Die Fische und Amphibien besitzen dasselbe und zugleich Rückenmarksknoten; aber die coeliaci- schen Knoten sind bey ihnen noch nicht vorhan- den, oder doch nicht so ausgebildet wie bey den Vögeln und Säugthieren.
Bey den Würmern zeigen sich von einem Ge- hirn entweder noch gar keine, oder nur undeut- liche Spuren. Erst bey den Insekten und Mollus- ken giebt es eine grössere Masse, welche zusam- mengesetzter als einer der übrigen Knoten ist und den Sinnesnerven zum Ursprunge dient. Bey manchen Arten, z. B. den Skolopendern, besteht dieses Gehirn nur aus zwey Anschwellungen, aus welchen die Kopfnerven unmittelbar entspringen. Bey andern, z. B. den Bienen, Wespen, Hornis- sen u. s. w. sind mit diesen noch besondere An- schwellungen verbunden, woraus einzelne Nerven hervorgehen. Bey allen haben die beyden hin- tern Wulste einen bald breitern, bald schmälern Fortsatz von Hirnsubstanz, welcher von ihren beyden Seiten-Enden ausgeht und ringförmig die Speiseröhre umfasst. Dieser Hirnring verschwin- det mit der Bildung eines wahren Rückenmarks. Mit dem letztern entwickeln sich bey den Fischen und Amphibien zugleich die ersten Keime eines grossen Gehirns, welches sich auf den höhern Stufen der thierischen Organisation immer weiter ausbildet und immer mehr das Uebergewicht über die übrigen Theile des Nervensystems erlangt.
Söm-
Die Fische und Amphibien besitzen dasselbe und zugleich Rückenmarksknoten; aber die coeliaci- schen Knoten sind bey ihnen noch nicht vorhan- den, oder doch nicht so ausgebildet wie bey den Vögeln und Säugthieren.
Bey den Würmern zeigen sich von einem Ge- hirn entweder noch gar keine, oder nur undeut- liche Spuren. Erst bey den Insekten und Mollus- ken giebt es eine gröſsere Masse, welche zusam- mengesetzter als einer der übrigen Knoten ist und den Sinnesnerven zum Ursprunge dient. Bey manchen Arten, z. B. den Skolopendern, besteht dieses Gehirn nur aus zwey Anschwellungen, aus welchen die Kopfnerven unmittelbar entspringen. Bey andern, z. B. den Bienen, Wespen, Hornis- sen u. s. w. sind mit diesen noch besondere An- schwellungen verbunden, woraus einzelne Nerven hervorgehen. Bey allen haben die beyden hin- tern Wulste einen bald breitern, bald schmälern Fortsatz von Hirnsubstanz, welcher von ihren beyden Seiten-Enden ausgeht und ringförmig die Speiseröhre umfaſst. Dieser Hirnring verschwin- det mit der Bildung eines wahren Rückenmarks. Mit dem letztern entwickeln sich bey den Fischen und Amphibien zugleich die ersten Keime eines groſsen Gehirns, welches sich auf den höhern Stufen der thierischen Organisation immer weiter ausbildet und immer mehr das Uebergewicht über die übrigen Theile des Nervensystems erlangt.
Söm-
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Die Fische und Amphibien besitzen dasselbe und
zugleich Rückenmarksknoten; aber die coeliaci-
schen Knoten sind bey ihnen noch nicht vorhan-
den, oder doch nicht so ausgebildet wie bey den
Vögeln und Säugthieren.
Bey den Würmern zeigen sich von einem Ge-
hirn entweder noch gar keine, oder nur undeut-
liche Spuren. Erst bey den Insekten und Mollus-
ken giebt es eine gröſsere Masse, welche zusam-
mengesetzter als einer der übrigen Knoten ist und
den Sinnesnerven zum Ursprunge dient. Bey
manchen Arten, z. B. den Skolopendern, besteht
dieses Gehirn nur aus zwey Anschwellungen, aus
welchen die Kopfnerven unmittelbar entspringen.
Bey andern, z. B. den Bienen, Wespen, Hornis-
sen u. s. w. sind mit diesen noch besondere An-
schwellungen verbunden, woraus einzelne Nerven
hervorgehen. Bey allen haben die beyden hin-
tern Wulste einen bald breitern, bald schmälern
Fortsatz von Hirnsubstanz, welcher von ihren
beyden Seiten-Enden ausgeht und ringförmig die
Speiseröhre umfaſst. Dieser Hirnring verschwin-
det mit der Bildung eines wahren Rückenmarks.
Mit dem letztern entwickeln sich bey den Fischen
und Amphibien zugleich die ersten Keime eines
groſsen Gehirns, welches sich auf den höhern
Stufen der thierischen Organisation immer weiter
ausbildet und immer mehr das Uebergewicht über
die übrigen Theile des Nervensystems erlangt.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/347>, abgerufen am 22.11.2024.
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