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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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dass das Blut, wenigstens an mehrern Stellen, aus
den letzten Endigungen der Arterien in die ersten
Anfänge der Venen übergeht, ohne sich erst in
einen Zwischenraum zu ergiessen.

Hierauf erschienen Haller's q), und dann
Spallanzani's r) Beobachtungen an Fröschen,
Kröten und Salamandern. Die letztern sind im
Ganzen nur Bestätigungen der Hallerschen. Die
vornehmsten, hierher gehörigen Resultate beyder
sind folgende.

Die Bewegung des Bluts vom Herzen aus
durch die Schlagadern geschieht mit reissender
Geschwindigkeit. Nicht selten fliesst dasselbe in
einigen Arterien langsamer, in andern schneller.
Doch wird es nicht, wie die Jatromathematiker
behaupteten, in den Enden der Arterien zurück-
gehalten. Die regelmässige Bewegung des venö-
sen Bluts ist, dass es aus den Haargefässen in die
Aeste, hierauf in die Zweige, dann in die Stämme,
und endlich zum Herzen gelangt. Die Geschwin-
digkeit dieses venösen Bluts scheint etwas gerin-

ger,
q) Mem. sur le mouvement du sang. Lausanne. 1756.
Latine vers. in Opp. min. T. 1. p. 63. -- De sang.
mortu exp. anat. in Comment. soc. reg. sc. Gotting.
T. IV. p. 396. et in Opp. min. T. 1. p. 172.
r) Physikal. u. mathemat. Abhandl. Leipzig. 1769.
S. 67 ff.

daſs das Blut, wenigstens an mehrern Stellen, aus
den letzten Endigungen der Arterien in die ersten
Anfänge der Venen übergeht, ohne sich erst in
einen Zwischenraum zu ergieſsen.

Hierauf erschienen Haller’s q), und dann
Spallanzani’s r) Beobachtungen an Fröschen,
Kröten und Salamandern. Die letztern sind im
Ganzen nur Bestätigungen der Hallerschen. Die
vornehmsten, hierher gehörigen Resultate beyder
sind folgende.

Die Bewegung des Bluts vom Herzen aus
durch die Schlagadern geschieht mit reissender
Geschwindigkeit. Nicht selten flieſst dasselbe in
einigen Arterien langsamer, in andern schneller.
Doch wird es nicht, wie die Jatromathematiker
behaupteten, in den Enden der Arterien zurück-
gehalten. Die regelmäſsige Bewegung des venö-
sen Bluts ist, daſs es aus den Haargefäſsen in die
Aeste, hierauf in die Zweige, dann in die Stämme,
und endlich zum Herzen gelangt. Die Geschwin-
digkeit dieses venösen Bluts scheint etwas gerin-

ger,
q) Mém. sur le mouvement du sang. Lausanne. 1756.
Latine vers. in Opp. min. T. 1. p. 63. — De sang.
mortu exp. anat. in Comment. soc. reg. sc. Gotting.
T. IV. p. 396. et in Opp. min. T. 1. p. 172.
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[240/0256] daſs das Blut, wenigstens an mehrern Stellen, aus den letzten Endigungen der Arterien in die ersten Anfänge der Venen übergeht, ohne sich erst in einen Zwischenraum zu ergieſsen. Hierauf erschienen Haller’s q), und dann Spallanzani’s r) Beobachtungen an Fröschen, Kröten und Salamandern. Die letztern sind im Ganzen nur Bestätigungen der Hallerschen. Die vornehmsten, hierher gehörigen Resultate beyder sind folgende. Die Bewegung des Bluts vom Herzen aus durch die Schlagadern geschieht mit reissender Geschwindigkeit. Nicht selten flieſst dasselbe in einigen Arterien langsamer, in andern schneller. Doch wird es nicht, wie die Jatromathematiker behaupteten, in den Enden der Arterien zurück- gehalten. Die regelmäſsige Bewegung des venö- sen Bluts ist, daſs es aus den Haargefäſsen in die Aeste, hierauf in die Zweige, dann in die Stämme, und endlich zum Herzen gelangt. Die Geschwin- digkeit dieses venösen Bluts scheint etwas gerin- ger, q) Mém. sur le mouvement du sang. Lausanne. 1756. Latine vers. in Opp. min. T. 1. p. 63. — De sang. mortu exp. anat. in Comment. soc. reg. sc. Gotting. T. IV. p. 396. et in Opp. min. T. 1. p. 172. r) Physikal. u. mathemat. Abhandl. Leipzig. 1769. S. 67 ff.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/256>, abgerufen am 22.11.2024.