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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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werkzeugen ist, nur einen Zweck, zu welchem
sie bey den Thieren der höhern Classen durch
weit einfachere Mittel gelangt.

Die Zertheilung der Speisen, welche die Säug-
thiere durch ihre mit Zähnen versehenen Kinnla-
den bewirken, wird aber bey vielen Thieren der
niedern Classen durch andere Mittel hervorge-
bracht. Nehmlich

1) Durch einen mit Kauwerkzeugen
versehenen Schlund
. Diese Einrichtung
findet aber nur bey einigen Fischen, unter
andern den Karpfen, statt, wo die Speisen
auf einem platten Knochen, der hinten an
der Grundfläche des Schädels befestigt ist,
durch die mit Zähnen besetzten Knochen des
Pharynx (Ossa pharyngaea) zerrieben werden.
2) Durch einen knorpelartigen Magen,
der sich abwechselnd zusammenzieht und er-
weitert, und dessen innere schwielenartige
Fläche die genossenen Nahrungsmittel zer-
malmt. Diese Art von Magen findet am häu-
figsten bey denjenigen Vögeln, die sich von
Körnern und Insekten nähren, besonders bey
denen der Hühnerfamilie f), ausserdem aber
auch bey dem Crocodil g), einigen Mollus-
ken
f) Biol. Bd. 1. S. 231.
g) Ebendas. S. 261.

werkzeugen ist, nur einen Zweck, zu welchem
sie bey den Thieren der höhern Classen durch
weit einfachere Mittel gelangt.

Die Zertheilung der Speisen, welche die Säug-
thiere durch ihre mit Zähnen versehenen Kinnla-
den bewirken, wird aber bey vielen Thieren der
niedern Classen durch andere Mittel hervorge-
bracht. Nehmlich

1) Durch einen mit Kauwerkzeugen
versehenen Schlund
. Diese Einrichtung
findet aber nur bey einigen Fischen, unter
andern den Karpfen, statt, wo die Speisen
auf einem platten Knochen, der hinten an
der Grundfläche des Schädels befestigt ist,
durch die mit Zähnen besetzten Knochen des
Pharynx (Ossa pharyngaea) zerrieben werden.
2) Durch einen knorpelartigen Magen,
der sich abwechselnd zusammenzieht und er-
weitert, und dessen innere schwielenartige
Fläche die genossenen Nahrungsmittel zer-
malmt. Diese Art von Magen findet am häu-
figsten bey denjenigen Vögeln, die sich von
Körnern und Insekten nähren, besonders bey
denen der Hühnerfamilie f), ausserdem aber
auch bey dem Crocodil g), einigen Mollus-
ken
f) Biol. Bd. 1. S. 231.
g) Ebendas. S. 261.
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[315/0331] werkzeugen ist, nur einen Zweck, zu welchem sie bey den Thieren der höhern Classen durch weit einfachere Mittel gelangt. Die Zertheilung der Speisen, welche die Säug- thiere durch ihre mit Zähnen versehenen Kinnla- den bewirken, wird aber bey vielen Thieren der niedern Classen durch andere Mittel hervorge- bracht. Nehmlich 1) Durch einen mit Kauwerkzeugen versehenen Schlund. Diese Einrichtung findet aber nur bey einigen Fischen, unter andern den Karpfen, statt, wo die Speisen auf einem platten Knochen, der hinten an der Grundfläche des Schädels befestigt ist, durch die mit Zähnen besetzten Knochen des Pharynx (Ossa pharyngaea) zerrieben werden. 2) Durch einen knorpelartigen Magen, der sich abwechselnd zusammenzieht und er- weitert, und dessen innere schwielenartige Fläche die genossenen Nahrungsmittel zer- malmt. Diese Art von Magen findet am häu- figsten bey denjenigen Vögeln, die sich von Körnern und Insekten nähren, besonders bey denen der Hühnerfamilie f), ausserdem aber auch bey dem Crocodil g), einigen Mollus- ken f) Biol. Bd. 1. S. 231. g) Ebendas. S. 261.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/331>, abgerufen am 22.11.2024.