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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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zen (v). Bey allen Thieren und Pflanzen
aber entwickeln sich die Zeugungstheile erst
in der Periode des vollkommnern Lebens
(vita maxima). Der Analogie nach können
also jene Büschel keine Geschlechtstheile seyn.
2) Wir haben gesehen, dass die Saamenkörner
der Tange in der Substanz der Blätter und
zugleich in einer gallertartigen Materie liegen.
Wie kann also der männliche Zeugungsstoff
aus jenen Büscheln zu diesen Körnern ge-
langen?
3) Stackhouse (w) bemerkte, dass jene Bü-
schel sich blos zur Zeit der Ebbe auf den
Tangen finden, und verschwinden, wenn
diese eine Zeitlang im Wasser gewesen sind.
Hiermit fällt die Reaumursche Meinung gänz-
lich, und es bleibt nichts übrig, als anzu-
nehmen, dass die pinselförmigen Härchen,
die man auf der Oberfläche der Tange an-
trifft, blos eine schleimichte, zur Zeit der
Ebbe an der freyen Luft verdickte Substanz
sind.

Eben so unrichtig ist auch Hedwig's Mei-
nung von den männlichen Geschlechtstheilen der
Pilze. Die Filamente, die er auf der obern

und
(v) Baster opuscul. subcesiv. T. II. L. 3.
(w) l. c.
zen (v). Bey allen Thieren und Pflanzen
aber entwickeln sich die Zeugungstheile erst
in der Periode des vollkommnern Lebens
(vita maxima). Der Analogie nach können
also jene Büschel keine Geschlechtstheile seyn.
2) Wir haben gesehen, daſs die Saamenkörner
der Tange in der Substanz der Blätter und
zugleich in einer gallertartigen Materie liegen.
Wie kann also der männliche Zeugungsstoff
aus jenen Büscheln zu diesen Körnern ge-
langen?
3) Stackhouse (w) bemerkte, daſs jene Bü-
schel sich blos zur Zeit der Ebbe auf den
Tangen finden, und verschwinden, wenn
diese eine Zeitlang im Wasser gewesen sind.
Hiermit fällt die Reaumursche Meinung gänz-
lich, und es bleibt nichts übrig, als anzu-
nehmen, daſs die pinselförmigen Härchen,
die man auf der Oberfläche der Tange an-
trifft, blos eine schleimichte, zur Zeit der
Ebbe an der freyen Luft verdickte Substanz
sind.

Eben so unrichtig ist auch Hedwig’s Mei-
nung von den männlichen Geschlechtstheilen der
Pilze. Die Filamente, die er auf der obern

und
(v) Baster opuscul. subcesiv. T. II. L. 3.
(w) l. c.
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[292/0302] zen (v). Bey allen Thieren und Pflanzen aber entwickeln sich die Zeugungstheile erst in der Periode des vollkommnern Lebens (vita maxima). Der Analogie nach können also jene Büschel keine Geschlechtstheile seyn. 2) Wir haben gesehen, daſs die Saamenkörner der Tange in der Substanz der Blätter und zugleich in einer gallertartigen Materie liegen. Wie kann also der männliche Zeugungsstoff aus jenen Büscheln zu diesen Körnern ge- langen? 3) Stackhouse (w) bemerkte, daſs jene Bü- schel sich blos zur Zeit der Ebbe auf den Tangen finden, und verschwinden, wenn diese eine Zeitlang im Wasser gewesen sind. Hiermit fällt die Reaumursche Meinung gänz- lich, und es bleibt nichts übrig, als anzu- nehmen, daſs die pinselförmigen Härchen, die man auf der Oberfläche der Tange an- trifft, blos eine schleimichte, zur Zeit der Ebbe an der freyen Luft verdickte Substanz sind. Eben so unrichtig ist auch Hedwig’s Mei- nung von den männlichen Geschlechtstheilen der Pilze. Die Filamente, die er auf der obern und (v) Baster opuscul. subcesiv. T. II. L. 3. (w) l. c.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/302>, abgerufen am 22.11.2024.