innere Wärme, wodurch die erstern vor dem Ge- frieren geschützt wurden.
Alle bisherige Erfahrungen und selbst die- jenigen, woraus man auf eine eigene Tempera- tur der niedern Thiere geschlossen hat, sprechen für unsere Meinung. In den Beobachtungen, wo man solche Thiere wärmer als das Medium fand, in welchem sie befindlich waren, betrug der Unterschied nur wenige Grade und rührte gewiss blos davon her, dass die Thiere an tie- fern Stellen des Wassers oder der Erde, wo sie sich vor dem Versuch aufhielten, eine höhere Wärme mitgetheilt bekommen und während der Beobachtung noch nicht verlohren hatten. Die Fälle, wo eine wirkliche Entbindung von Wär- me bey diesen Thieren statt findet, sind nur auf wenige Arten und auf besondere Umstände beschränkt.
Folgende Erfahrungen enthalten die Beweise dieser Sätze.
Peron fand Haufen von Sertularien, Isis, Gorgonien, Alcyonien, Spongien, Tangen und Ulven, die an der Westküste von Neuholland aus der Tiefe des Meers hervorgezogen waren, um mehr als 3° R. wärmer als die Atmosphäre und die Oberfläche des Meers. Er schliesst hier- aus auf eine eigene Wärme der Zoophyten w).
Aber
w) Annales du Museum d'Hist. nat. T. IV. p 133. 134.
innere Wärme, wodurch die erstern vor dem Ge- frieren geschützt wurden.
Alle bisherige Erfahrungen und selbst die- jenigen, woraus man auf eine eigene Tempera- tur der niedern Thiere geschlossen hat, sprechen für unsere Meinung. In den Beobachtungen, wo man solche Thiere wärmer als das Medium fand, in welchem sie befindlich waren, betrug der Unterschied nur wenige Grade und rührte gewiſs blos davon her, daſs die Thiere an tie- fern Stellen des Wassers oder der Erde, wo sie sich vor dem Versuch aufhielten, eine höhere Wärme mitgetheilt bekommen und während der Beobachtung noch nicht verlohren hatten. Die Fälle, wo eine wirkliche Entbindung von Wär- me bey diesen Thieren statt findet, sind nur auf wenige Arten und auf besondere Umstände beschränkt.
Folgende Erfahrungen enthalten die Beweise dieser Sätze.
Péron fand Haufen von Sertularien, Isis, Gorgonien, Alcyonien, Spongien, Tangen und Ulven, die an der Westküste von Neuholland aus der Tiefe des Meers hervorgezogen waren, um mehr als 3° R. wärmer als die Atmosphäre und die Oberfläche des Meers. Er schlieſst hier- aus auf eine eigene Wärme der Zoophyten w).
Aber
w) Annales du Muséum d’Hist. nat. T. IV. p 133. 134.
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innere Wärme, wodurch die erstern vor dem Ge-
frieren geschützt wurden.
Alle bisherige Erfahrungen und selbst die-
jenigen, woraus man auf eine eigene Tempera-
tur der niedern Thiere geschlossen hat, sprechen
für unsere Meinung. In den Beobachtungen, wo
man solche Thiere wärmer als das Medium
fand, in welchem sie befindlich waren, betrug
der Unterschied nur wenige Grade und rührte
gewiſs blos davon her, daſs die Thiere an tie-
fern Stellen des Wassers oder der Erde, wo sie
sich vor dem Versuch aufhielten, eine höhere
Wärme mitgetheilt bekommen und während der
Beobachtung noch nicht verlohren hatten. Die
Fälle, wo eine wirkliche Entbindung von Wär-
me bey diesen Thieren statt findet, sind nur
auf wenige Arten und auf besondere Umstände
beschränkt.
Folgende Erfahrungen enthalten die Beweise
dieser Sätze.
Péron fand Haufen von Sertularien, Isis,
Gorgonien, Alcyonien, Spongien, Tangen und
Ulven, die an der Westküste von Neuholland
aus der Tiefe des Meers hervorgezogen waren,
um mehr als 3° R. wärmer als die Atmosphäre
und die Oberfläche des Meers. Er schlieſst hier-
aus auf eine eigene Wärme der Zoophyten w).
Aber
w) Annales du Muséum d’Hist. nat. T. IV. p 133. 134.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/34>, abgerufen am 23.11.2024.
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