Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

ganze Drüse bekömmt ein schwammartiges An-
sehen. Beym stärkern Blasen dringt die Luft auch
in das zwischen den Lappen liegende Zellgewebe.
Die Zellen müssen also durch Oeffnungen in Ver-
bindung stehen. Diese Verbindung findet aber
nur zwischen den einzelnen Höhlen jedes Haupt-
lappens, nicht zwischen den Hauptlappen, welche
blos durch Zellgewebe zusammenhängen, statt s).
In den Zwischenräumen der Lappen schlängeln
sich die Arterien und Venen fort. Die erstern
sind zahlreich, aber klein, die letztern von mit-
telmässiger Grösse, und beyde sehr veränderlich
in Ansehung ihres Ursprungs und ihrer Endigun-
gen. Nerven erhält die Thymus einige kleinere
von dem Zwerchfellsnerven. Ihre Saugadern gehen
zu den Achseldrüsen t). Bey dem Menschen fährt
sie nach der Geburt noch einige Zeit fort zu
wachsen, fängt aber gegen das zwölfte Jahr an
zu schwinden v).

Blos die Säugthiere scheinen diese Drüse zu
besitzen. Vorzüglich gross ist sie bey den Ce-
taceen w), und bey den Nagethieren, die einen
Winterschlaf halten. Die letztern haben auch noch

mehrere
s) Lucä ebendas.
t) Haller l. c. L. 8. S. 2. p. 114. sq.
v) Lucä's anat. Untersuch. H. 1. S. 14. H. 2. S. 49.
w) Haller l. c. p. 115.
L l 5

ganze Drüse bekömmt ein schwammartiges An-
sehen. Beym stärkern Blasen dringt die Luft auch
in das zwischen den Lappen liegende Zellgewebe.
Die Zellen müssen also durch Oeffnungen in Ver-
bindung stehen. Diese Verbindung findet aber
nur zwischen den einzelnen Höhlen jedes Haupt-
lappens, nicht zwischen den Hauptlappen, welche
blos durch Zellgewebe zusammenhängen, statt s).
In den Zwischenräumen der Lappen schlängeln
sich die Arterien und Venen fort. Die erstern
sind zahlreich, aber klein, die letztern von mit-
telmäſsiger Gröſse, und beyde sehr veränderlich
in Ansehung ihres Ursprungs und ihrer Endigun-
gen. Nerven erhält die Thymus einige kleinere
von dem Zwerchfellsnerven. Ihre Saugadern gehen
zu den Achseldrüsen t). Bey dem Menschen fährt
sie nach der Geburt noch einige Zeit fort zu
wachsen, fängt aber gegen das zwölfte Jahr an
zu schwinden v).

Blos die Säugthiere scheinen diese Drüse zu
besitzen. Vorzüglich groſs ist sie bey den Ce-
taceen w), und bey den Nagethieren, die einen
Winterschlaf halten. Die letztern haben auch noch

mehrere
s) Lucä ebendas.
t) Haller l. c. L. 8. S. 2. p. 114. sq.
v) Lucä’s anat. Untersuch. H. 1. S. 14. H. 2. S. 49.
w) Haller l. c. p. 115.
L l 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0553" n="537"/>
ganze Drüse bekömmt ein schwammartiges An-<lb/>
sehen. Beym stärkern Blasen dringt die Luft auch<lb/>
in das zwischen den Lappen liegende Zellgewebe.<lb/>
Die Zellen müssen also durch Oeffnungen in Ver-<lb/>
bindung stehen. Diese Verbindung findet aber<lb/>
nur zwischen den einzelnen Höhlen jedes Haupt-<lb/>
lappens, nicht zwischen den Hauptlappen, welche<lb/>
blos durch Zellgewebe zusammenhängen, statt <note place="foot" n="s)"><hi rendition="#k">Lucä</hi> ebendas.</note>.<lb/>
In den Zwischenräumen der Lappen schlängeln<lb/>
sich die Arterien und Venen fort. Die erstern<lb/>
sind zahlreich, aber klein, die letztern von mit-<lb/>
telmä&#x017F;siger Grö&#x017F;se, und beyde sehr veränderlich<lb/>
in Ansehung ihres Ursprungs und ihrer Endigun-<lb/>
gen. Nerven erhält die Thymus einige kleinere<lb/>
von dem Zwerchfellsnerven. Ihre Saugadern gehen<lb/>
zu den Achseldrüsen <note place="foot" n="t)"><hi rendition="#k">Haller</hi> l. c. L. 8. S. 2. p. 114. sq.</note>. Bey dem Menschen fährt<lb/>
sie nach der Geburt noch einige Zeit fort zu<lb/>
wachsen, fängt aber gegen das zwölfte Jahr an<lb/>
zu schwinden <note place="foot" n="v)"><hi rendition="#k">Lucä</hi>&#x2019;s anat. Untersuch. H. 1. S. 14. H. 2. S. 49.</note>.</p><lb/>
                <p>Blos die Säugthiere scheinen diese Drüse zu<lb/>
besitzen. Vorzüglich gro&#x017F;s ist sie bey den Ce-<lb/>
taceen <note place="foot" n="w)"><hi rendition="#k">Haller</hi> l. c. p. 115.</note>, und bey den Nagethieren, die einen<lb/>
Winterschlaf halten. Die letztern haben auch noch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mehrere</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L l 5</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[537/0553] ganze Drüse bekömmt ein schwammartiges An- sehen. Beym stärkern Blasen dringt die Luft auch in das zwischen den Lappen liegende Zellgewebe. Die Zellen müssen also durch Oeffnungen in Ver- bindung stehen. Diese Verbindung findet aber nur zwischen den einzelnen Höhlen jedes Haupt- lappens, nicht zwischen den Hauptlappen, welche blos durch Zellgewebe zusammenhängen, statt s). In den Zwischenräumen der Lappen schlängeln sich die Arterien und Venen fort. Die erstern sind zahlreich, aber klein, die letztern von mit- telmäſsiger Gröſse, und beyde sehr veränderlich in Ansehung ihres Ursprungs und ihrer Endigun- gen. Nerven erhält die Thymus einige kleinere von dem Zwerchfellsnerven. Ihre Saugadern gehen zu den Achseldrüsen t). Bey dem Menschen fährt sie nach der Geburt noch einige Zeit fort zu wachsen, fängt aber gegen das zwölfte Jahr an zu schwinden v). Blos die Säugthiere scheinen diese Drüse zu besitzen. Vorzüglich groſs ist sie bey den Ce- taceen w), und bey den Nagethieren, die einen Winterschlaf halten. Die letztern haben auch noch mehrere s) Lucä ebendas. t) Haller l. c. L. 8. S. 2. p. 114. sq. v) Lucä’s anat. Untersuch. H. 1. S. 14. H. 2. S. 49. w) Haller l. c. p. 115. L l 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/553
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/553>, abgerufen am 22.11.2024.