blos an Kaninchen, bey welchen er die Fortdauer und das Aufhören des Blutlaufs in einzelnen Thei- len nur aus Merkmalen, die meist ganz unzu- verlässig sind, beurtheilte. Meine Erfahrungen habe ich an Fröschen gemacht, und zwar auf eine solche Art, dass ich die Bewegung des Bluts vor und nach jedem Versuch unter dem Ver- grösserungsglase beobachten konnte. Ich theile hier dieselben so mit, wie ich sie in meinem Ta- gebuche aufgezeichnet habe.
1. An einem noch unausgewachsenen, erst kürzlich gefangenen Frosch entblösste ich auf der untern Seite das Herz und die Lungen, auf der obern das Gehirn, und zerstörte vermittelst eines Messingdraths dieses und das Rückenmark. Es er- folgten einige Zuckungen, und die mit dem Athem- holen verbundenen Bewegungen der Kehle wur- den unregelmässig. Das Herz setzte unterdess sei- nen Schlag fort, und wurde bey der Diastole roth, bey der Systole blass. Der Blutumlauf hatte also, wenigstens in der Nähe dieses Organs, noch seinen Fortgang. Die Lungen waren fortdauernd von Luft ausgedehnt, und machten abwechselnde Zusammenziehungen und Erweiterungen, doch nur in geringem Grade. -- Ich brachte von neuem einen Metalldrath in das Gehirn, und zerstörte dasselbe so vollständig wie möglich. Jetzt fielen die Lun- gen zusammen. Aber das Herz setzte seinen
Schlag
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blos an Kaninchen, bey welchen er die Fortdauer und das Aufhören des Blutlaufs in einzelnen Thei- len nur aus Merkmalen, die meist ganz unzu- verlässig sind, beurtheilte. Meine Erfahrungen habe ich an Fröschen gemacht, und zwar auf eine solche Art, daſs ich die Bewegung des Bluts vor und nach jedem Versuch unter dem Ver- gröſserungsglase beobachten konnte. Ich theile hier dieselben so mit, wie ich sie in meinem Ta- gebuche aufgezeichnet habe.
1. An einem noch unausgewachsenen, erst kürzlich gefangenen Frosch entblöſste ich auf der untern Seite das Herz und die Lungen, auf der obern das Gehirn, und zerstörte vermittelst eines Messingdraths dieses und das Rückenmark. Es er- folgten einige Zuckungen, und die mit dem Athem- holen verbundenen Bewegungen der Kehle wur- den unregelmäſsig. Das Herz setzte unterdeſs sei- nen Schlag fort, und wurde bey der Diastole roth, bey der Systole blaſs. Der Blutumlauf hatte also, wenigstens in der Nähe dieses Organs, noch seinen Fortgang. Die Lungen waren fortdauernd von Luft ausgedehnt, und machten abwechselnde Zusammenziehungen und Erweiterungen, doch nur in geringem Grade. — Ich brachte von neuem einen Metalldrath in das Gehirn, und zerstörte dasselbe so vollständig wie möglich. Jetzt fielen die Lun- gen zusammen. Aber das Herz setzte seinen
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blos an Kaninchen, bey welchen er die Fortdauer
und das Aufhören des Blutlaufs in einzelnen Thei-
len nur aus Merkmalen, die meist ganz unzu-
verlässig sind, beurtheilte. Meine Erfahrungen
habe ich an Fröschen gemacht, und zwar auf
eine solche Art, daſs ich die Bewegung des Bluts
vor und nach jedem Versuch unter dem Ver-
gröſserungsglase beobachten konnte. Ich theile
hier dieselben so mit, wie ich sie in meinem Ta-
gebuche aufgezeichnet habe.
1. An einem noch unausgewachsenen, erst
kürzlich gefangenen Frosch entblöſste ich auf der
untern Seite das Herz und die Lungen, auf der
obern das Gehirn, und zerstörte vermittelst eines
Messingdraths dieses und das Rückenmark. Es er-
folgten einige Zuckungen, und die mit dem Athem-
holen verbundenen Bewegungen der Kehle wur-
den unregelmäſsig. Das Herz setzte unterdeſs sei-
nen Schlag fort, und wurde bey der Diastole
roth, bey der Systole blaſs. Der Blutumlauf hatte
also, wenigstens in der Nähe dieses Organs, noch
seinen Fortgang. Die Lungen waren fortdauernd
von Luft ausgedehnt, und machten abwechselnde
Zusammenziehungen und Erweiterungen, doch nur
in geringem Grade. — Ich brachte von neuem einen
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/661>, abgerufen am 22.11.2024.
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