als Dünger wirkt, giebt einen Beweis davon. Je gesunder das Thier ist, und je verdaulicher die genossenen Nahrungsmittel sind, desto weniger unzersetztes Futter geht durch den Mastdarm ab, und eine desto homogenere Materie sind die Exkremente. Doch enthält der Koth selbst bey den gesundesten Thieren immer ein fasriges Ue- berbleibsel der genossenen Speisen, worin aber, auch bey blosser thierischer Kost, keine fleisch- artige Bestandtheile mehr befindlich sind r).
Die Beschaffenheit des Koths nimmt auch im- mer an der Natur der Nahrungsmittel einigen An- theil. Bey dem fliegenden Eichhorn, welches von den Knospen und Sprossen der Birken und Fich- ten lebt, sind der Speisebrey und die Exkremente von grüngelber Farbe und so harziger Beschaffen- heit, dass sie getrocknet sich am Feuer gleich ent- zünden, und mit einer hellen, anhaltenden Flam- me verbrennen s).
Nach Grew's Versuchen brauset der Koth ei- niger Thiere mit Salpetersäure auf t). Er enthält also vielleicht ein freyes Alkali. Doch in dem
Ochsen-
r)Thaer und Einhof in Gehlen's neuem allgem. Journ. der Chemie. B. 3. S. 276. -- Berzelius eben- das. B. 6. S. 509.
s)Pallas l. c. p. 356.
t)Haller l. c. S. 4. §. 3. p. 172.
als Dünger wirkt, giebt einen Beweis davon. Je gesunder das Thier ist, und je verdaulicher die genossenen Nahrungsmittel sind, desto weniger unzersetztes Futter geht durch den Mastdarm ab, und eine desto homogenere Materie sind die Exkremente. Doch enthält der Koth selbst bey den gesundesten Thieren immer ein fasriges Ue- berbleibsel der genossenen Speisen, worin aber, auch bey bloſser thierischer Kost, keine fleisch- artige Bestandtheile mehr befindlich sind r).
Die Beschaffenheit des Koths nimmt auch im- mer an der Natur der Nahrungsmittel einigen An- theil. Bey dem fliegenden Eichhorn, welches von den Knospen und Sprossen der Birken und Fich- ten lebt, sind der Speisebrey und die Exkremente von grüngelber Farbe und so harziger Beschaffen- heit, daſs sie getrocknet sich am Feuer gleich ent- zünden, und mit einer hellen, anhaltenden Flam- me verbrennen s).
Nach Grew’s Versuchen brauset der Koth ei- niger Thiere mit Salpetersäure auf t). Er enthält also vielleicht ein freyes Alkali. Doch in dem
Ochsen-
r)Thaer und Einhof in Gehlen’s neuem allgem. Journ. der Chemie. B. 3. S. 276. — Berzelius eben- das. B. 6. S. 509.
s)Pallas l. c. p. 356.
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als Dünger wirkt, giebt einen Beweis davon. Je
gesunder das Thier ist, und je verdaulicher die
genossenen Nahrungsmittel sind, desto weniger
unzersetztes Futter geht durch den Mastdarm
ab, und eine desto homogenere Materie sind die
Exkremente. Doch enthält der Koth selbst bey
den gesundesten Thieren immer ein fasriges Ue-
berbleibsel der genossenen Speisen, worin aber,
auch bey bloſser thierischer Kost, keine fleisch-
artige Bestandtheile mehr befindlich sind r).
Die Beschaffenheit des Koths nimmt auch im-
mer an der Natur der Nahrungsmittel einigen An-
theil. Bey dem fliegenden Eichhorn, welches von
den Knospen und Sprossen der Birken und Fich-
ten lebt, sind der Speisebrey und die Exkremente
von grüngelber Farbe und so harziger Beschaffen-
heit, daſs sie getrocknet sich am Feuer gleich ent-
zünden, und mit einer hellen, anhaltenden Flam-
me verbrennen s).
Nach Grew’s Versuchen brauset der Koth ei-
niger Thiere mit Salpetersäure auf t). Er enthält
also vielleicht ein freyes Alkali. Doch in dem
Ochsen-
r) Thaer und Einhof in Gehlen’s neuem allgem.
Journ. der Chemie. B. 3. S. 276. — Berzelius eben-
das. B. 6. S. 509.
s) Pallas l. c. p. 356.
t) Haller l. c. S. 4. §. 3. p. 172.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/496>, abgerufen am 22.11.2024.
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