im April 1799 an den abgeschnittenen Hinterschen- keln eines Frosches, woran eine Nervenarmatur von Zink mit einer Muskelarmatur von Eisen starke Zusammenziehungen hervorbrachte, folgen- de Beobachtungen. Ich bestrich sowohl die Ner- ven als die Muskeln mit Belladonna-Extrakt, rei- nigte dann beyde wieder aufs sorgfältigste mit destillirtem Wasser, und prüfte jetzt die Reitz- barkeit der Schenkel von neuem mit den beyden vorigen Armaturen. Es erfolgten nur noch drey sehr schwache Bewegungen. Ich tauchte den Schenkel in Oleum tartari per deliquium, wusch ihn sorgfältig ab, und brachte die vorigen Arma- turen auf die nehmliche Weise wie vorhin an. Das Glied zuckte wieder lebhaft. Als auch jetzt die Reitzbarkeit wieder so weit gesunken war, dass eine Nervenarmatur von Zink mit einer Mus- kelarmatur von Silber keine Zusammenziehung mehr bewirkte, gelang es mir durch nochmaliges Eintauchen des Schenkels in Oleum tartari per deliquium, denselben von neuem für den Reitz des Zinks und Silbers empfänglich zu machen.
Diese Erfahrungen beweisen zugleich, dass die Vermehrung oder Verminderung der Reitzbar- keit, welche die exaltirenden und deprimirenden
Po-
im April 1799 an den abgeschnittenen Hinterschen- keln eines Frosches, woran eine Nervenarmatur von Zink mit einer Muskelarmatur von Eisen starke Zusammenziehungen hervorbrachte, folgen- de Beobachtungen. Ich bestrich sowohl die Ner- ven als die Muskeln mit Belladonna-Extrakt, rei- nigte dann beyde wieder aufs sorgfältigste mit destillirtem Wasser, und prüfte jetzt die Reitz- barkeit der Schenkel von neuem mit den beyden vorigen Armaturen. Es erfolgten nur noch drey sehr schwache Bewegungen. Ich tauchte den Schenkel in Oleum tartari per deliquium, wusch ihn sorgfältig ab, und brachte die vorigen Arma- turen auf die nehmliche Weise wie vorhin an. Das Glied zuckte wieder lebhaft. Als auch jetzt die Reitzbarkeit wieder so weit gesunken war, daſs eine Nervenarmatur von Zink mit einer Mus- kelarmatur von Silber keine Zusammenziehung mehr bewirkte, gelang es mir durch nochmaliges Eintauchen des Schenkels in Oleum tartari per deliquium, denselben von neuem für den Reitz des Zinks und Silbers empfänglich zu machen.
Diese Erfahrungen beweisen zugleich, daſs die Vermehrung oder Verminderung der Reitzbar- keit, welche die exaltirenden und deprimirenden
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im April 1799 an den abgeschnittenen Hinterschen-
keln eines Frosches, woran eine Nervenarmatur
von Zink mit einer Muskelarmatur von Eisen
starke Zusammenziehungen hervorbrachte, folgen-
de Beobachtungen. Ich bestrich sowohl die Ner-
ven als die Muskeln mit Belladonna-Extrakt, rei-
nigte dann beyde wieder aufs sorgfältigste mit
destillirtem Wasser, und prüfte jetzt die Reitz-
barkeit der Schenkel von neuem mit den beyden
vorigen Armaturen. Es erfolgten nur noch drey
sehr schwache Bewegungen. Ich tauchte den
Schenkel in Oleum tartari per deliquium, wusch
ihn sorgfältig ab, und brachte die vorigen Arma-
turen auf die nehmliche Weise wie vorhin an.
Das Glied zuckte wieder lebhaft. Als auch jetzt
die Reitzbarkeit wieder so weit gesunken war,
daſs eine Nervenarmatur von Zink mit einer Mus-
kelarmatur von Silber keine Zusammenziehung
mehr bewirkte, gelang es mir durch nochmaliges
Eintauchen des Schenkels in Oleum tartari per
deliquium, denselben von neuem für den Reitz des
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/318>, abgerufen am 22.11.2024.
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