Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.bunden. Es geht hier also den freyen Aeusserun- 4. Die ersten Produkte des Bildungstriebs in Ich habe für diesen wichtigen Satz schon im Von der Auflösung thierischer Substanzen in Stäub- R r 5
bunden. Es geht hier also den freyen Aeusserun- 4. Die ersten Produkte des Bildungstriebs in Ich habe für diesen wichtigen Satz schon im Von der Auflösung thierischer Substanzen in Stäub- R r 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0649" n="633"/> bunden. Es geht hier also den freyen Aeusserun-<lb/> gen des Bildungstriebs derselbe Proceſs vorher,<lb/> der in jedem thierischen und vegetabilischen Kör-<lb/> per das ganze Leben hindurch fortdauert.</p><lb/> <p>4. Die ersten Produkte des Bildungstriebs in<lb/> faulenden Substanzen sind Bläschen, und aus die-<lb/> sen entstehen Zoophyten.</p><lb/> <p>Ich habe für diesen wichtigen Satz schon im<lb/> zweyten Bande der Biologie (S. 264 ff.) so viele<lb/> Gründe angeführt, daſs ich ihn für ausgemacht<lb/> halten zu können glaube. Indeſs füge ich hier<lb/> noch Einiges aus fremder und eigener Erfahrung<lb/> zum weitern Beweise desselben bey.</p><lb/> <p>Von der Auflösung thierischer Substanzen in<lb/> Infusionsthiere erzählt <hi rendition="#k">Ramdohr</hi> in seinen <hi rendition="#g">Mikro-<lb/> graphischen Beyträgen zur Entomologie<lb/> und Helminthologie</hi> (Th. 1. S. V ff.) ein auf-<lb/> fallendes Beyspiel. Dieser sahe eine durchschnit-<lb/> tene Fasciola caudata <hi rendition="#k">Müll</hi>. sich unter seinen<lb/> Augen in Infusorien des Geschlechts Volvox auf-<lb/> lösen. Beyde Hälften des durchschnittenen Wurms<lb/> bewegten sich durch schwaches Ausdehnen und Zu-<lb/> sammenziehen. An den Rändern, wo der Schnitt<lb/> geschehen war, fanden beständige Wirbel statt,<lb/> wie sie die Vorticellen zu machen pflegen, deren<lb/> Entstehung folgende war. Der Wurm fing an sich<lb/> aufzulösen, und die von ihm sich trennenden<lb/> <fw place="bottom" type="sig">R r 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Stäub-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [633/0649]
bunden. Es geht hier also den freyen Aeusserun-
gen des Bildungstriebs derselbe Proceſs vorher,
der in jedem thierischen und vegetabilischen Kör-
per das ganze Leben hindurch fortdauert.
4. Die ersten Produkte des Bildungstriebs in
faulenden Substanzen sind Bläschen, und aus die-
sen entstehen Zoophyten.
Ich habe für diesen wichtigen Satz schon im
zweyten Bande der Biologie (S. 264 ff.) so viele
Gründe angeführt, daſs ich ihn für ausgemacht
halten zu können glaube. Indeſs füge ich hier
noch Einiges aus fremder und eigener Erfahrung
zum weitern Beweise desselben bey.
Von der Auflösung thierischer Substanzen in
Infusionsthiere erzählt Ramdohr in seinen Mikro-
graphischen Beyträgen zur Entomologie
und Helminthologie (Th. 1. S. V ff.) ein auf-
fallendes Beyspiel. Dieser sahe eine durchschnit-
tene Fasciola caudata Müll. sich unter seinen
Augen in Infusorien des Geschlechts Volvox auf-
lösen. Beyde Hälften des durchschnittenen Wurms
bewegten sich durch schwaches Ausdehnen und Zu-
sammenziehen. An den Rändern, wo der Schnitt
geschehen war, fanden beständige Wirbel statt,
wie sie die Vorticellen zu machen pflegen, deren
Entstehung folgende war. Der Wurm fing an sich
aufzulösen, und die von ihm sich trennenden
Stäub-
R r 5
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Zitationshilfe: | Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/649>, abgerufen am 27.07.2024. |