rinnbarkeit und Ausbildung seiner nähern Be- standtheile, durch schwächere Verkalkung des Eisens, und durch eine geringere Menge gerinn- baren Stoffs. Von der Milch ist er gänzlich ver- schieden. In den einzelnen Stellen des Systems der Milchgefässe zeigt er Verschiedenheiten, die als eben so viele Stufen der Näherung desselben zum Blute zu betrachten sind. In den Wurzeln der Milchgefässe ist er eine ziemlich gleichartige, milchweisse Flüssigkeit, die nur durch die in ihr schwimmenden Kügelchen und durch die grössere Consistenz, die sie an der Luft bekömmt, einige Ungleichartigkeit zeigt. In den grössern Milch- gefässen und der Cisterne erscheint er schon he- terogener. Die Einwirkung der Luft macht die- sen etwas röthlich, aber nicht ganz gleichförmig; auch bringt sie ihn, jedoch nur einem kleinen Theile nach, zum Gerinnen. Der Chylus aus der obern Hälfte des Brustgangs erhält an der Luft in seiner ganzen Masse eine Farbe, welche der des Schlagaderbluts ziemlich nahe kömmt; auch trennt er sich in Serum und in eine Art von Blutkuchen, welcher sich fester und in grö- sserer Menge als in dem andern Chylus zeigt.
So weit die Resultate der Versuche von Reuss und Emmert. Vauquelin's Erfahrungen g) stim- men mit denselben im Allgemeinen überein. Auch
diesen
g) Annales du Mus. d'Hist. nat. T. XVIII. p. 240.
rinnbarkeit und Ausbildung seiner nähern Be- standtheile, durch schwächere Verkalkung des Eisens, und durch eine geringere Menge gerinn- baren Stoffs. Von der Milch ist er gänzlich ver- schieden. In den einzelnen Stellen des Systems der Milchgefäſse zeigt er Verschiedenheiten, die als eben so viele Stufen der Näherung desselben zum Blute zu betrachten sind. In den Wurzeln der Milchgefäſse ist er eine ziemlich gleichartige, milchweisse Flüssigkeit, die nur durch die in ihr schwimmenden Kügelchen und durch die gröſsere Consistenz, die sie an der Luft bekömmt, einige Ungleichartigkeit zeigt. In den gröſsern Milch- gefäſsen und der Cisterne erscheint er schon he- terogener. Die Einwirkung der Luft macht die- sen etwas röthlich, aber nicht ganz gleichförmig; auch bringt sie ihn, jedoch nur einem kleinen Theile nach, zum Gerinnen. Der Chylus aus der obern Hälfte des Brustgangs erhält an der Luft in seiner ganzen Masse eine Farbe, welche der des Schlagaderbluts ziemlich nahe kömmt; auch trennt er sich in Serum und in eine Art von Blutkuchen, welcher sich fester und in grö- ſserer Menge als in dem andern Chylus zeigt.
So weit die Resultate der Versuche von Reuss und Emmert. Vauquelin’s Erfahrungen g) stim- men mit denselben im Allgemeinen überein. Auch
diesen
g) Annales du Mus. d’Hist. nat. T. XVIII. p. 240.
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rinnbarkeit und Ausbildung seiner nähern Be-
standtheile, durch schwächere Verkalkung des
Eisens, und durch eine geringere Menge gerinn-
baren Stoffs. Von der Milch ist er gänzlich ver-
schieden. In den einzelnen Stellen des Systems
der Milchgefäſse zeigt er Verschiedenheiten, die
als eben so viele Stufen der Näherung desselben
zum Blute zu betrachten sind. In den Wurzeln
der Milchgefäſse ist er eine ziemlich gleichartige,
milchweisse Flüssigkeit, die nur durch die in ihr
schwimmenden Kügelchen und durch die gröſsere
Consistenz, die sie an der Luft bekömmt, einige
Ungleichartigkeit zeigt. In den gröſsern Milch-
gefäſsen und der Cisterne erscheint er schon he-
terogener. Die Einwirkung der Luft macht die-
sen etwas röthlich, aber nicht ganz gleichförmig;
auch bringt sie ihn, jedoch nur einem kleinen
Theile nach, zum Gerinnen. Der Chylus aus
der obern Hälfte des Brustgangs erhält an der
Luft in seiner ganzen Masse eine Farbe, welche
der des Schlagaderbluts ziemlich nahe kömmt;
auch trennt er sich in Serum und in eine Art
von Blutkuchen, welcher sich fester und in grö-
ſserer Menge als in dem andern Chylus zeigt.
So weit die Resultate der Versuche von Reuss
und Emmert. Vauquelin’s Erfahrungen g) stim-
men mit denselben im Allgemeinen überein. Auch
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g) Annales du Mus. d’Hist. nat. T. XVIII. p. 240.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/507>, abgerufen am 22.11.2024.
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