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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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§. 9.

Einige Organe sterben zu gewissen
Zeiten von freyen Stücken ab, und er-
zeugen sich nachher von neuem wie-
der.

Unter den flüssigen Theilen giebt es keinen,
der von diesem Gesetze der natürlichen Re-
produktion
eine Ausnahme macht. Das ganze
Leben besteht in einem beständigen Verluste und
Ersatze von Flüssigkeiten.

Einen festern Typus aber beobachtet diese
Veränderung bey den festen Theilen, und hier
ist sie zugleich auffallender.

Unter den festen Theilen des Menschen sind
blos die Oberhaut und die Zähne der natürlichen
Reproduktion unterworfen. Die erstere aber son-
dert sich zu unbestimmten Zeiten, und nur theil-
weise vom Körper ab; bey den letztern hingegen
ist jene Reproduktion an bestimmte Perioden ge-
bunden. Nach dem gewöhnlichen Laufe der Natur
findet dieses Wechseln der Zähne nur einmal
in der Jugend statt. In einigen seltenen Fällen
aber ist auch im hohen Alter noch eine Wieder-
erzeugung der Zähne beobachtet (u).

Mit dem Menschen haben die bekanntern un-
ter den übrigen Säugthieren die Reproduktion der

Epi-
(u) Haller El. Phys. T. VIII. L. XXX. S. II. §. 11.
§. 9.

Einige Organe sterben zu gewissen
Zeiten von freyen Stücken ab, und er-
zeugen sich nachher von neuem wie-
der.

Unter den flüssigen Theilen giebt es keinen,
der von diesem Gesetze der natürlichen Re-
produktion
eine Ausnahme macht. Das ganze
Leben besteht in einem beständigen Verluste und
Ersatze von Flüssigkeiten.

Einen festern Typus aber beobachtet diese
Veränderung bey den festen Theilen, und hier
ist sie zugleich auffallender.

Unter den festen Theilen des Menschen sind
blos die Oberhaut und die Zähne der natürlichen
Reproduktion unterworfen. Die erstere aber son-
dert sich zu unbestimmten Zeiten, und nur theil-
weise vom Körper ab; bey den letztern hingegen
ist jene Reproduktion an bestimmte Perioden ge-
bunden. Nach dem gewöhnlichen Laufe der Natur
findet dieses Wechseln der Zähne nur einmal
in der Jugend statt. In einigen seltenen Fällen
aber ist auch im hohen Alter noch eine Wieder-
erzeugung der Zähne beobachtet (u).

Mit dem Menschen haben die bekanntern un-
ter den übrigen Säugthieren die Reproduktion der

Epi-
(u) Haller El. Phys. T. VIII. L. XXX. S. II. §. 11.
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[482/0492] §. 9. Einige Organe sterben zu gewissen Zeiten von freyen Stücken ab, und er- zeugen sich nachher von neuem wie- der. Unter den flüssigen Theilen giebt es keinen, der von diesem Gesetze der natürlichen Re- produktion eine Ausnahme macht. Das ganze Leben besteht in einem beständigen Verluste und Ersatze von Flüssigkeiten. Einen festern Typus aber beobachtet diese Veränderung bey den festen Theilen, und hier ist sie zugleich auffallender. Unter den festen Theilen des Menschen sind blos die Oberhaut und die Zähne der natürlichen Reproduktion unterworfen. Die erstere aber son- dert sich zu unbestimmten Zeiten, und nur theil- weise vom Körper ab; bey den letztern hingegen ist jene Reproduktion an bestimmte Perioden ge- bunden. Nach dem gewöhnlichen Laufe der Natur findet dieses Wechseln der Zähne nur einmal in der Jugend statt. In einigen seltenen Fällen aber ist auch im hohen Alter noch eine Wieder- erzeugung der Zähne beobachtet (u). Mit dem Menschen haben die bekanntern un- ter den übrigen Säugthieren die Reproduktion der Epi- (u) Haller El. Phys. T. VIII. L. XXX. S. II. §. 11.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/492>, abgerufen am 22.11.2024.