fruchtbar. Eben
dieser Naturforscher fand in dem After der weibli-
chen Vögel, ausser den Oeffnungen des Mastdarms,
der Mutterscheide und der Harnröhre, noch eine
vierte Höhlung, in welche, seiner Meinung nach,
der Saame des Hahns bey der Begattung dringt,
und worin derselbe zur Befruchtung der Eyer auf-
bewahrt wird (l. c. L. 3. c. 2.). Diese Hypothese
ist aber schon von Harvey (l. c. exerc. V. p. 606.)
widerlegt, der jene Cavität eben so wolil bey dem
Hahn, als bey der Henne fand.
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