Schlag immer noch fort. Doch blieb die Farbe desselben bey der Systole eben so blass, wie bey der Diastole. Der Blutumlauf hatte also jetzt auch in der Nähe desselben aufgehört, indess nur, weil das Athemholen aufgehoben war.
2. Einen zweyten, dem vorigen an Grösse glei- chen, aber von Mangel an Nahrung etwas abge- matteten Frosch spannte ich auf einer dem Lie- berkühnschen Equuleus ähnlichen Maschine aus, die so eingerichtet war, dass ich in den ausge- dehnten, und durch einen Spiegel von unten er- leuchteten Schwimmhäuten der Hinterfüsse die Bewegung des Bluts unter einer 32mal vergrössern- den Linse beobachten, und dabey an allen Thei- len des Thiers operiren konnte. Ich entblösste die ischiadischen Nerven von der Rückenseite ohne bedeutenden Blutverlust. Der Blutlauf gieng nach dieser Operation auf dieselbe Art wie vor derselben in den Gefässen der Schwimmhäute von statten. Ich durchschnitt hierauf beyde ischiadi- sche Nerven. Als ich jetzt nach zwey Minuten jene Gefässe wieder betrachtete, war keine Bewe- gung des Bluts in denselben mehr zu bemerken. Das Athemholen und der Herzschlag giengen un- terdess regelmässig fort; das Herz wurde bey der Diastole dunkelroth, und erblasste bey der Systole. Ich öffnete das untere Ende des Rückenmarks, und stiess durch dasselbe einen Metalldrath bis
zum
Schlag immer noch fort. Doch blieb die Farbe desselben bey der Systole eben so blaſs, wie bey der Diastole. Der Blutumlauf hatte also jetzt auch in der Nähe desselben aufgehört, indeſs nur, weil das Athemholen aufgehoben war.
2. Einen zweyten, dem vorigen an Gröſse glei- chen, aber von Mangel an Nahrung etwas abge- matteten Frosch spannte ich auf einer dem Lie- berkühnschen Equuleus ähnlichen Maschine aus, die so eingerichtet war, daſs ich in den ausge- dehnten, und durch einen Spiegel von unten er- leuchteten Schwimmhäuten der Hinterfüſse die Bewegung des Bluts unter einer 32mal vergröſsern- den Linse beobachten, und dabey an allen Thei- len des Thiers operiren konnte. Ich entblöſste die ischiadischen Nerven von der Rückenseite ohne bedeutenden Blutverlust. Der Blutlauf gieng nach dieser Operation auf dieselbe Art wie vor derselben in den Gefäſsen der Schwimmhäute von statten. Ich durchschnitt hierauf beyde ischiadi- sche Nerven. Als ich jetzt nach zwey Minuten jene Gefäſse wieder betrachtete, war keine Bewe- gung des Bluts in denselben mehr zu bemerken. Das Athemholen und der Herzschlag giengen un- terdeſs regelmäſsig fort; das Herz wurde bey der Diastole dunkelroth, und erblaſste bey der Systole. Ich öffnete das untere Ende des Rückenmarks, und stieſs durch dasselbe einen Metalldrath bis
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Schlag immer noch fort. Doch blieb die Farbe
desselben bey der Systole eben so blaſs, wie bey
der Diastole. Der Blutumlauf hatte also jetzt
auch in der Nähe desselben aufgehört, indeſs nur,
weil das Athemholen aufgehoben war.
2. Einen zweyten, dem vorigen an Gröſse glei-
chen, aber von Mangel an Nahrung etwas abge-
matteten Frosch spannte ich auf einer dem Lie-
berkühnschen Equuleus ähnlichen Maschine aus,
die so eingerichtet war, daſs ich in den ausge-
dehnten, und durch einen Spiegel von unten er-
leuchteten Schwimmhäuten der Hinterfüſse die
Bewegung des Bluts unter einer 32mal vergröſsern-
den Linse beobachten, und dabey an allen Thei-
len des Thiers operiren konnte. Ich entblöſste
die ischiadischen Nerven von der Rückenseite
ohne bedeutenden Blutverlust. Der Blutlauf gieng
nach dieser Operation auf dieselbe Art wie vor
derselben in den Gefäſsen der Schwimmhäute von
statten. Ich durchschnitt hierauf beyde ischiadi-
sche Nerven. Als ich jetzt nach zwey Minuten
jene Gefäſse wieder betrachtete, war keine Bewe-
gung des Bluts in denselben mehr zu bemerken.
Das Athemholen und der Herzschlag giengen un-
terdeſs regelmäſsig fort; das Herz wurde bey der
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 646. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/662>, abgerufen am 22.11.2024.
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