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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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meisten Einfluss hatte auf diese ein anhaltender
Regen, wobey sie merklich abnahm, ohngeach-
tet die Wärme der Luft nicht merklich dadurch
vermindert wurde.

Diese Versuche beweisen dem Anschein nach
allerdings ein Vermögen der Gewächse, eine ge-
wisse mittlere Temperatur in sich hervorzubrin-
gen. Man kann zur Unterstützung derselben
auch noch anführen, dass die Temperatur des
lebenden Baums ohne Zweifel noch grösser war,
als Salome's Versuche sie angeben, indem das
in dem Baum befindliche Thermometer blos un-
ten mit dem Innern desselben in Berührung stand,
oben aber vor dem Einfluss der Atmosphäre nicht
geschützt war.

Noch mehr scheinen Hermbstädt's Beobach-
tungen für ein solches Vermögen der Gewächse
zu sprechen g). Hermbstädt fand, dass der Saft
von Ahornen, die im Winter angebohrt waren,
dann noch in flüssiger Gestalt hervordrang, wenn
der schon ausgeflossene Saft in untergesetzten
Gefässen zu Eis erstarrt war. Er brachte in die
Oeffnung eines frisch angebohrten Zuckerahorns
die Kugel eines empfindlichen Thermometers, um-
gab diese mit Baumwachs, um den hervordrin-

gen-
g) Magazin der Gesellsch, naturf. Freunde in Berlin.
Jahrg. 2. S. 316.

meisten Einfluſs hatte auf diese ein anhaltender
Regen, wobey sie merklich abnahm, ohngeach-
tet die Wärme der Luft nicht merklich dadurch
vermindert wurde.

Diese Versuche beweisen dem Anschein nach
allerdings ein Vermögen der Gewächse, eine ge-
wisse mittlere Temperatur in sich hervorzubrin-
gen. Man kann zur Unterstützung derselben
auch noch anführen, daſs die Temperatur des
lebenden Baums ohne Zweifel noch gröſser war,
als Salomé’s Versuche sie angeben, indem das
in dem Baum befindliche Thermometer blos un-
ten mit dem Innern desselben in Berührung stand,
oben aber vor dem Einfluſs der Atmosphäre nicht
geschützt war.

Noch mehr scheinen Hermbstädt’s Beobach-
tungen für ein solches Vermögen der Gewächse
zu sprechen g). Hermbstädt fand, daſs der Saft
von Ahornen, die im Winter angebohrt waren,
dann noch in flüssiger Gestalt hervordrang, wenn
der schon ausgeflossene Saft in untergesetzten
Gefäſsen zu Eis erstarrt war. Er brachte in die
Oeffnung eines frisch angebohrten Zuckerahorns
die Kugel eines empfindlichen Thermometers, um-
gab diese mit Baumwachs, um den hervordrin-

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g) Magazin der Gesellsch, naturf. Freunde in Berlin.
Jahrg. 2. S. 316.
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[10/0022] meisten Einfluſs hatte auf diese ein anhaltender Regen, wobey sie merklich abnahm, ohngeach- tet die Wärme der Luft nicht merklich dadurch vermindert wurde. Diese Versuche beweisen dem Anschein nach allerdings ein Vermögen der Gewächse, eine ge- wisse mittlere Temperatur in sich hervorzubrin- gen. Man kann zur Unterstützung derselben auch noch anführen, daſs die Temperatur des lebenden Baums ohne Zweifel noch gröſser war, als Salomé’s Versuche sie angeben, indem das in dem Baum befindliche Thermometer blos un- ten mit dem Innern desselben in Berührung stand, oben aber vor dem Einfluſs der Atmosphäre nicht geschützt war. Noch mehr scheinen Hermbstädt’s Beobach- tungen für ein solches Vermögen der Gewächse zu sprechen g). Hermbstädt fand, daſs der Saft von Ahornen, die im Winter angebohrt waren, dann noch in flüssiger Gestalt hervordrang, wenn der schon ausgeflossene Saft in untergesetzten Gefäſsen zu Eis erstarrt war. Er brachte in die Oeffnung eines frisch angebohrten Zuckerahorns die Kugel eines empfindlichen Thermometers, um- gab diese mit Baumwachs, um den hervordrin- gen- g) Magazin der Gesellsch, naturf. Freunde in Berlin. Jahrg. 2. S. 316.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/22>, abgerufen am 21.11.2024.