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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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muthlich die Disa longicornis, Serapias tabularis,
das Origanum Tournefortii und die Fagraea Cey-
lanica im Begriffe, sich zu verliehren. Die bey-
den ersten wurden von Thunberg blos auf einem
einzigen Fleck des Tafelberges am Vorgebirge der
guten Hoffnung entdeckt; das dritte fanden Tour-
nefort
und Sibthorp nur auf einem einzigen
Felsen der kleinen Insel Amorgos im Archipelagus
des mittelländischen Meers; die vierte traf Thun-
berg
nur einmal an einer einzigen Stelle auf
Ceylon, und sonst nirgends, an. Die Fagraea
Ceylanica war auch den Einwohnern von Cey-
lon so unbekannt, dass sie keinen inländischen
Namen dafür anzugeben wussten (1). Keine Gat-
tung aber kann aus der lebenden Natur verschwin-
den, ohne dass die Organisation der letztern da-
durch verändert wird; der Untergang einer Art
muss nothwendig die Entstehung einer andern
zur Folge haben. So werden vielleicht neue
Thiere und Pflanzen erzeugt, die wir als neu
entdeckte
in unsere Verzeichnisse der Natur-
produkte eintragen, denen aber eigentlich der
Name neu entstandene gebührt.

Solche Arten. die schon in den ersten Zeiten
der Menschengeschichte vorhanden waren, und
sich bis auf den heutigen Tag fortgepflanzt ha-
ben, sind zum Theil von ihrer ehemaligen Ge-

stalt
(1) Neue Abhandl. der Schwed. Akad. Th.3. S. 125.

muthlich die Disa longicornis, Serapias tabularis,
das Origanum Tournefortii und die Fagraea Cey-
lanica im Begriffe, sich zu verliehren. Die bey-
den ersten wurden von Thunberg blos auf einem
einzigen Fleck des Tafelberges am Vorgebirge der
guten Hoffnung entdeckt; das dritte fanden Tour-
nefort
und Sibthorp nur auf einem einzigen
Felsen der kleinen Insel Amorgos im Archipelagus
des mittelländischen Meers; die vierte traf Thun-
berg
nur einmal an einer einzigen Stelle auf
Ceylon, und sonst nirgends, an. Die Fagraea
Ceylanica war auch den Einwohnern von Cey-
lon so unbekannt, daſs sie keinen inländischen
Namen dafür anzugeben wuſsten (1). Keine Gat-
tung aber kann aus der lebenden Natur verschwin-
den, ohne daſs die Organisation der letztern da-
durch verändert wird; der Untergang einer Art
muſs nothwendig die Entstehung einer andern
zur Folge haben. So werden vielleicht neue
Thiere und Pflanzen erzeugt, die wir als neu
entdeckte
in unsere Verzeichnisse der Natur-
produkte eintragen, denen aber eigentlich der
Name neu entstandene gebührt.

Solche Arten. die schon in den ersten Zeiten
der Menschengeschichte vorhanden waren, und
sich bis auf den heutigen Tag fortgepflanzt ha-
ben, sind zum Theil von ihrer ehemaligen Ge-

stalt
(1) Neue Abhandl. der Schwed. Akad. Th.3. S. 125.
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[22/0032] muthlich die Disa longicornis, Serapias tabularis, das Origanum Tournefortii und die Fagraea Cey- lanica im Begriffe, sich zu verliehren. Die bey- den ersten wurden von Thunberg blos auf einem einzigen Fleck des Tafelberges am Vorgebirge der guten Hoffnung entdeckt; das dritte fanden Tour- nefort und Sibthorp nur auf einem einzigen Felsen der kleinen Insel Amorgos im Archipelagus des mittelländischen Meers; die vierte traf Thun- berg nur einmal an einer einzigen Stelle auf Ceylon, und sonst nirgends, an. Die Fagraea Ceylanica war auch den Einwohnern von Cey- lon so unbekannt, daſs sie keinen inländischen Namen dafür anzugeben wuſsten (1). Keine Gat- tung aber kann aus der lebenden Natur verschwin- den, ohne daſs die Organisation der letztern da- durch verändert wird; der Untergang einer Art muſs nothwendig die Entstehung einer andern zur Folge haben. So werden vielleicht neue Thiere und Pflanzen erzeugt, die wir als neu entdeckte in unsere Verzeichnisse der Natur- produkte eintragen, denen aber eigentlich der Name neu entstandene gebührt. Solche Arten. die schon in den ersten Zeiten der Menschengeschichte vorhanden waren, und sich bis auf den heutigen Tag fortgepflanzt ha- ben, sind zum Theil von ihrer ehemaligen Ge- stalt (1) Neue Abhandl. der Schwed. Akad. Th.3. S. 125.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/32>, abgerufen am 24.11.2024.