Gleichheit ebenfalls anerkannt. Einhofg) hin- gegen hielt beyde Substanzen für verschieden, weil sich nicht das vegetabilische Eyweiss, wohl aber der Kleber in Alcohol auflöst. Allein ich glaube, dass die Auflöslichkeit des letztern in Weingeist blos von der mit ihm verbundenen harz- oder wachsartigen Materie herrührt. Schon Rouelleh) erinnert, dass es schwer hält, den kleberartigen und den harzigen Bestandtheil des grünen Satzmehls ganz von einander abzuson- dern, und nach Macquer's Bemerkung i) zieht der Weingeist auch aus dem Kleber des Mehls bey der Digestion eine geringe Quantität einer Substanz aus, welche die Kennzeichen eines har- zigen Oels besitzt. Einhofk) bemerkt auch selber, dass der Alcohol, der mit Kleber in Be- ziehung gestanden hatte, milchig geworden wäre: ein Beweis, dass ein fremdartiger Bestandtheil darin enthalten war.
In einigen Pflanzentheilen zeigt sich das Pflan- zeneyweiss mit etwas veränderten Eigenschaften als Stärkemehl (Amylum). Dieses setzt sich bekanntlich aus dem Spülwasser des Mehls von
Weitzen,
g)Gehlen's neues allgem. Journal der Chemie. B. 5. S. 138.
h) Journal de Medecine. T. 40. Juillet. p. 59.
i) In dessen Chymischem Wörterbuch. Art. Mehl.
k) A. a. O.
Gleichheit ebenfalls anerkannt. Einhofg) hin- gegen hielt beyde Substanzen für verschieden, weil sich nicht das vegetabilische Eyweiſs, wohl aber der Kleber in Alcohol auflöst. Allein ich glaube, daſs die Auflöslichkeit des letztern in Weingeist blos von der mit ihm verbundenen harz- oder wachsartigen Materie herrührt. Schon Rouelleh) erinnert, daſs es schwer hält, den kleberartigen und den harzigen Bestandtheil des grünen Satzmehls ganz von einander abzuson- dern, und nach Macquer’s Bemerkung i) zieht der Weingeist auch aus dem Kleber des Mehls bey der Digestion eine geringe Quantität einer Substanz aus, welche die Kennzeichen eines har- zigen Oels besitzt. Einhofk) bemerkt auch selber, daſs der Alcohol, der mit Kleber in Be- ziehung gestanden hatte, milchig geworden wäre: ein Beweis, daſs ein fremdartiger Bestandtheil darin enthalten war.
In einigen Pflanzentheilen zeigt sich das Pflan- zeneyweiſs mit etwas veränderten Eigenschaften als Stärkemehl (Amylum). Dieses setzt sich bekanntlich aus dem Spülwasser des Mehls von
Weitzen,
g)Gehlen’s neues allgem. Journal der Chemie. B. 5. S. 138.
h) Journal de Médécine. T. 40. Juillet. p. 59.
i) In dessen Chymischem Wörterbuch. Art. Mehl.
k) A. a. O.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0116"n="100"/>
Gleichheit ebenfalls anerkannt. <hirendition="#k">Einhof</hi><noteplace="foot"n="g)"><hirendition="#k">Gehlen</hi>’s neues allgem. Journal der Chemie. B. 5.<lb/>
S. 138.</note> hin-<lb/>
gegen hielt beyde Substanzen für verschieden,<lb/>
weil sich nicht das vegetabilische Eyweiſs, wohl<lb/>
aber der Kleber in Alcohol auflöst. Allein ich<lb/>
glaube, daſs die Auflöslichkeit des letztern in<lb/>
Weingeist blos von der mit ihm verbundenen<lb/>
harz- oder wachsartigen Materie herrührt. Schon<lb/><hirendition="#k">Rouelle</hi><noteplace="foot"n="h)">Journal de Médécine. T. 40. Juillet. p. 59.</note> erinnert, daſs es schwer hält, den<lb/>
kleberartigen und den harzigen Bestandtheil des<lb/>
grünen Satzmehls ganz von einander abzuson-<lb/>
dern, und nach <hirendition="#k">Macquer</hi>’s Bemerkung <noteplace="foot"n="i)">In dessen Chymischem Wörterbuch. Art. <hirendition="#g">Mehl</hi>.</note> zieht<lb/>
der Weingeist auch aus dem Kleber des Mehls<lb/>
bey der Digestion eine geringe Quantität einer<lb/>
Substanz aus, welche die Kennzeichen eines har-<lb/>
zigen Oels besitzt. <hirendition="#k">Einhof</hi><noteplace="foot"n="k)">A. a. O.</note> bemerkt auch<lb/>
selber, daſs der Alcohol, der mit Kleber in Be-<lb/>
ziehung gestanden hatte, milchig geworden wäre:<lb/>
ein Beweis, daſs ein fremdartiger Bestandtheil<lb/>
darin enthalten war.</p><lb/><p>In einigen Pflanzentheilen zeigt sich das Pflan-<lb/>
zeneyweiſs mit etwas veränderten Eigenschaften<lb/>
als <hirendition="#g">Stärkemehl</hi> (Amylum). Dieses setzt sich<lb/>
bekanntlich aus dem Spülwasser des Mehls von<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Weitzen,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[100/0116]
Gleichheit ebenfalls anerkannt. Einhof g) hin-
gegen hielt beyde Substanzen für verschieden,
weil sich nicht das vegetabilische Eyweiſs, wohl
aber der Kleber in Alcohol auflöst. Allein ich
glaube, daſs die Auflöslichkeit des letztern in
Weingeist blos von der mit ihm verbundenen
harz- oder wachsartigen Materie herrührt. Schon
Rouelle h) erinnert, daſs es schwer hält, den
kleberartigen und den harzigen Bestandtheil des
grünen Satzmehls ganz von einander abzuson-
dern, und nach Macquer’s Bemerkung i) zieht
der Weingeist auch aus dem Kleber des Mehls
bey der Digestion eine geringe Quantität einer
Substanz aus, welche die Kennzeichen eines har-
zigen Oels besitzt. Einhof k) bemerkt auch
selber, daſs der Alcohol, der mit Kleber in Be-
ziehung gestanden hatte, milchig geworden wäre:
ein Beweis, daſs ein fremdartiger Bestandtheil
darin enthalten war.
In einigen Pflanzentheilen zeigt sich das Pflan-
zeneyweiſs mit etwas veränderten Eigenschaften
als Stärkemehl (Amylum). Dieses setzt sich
bekanntlich aus dem Spülwasser des Mehls von
Weitzen,
g) Gehlen’s neues allgem. Journal der Chemie. B. 5.
S. 138.
h) Journal de Médécine. T. 40. Juillet. p. 59.
i) In dessen Chymischem Wörterbuch. Art. Mehl.
k) A. a. O.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/116>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.