der Wiel(s) gedenkt eines Falls, wo bey ei- nem Frauenzimmer ein Geschwür des Unterleibs, das eine Hand breit unter dem Nabel sass, mit Haaren angefüllt war -- Einer der merkwürdig- sten Fälle dieser Art ist aber der, welchen Schüt- zer(t) beschrieben hat. Bey einem Mädchen, welches erst zweymal das Monatliche, und zwar das letzte mal einige Wochen vor ihrem Tode. gehabt hatte, und an einer Zerreissung des Net- zes gestorben war, fanden sich an dem Bauch- felle, am Gekröse und über dem linken Psoas- Muskel eine Menge harter Klumpen und Gewäch- se. Das grösste, welches an Grösse einem klei- nen Kinderkopfe glich, befand sich im Gekröse über den beyden letzten Rückgrathswirbeln und den beyden obersten Lendenwirbeln. Die obere Hälfte dieses Gewächses bestand aus einem Sack, welcher ein bräunliches Wasser enthielt. Zwi- schen ihr und dem Bauchfelle lagen einige Haare, die eine halbe Elle lang waren. In der untern Hälfte, welche weiss und dicht war, lagen zwey Vorderzähne, ein oberer und ein unterer, acht Backenzähne, zwey Eckzähne, ein oberer Kinn- backen mit seinen Zahnhöhlen, worin zwey Schnei- dezähne sassen, und mehrere kleinere Knochen, die sich mit keinem andern vergleichen liessen. Die Zähne waren so gross wie bey Kindern um
die
(s) Observat. rar. Cent. I. obs. 93.
(t) Abhandl. der Schwed. Akad. B. XX. S. 173.
der Wiel(s) gedenkt eines Falls, wo bey ei- nem Frauenzimmer ein Geschwür des Unterleibs, das eine Hand breit unter dem Nabel saſs, mit Haaren angefüllt war — Einer der merkwürdig- sten Fälle dieser Art ist aber der, welchen Schüt- zer(t) beschrieben hat. Bey einem Mädchen, welches erst zweymal das Monatliche, und zwar das letzte mal einige Wochen vor ihrem Tode. gehabt hatte, und an einer Zerreissung des Net- zes gestorben war, fanden sich an dem Bauch- felle, am Gekröse und über dem linken Psoas- Muskel eine Menge harter Klumpen und Gewäch- se. Das gröſste, welches an Gröſse einem klei- nen Kinderkopfe glich, befand sich im Gekröse über den beyden letzten Rückgrathswirbeln und den beyden obersten Lendenwirbeln. Die obere Hälfte dieses Gewächses bestand aus einem Sack, welcher ein bräunliches Wasser enthielt. Zwi- schen ihr und dem Bauchfelle lagen einige Haare, die eine halbe Elle lang waren. In der untern Hälfte, welche weiſs und dicht war, lagen zwey Vorderzähne, ein oberer und ein unterer, acht Backenzähne, zwey Eckzähne, ein oberer Kinn- backen mit seinen Zahnhöhlen, worin zwey Schnei- dezähne saſsen, und mehrere kleinere Knochen, die sich mit keinem andern vergleichen liessen. Die Zähne waren so groſs wie bey Kindern um
die
(s) Observat. rar. Cent. I. obs. 93.
(t) Abhandl. der Schwed. Akad. B. XX. S. 173.
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der Wiel (s) gedenkt eines Falls, wo bey ei-
nem Frauenzimmer ein Geschwür des Unterleibs,
das eine Hand breit unter dem Nabel saſs, mit
Haaren angefüllt war — Einer der merkwürdig-
sten Fälle dieser Art ist aber der, welchen Schüt-
zer (t) beschrieben hat. Bey einem Mädchen,
welches erst zweymal das Monatliche, und zwar
das letzte mal einige Wochen vor ihrem Tode.
gehabt hatte, und an einer Zerreissung des Net-
zes gestorben war, fanden sich an dem Bauch-
felle, am Gekröse und über dem linken Psoas-
Muskel eine Menge harter Klumpen und Gewäch-
se. Das gröſste, welches an Gröſse einem klei-
nen Kinderkopfe glich, befand sich im Gekröse
über den beyden letzten Rückgrathswirbeln und
den beyden obersten Lendenwirbeln. Die obere
Hälfte dieses Gewächses bestand aus einem Sack,
welcher ein bräunliches Wasser enthielt. Zwi-
schen ihr und dem Bauchfelle lagen einige Haare,
die eine halbe Elle lang waren. In der untern
Hälfte, welche weiſs und dicht war, lagen zwey
Vorderzähne, ein oberer und ein unterer, acht
Backenzähne, zwey Eckzähne, ein oberer Kinn-
backen mit seinen Zahnhöhlen, worin zwey Schnei-
dezähne saſsen, und mehrere kleinere Knochen,
die sich mit keinem andern vergleichen liessen.
Die Zähne waren so groſs wie bey Kindern um
die
(s) Observat. rar. Cent. I. obs. 93.
(t) Abhandl. der Schwed. Akad. B. XX. S. 173.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/313>, abgerufen am 22.11.2024.
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