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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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des Bluts in den Arterien und den Rückfluss des-
selben durch die Venen. Mehr ins Einzelne ge-
hen diejenigen, die nach seinem Tode in seinen
nachgelassenen Werken erschienen, und in der
Folge unter Baglivi's Namen wieder abgedruckt
wurden o). Diese wurden vorzüglich an den ent-
blössten Gekrösen von Fröschen gemacht. Mal-
pighi
sahe in den Gefässen dieser Theile das Blut
sich mit grosser Schnelligkeit in geraden Linien
bewegen, in der Mitte des Gefässes etwas langsa-
mer als an den Seiten. Mit dem Aufhören des
Lebens wurde diese Bewegung immer langsamer.
Im Tode schwollen die Venen von Blut an, in-
dem die Arterien gänzlich ausgeleert wurden. An
lebenden Fröschen sahe er, dass das Venenblut
bey jeder Zusammenziehung des Herzens aus den
kleinern Venen in die grössern, aus diesen in die
Hohlvene, und endlich in die Lungen, wie eine
Welle von einer andern, fortgedrängt wurde.

Durch Leeuwenhoek, Molyneux, Chesel-
den, Baker, Hales, Joh. Bernoulli, Poli-
niere, De Heyde
und Joblot wurden diese Er-
fahrungen noch durch Beobachtungen an andern
Thieren vermehrt p). Sie fanden, was Malpighi
noch nicht deutlich gesehen zu haben scheint,

dass
o) G. Baclivi Opp. omn. Antwerp. 1719. p. 678.
p) M. s. die Citate in Haller's Elem. Phys. T. I.
L. 3. S. 3. §. 21 sq.

des Bluts in den Arterien und den Rückfluſs des-
selben durch die Venen. Mehr ins Einzelne ge-
hen diejenigen, die nach seinem Tode in seinen
nachgelassenen Werken erschienen, und in der
Folge unter Baglivi’s Namen wieder abgedruckt
wurden o). Diese wurden vorzüglich an den ent-
blöſsten Gekrösen von Fröschen gemacht. Mal-
pighi
sahe in den Gefäſsen dieser Theile das Blut
sich mit groſser Schnelligkeit in geraden Linien
bewegen, in der Mitte des Gefäſses etwas langsa-
mer als an den Seiten. Mit dem Aufhören des
Lebens wurde diese Bewegung immer langsamer.
Im Tode schwollen die Venen von Blut an, in-
dem die Arterien gänzlich ausgeleert wurden. An
lebenden Fröschen sahe er, daſs das Venenblut
bey jeder Zusammenziehung des Herzens aus den
kleinern Venen in die gröſsern, aus diesen in die
Hohlvene, und endlich in die Lungen, wie eine
Welle von einer andern, fortgedrängt wurde.

Durch Leeuwenhoek, Molyneux, Chesel-
den, Baker, Hales, Joh. Bernoulli, Poli-
niere, De Heyde
und Joblot wurden diese Er-
fahrungen noch durch Beobachtungen an andern
Thieren vermehrt p). Sie fanden, was Malpighi
noch nicht deutlich gesehen zu haben scheint,

daſs
o) G. Baclivi Opp. omn. Antwerp. 1719. p. 678.
p) M. s. die Citate in Haller’s Elem. Phys. T. I.
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[239/0255] des Bluts in den Arterien und den Rückfluſs des- selben durch die Venen. Mehr ins Einzelne ge- hen diejenigen, die nach seinem Tode in seinen nachgelassenen Werken erschienen, und in der Folge unter Baglivi’s Namen wieder abgedruckt wurden o). Diese wurden vorzüglich an den ent- blöſsten Gekrösen von Fröschen gemacht. Mal- pighi sahe in den Gefäſsen dieser Theile das Blut sich mit groſser Schnelligkeit in geraden Linien bewegen, in der Mitte des Gefäſses etwas langsa- mer als an den Seiten. Mit dem Aufhören des Lebens wurde diese Bewegung immer langsamer. Im Tode schwollen die Venen von Blut an, in- dem die Arterien gänzlich ausgeleert wurden. An lebenden Fröschen sahe er, daſs das Venenblut bey jeder Zusammenziehung des Herzens aus den kleinern Venen in die gröſsern, aus diesen in die Hohlvene, und endlich in die Lungen, wie eine Welle von einer andern, fortgedrängt wurde. Durch Leeuwenhoek, Molyneux, Chesel- den, Baker, Hales, Joh. Bernoulli, Poli- niere, De Heyde und Joblot wurden diese Er- fahrungen noch durch Beobachtungen an andern Thieren vermehrt p). Sie fanden, was Malpighi noch nicht deutlich gesehen zu haben scheint, daſs o) G. Baclivi Opp. omn. Antwerp. 1719. p. 678. p) M. s. die Citate in Haller’s Elem. Phys. T. I. L. 3. S. 3. §. 21 sq.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/255>, abgerufen am 22.11.2024.