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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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sehn des weissen Satzmehls (fecula) hatten. Der
auf dem Filtrum gebliebene Rückstand war eine
gelbliche, klebrige Materie, die sich in ätzendem
Natrum selbst beym Kochen nicht ganz auflöste,
und meist aus vegetabilischen Fasern zu beste-
hen schien.

Von der breyartigen Materie, womit der obere
Theil des dünnen Darms angefüllt war, nahm
kaltes Wasser so wenig auf, dass kaum die Far-
be desselben dadurch verändert wurde. Als der
Aufguss eine Stunde in einer Wärme von 60 bis
70° R. gestanden hatte, war ein Theil des Chy-
mus aufgelöst worden. Nach dem Erkalten setzte
sich wieder ein weisses Pulver ab, das sich wie
weisses Satzmehl verhielt. Die durchgeseihete
Abkochung gab mit Galläpfelaufguss einen Nie-
derschlag, welcher ebenfalls weisses Satzmehl ent-
hielt. Weingeist schlug, selbst als die Mischung
zum Kochen gebracht war, keinen Eyweissstoff
nieder. Galläpfelaufguss und ätzendes Kali, wel-
che zu dieser Mischung mit Weingeist gesetzt
wurden, fällten blossen Gerbestoff ohne Schleim.
Der auf dem Filtrum gebliebene Rückstand wur-
de von ätzendem Kali aufgelöst, und durch Essig-
säure wieder gefällt; der Niederschlag hatte das
Ansehn des vegetabilischen Eyweissstoffs.

In diesem Versuch, wo das Thier blos mit
einer vegetabilischen Substanz gefüttert war, de-

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sehn des weissen Satzmehls (fecula) hatten. Der
auf dem Filtrum gebliebene Rückstand war eine
gelbliche, klebrige Materie, die sich in ätzendem
Natrum selbst beym Kochen nicht ganz auflöste,
und meist aus vegetabilischen Fasern zu beste-
hen schien.

Von der breyartigen Materie, womit der obere
Theil des dünnen Darms angefüllt war, nahm
kaltes Wasser so wenig auf, daſs kaum die Far-
be desselben dadurch verändert wurde. Als der
Aufguſs eine Stunde in einer Wärme von 60 bis
70° R. gestanden hatte, war ein Theil des Chy-
mus aufgelöst worden. Nach dem Erkalten setzte
sich wieder ein weisses Pulver ab, das sich wie
weisses Satzmehl verhielt. Die durchgeseihete
Abkochung gab mit Galläpfelaufguſs einen Nie-
derschlag, welcher ebenfalls weisses Satzmehl ent-
hielt. Weingeist schlug, selbst als die Mischung
zum Kochen gebracht war, keinen Eyweiſsstoff
nieder. Galläpfelaufguſs und ätzendes Kali, wel-
che zu dieser Mischung mit Weingeist gesetzt
wurden, fällten bloſsen Gerbestoff ohne Schleim.
Der auf dem Filtrum gebliebene Rückstand wur-
de von ätzendem Kali aufgelöst, und durch Essig-
säure wieder gefällt; der Niederschlag hatte das
Ansehn des vegetabilischen Eyweiſsstoffs.

In diesem Versuch, wo das Thier blos mit
einer vegetabilischen Substanz gefüttert war, de-

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[375/0391] sehn des weissen Satzmehls (fecula) hatten. Der auf dem Filtrum gebliebene Rückstand war eine gelbliche, klebrige Materie, die sich in ätzendem Natrum selbst beym Kochen nicht ganz auflöste, und meist aus vegetabilischen Fasern zu beste- hen schien. Von der breyartigen Materie, womit der obere Theil des dünnen Darms angefüllt war, nahm kaltes Wasser so wenig auf, daſs kaum die Far- be desselben dadurch verändert wurde. Als der Aufguſs eine Stunde in einer Wärme von 60 bis 70° R. gestanden hatte, war ein Theil des Chy- mus aufgelöst worden. Nach dem Erkalten setzte sich wieder ein weisses Pulver ab, das sich wie weisses Satzmehl verhielt. Die durchgeseihete Abkochung gab mit Galläpfelaufguſs einen Nie- derschlag, welcher ebenfalls weisses Satzmehl ent- hielt. Weingeist schlug, selbst als die Mischung zum Kochen gebracht war, keinen Eyweiſsstoff nieder. Galläpfelaufguſs und ätzendes Kali, wel- che zu dieser Mischung mit Weingeist gesetzt wurden, fällten bloſsen Gerbestoff ohne Schleim. Der auf dem Filtrum gebliebene Rückstand wur- de von ätzendem Kali aufgelöst, und durch Essig- säure wieder gefällt; der Niederschlag hatte das Ansehn des vegetabilischen Eyweiſsstoffs. In diesem Versuch, wo das Thier blos mit einer vegetabilischen Substanz gefüttert war, de- ren A a 4

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/391>, abgerufen am 22.11.2024.