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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

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seinigen hinreichend vertheidigt. Die, wo nach
einer blossen Durchschneidung des Nerven die
Enden durch Nervenmark wieder vereinigt
wurden, beweisen nichts, da hier von Repro-
duktion, und nicht von Reunion, die Rede ist.
Die, wo nur irgend ein beträchtlicher Theil von
2 und mehrern Linien aus dem Nerven wegge-
nommen wurde, stimmen ganz mit den Versu-
chen von Arnemann überein. Blos bey denen,
wo weniger Substanz ausgeschnitten war, erfolg-
te eine Vereinigung durch Nervenmark. Nimmt
man aber an, dass hier, wegen einer günstigen
Lage des Nerven und wegen des geringen Ver-
lusts an Substanz, das Mark der beyden verlän-
gerten Enden in Berührung kam, so lassen sich
auch diese Erfahrungen auf eine blosse Reunion
zurückführen.

Zellgewebe, Muskelfasern und Nervensub-
stanz sind die Grundtheile, worin sich alle Ein-
geweide auflösen lassen. Findet also eine Repro-
duktion des erstern, aber keine der beyden letz-
tern statt, so kann auch kein Verlust an Sub-
stanz bey den Eingeweiden reproducirt werden.
Und dieses ist wirklich der Fall. Tulpius (b)
heilte einen Menschen, der ein Stück der lin-
ken Lunge von 6 Lothen an Gewichte verlohren

hatte.
(b) Observ. med. L. II. C. 12.
I i 3

seinigen hinreichend vertheidigt. Die, wo nach
einer bloſsen Durchschneidung des Nerven die
Enden durch Nervenmark wieder vereinigt
wurden, beweisen nichts, da hier von Repro-
duktion, und nicht von Reunion, die Rede ist.
Die, wo nur irgend ein beträchtlicher Theil von
2 und mehrern Linien aus dem Nerven wegge-
nommen wurde, stimmen ganz mit den Versu-
chen von Arnemann überein. Blos bey denen,
wo weniger Substanz ausgeschnitten war, erfolg-
te eine Vereinigung durch Nervenmark. Nimmt
man aber an, daſs hier, wegen einer günstigen
Lage des Nerven und wegen des geringen Ver-
lusts an Substanz, das Mark der beyden verlän-
gerten Enden in Berührung kam, so lassen sich
auch diese Erfahrungen auf eine bloſse Reunion
zurückführen.

Zellgewebe, Muskelfasern und Nervensub-
stanz sind die Grundtheile, worin sich alle Ein-
geweide auflösen lassen. Findet also eine Repro-
duktion des erstern, aber keine der beyden letz-
tern statt, so kann auch kein Verlust an Sub-
stanz bey den Eingeweiden reproducirt werden.
Und dieses ist wirklich der Fall. Tulpius (b)
heilte einen Menschen, der ein Stück der lin-
ken Lunge von 6 Lothen an Gewichte verlohren

hatte.
(b) Observ. med. L. II. C. 12.
I i 3
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[501/0511] seinigen hinreichend vertheidigt. Die, wo nach einer bloſsen Durchschneidung des Nerven die Enden durch Nervenmark wieder vereinigt wurden, beweisen nichts, da hier von Repro- duktion, und nicht von Reunion, die Rede ist. Die, wo nur irgend ein beträchtlicher Theil von 2 und mehrern Linien aus dem Nerven wegge- nommen wurde, stimmen ganz mit den Versu- chen von Arnemann überein. Blos bey denen, wo weniger Substanz ausgeschnitten war, erfolg- te eine Vereinigung durch Nervenmark. Nimmt man aber an, daſs hier, wegen einer günstigen Lage des Nerven und wegen des geringen Ver- lusts an Substanz, das Mark der beyden verlän- gerten Enden in Berührung kam, so lassen sich auch diese Erfahrungen auf eine bloſse Reunion zurückführen. Zellgewebe, Muskelfasern und Nervensub- stanz sind die Grundtheile, worin sich alle Ein- geweide auflösen lassen. Findet also eine Repro- duktion des erstern, aber keine der beyden letz- tern statt, so kann auch kein Verlust an Sub- stanz bey den Eingeweiden reproducirt werden. Und dieses ist wirklich der Fall. Tulpius (b) heilte einen Menschen, der ein Stück der lin- ken Lunge von 6 Lothen an Gewichte verlohren hatte. (b) Observ. med. L. II. C. 12. I i 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/511>, abgerufen am 22.11.2024.