getative Leben das Uebergewicht über das anima- lische hat, im Ganzen und beso ders auch in ihren Nerven weit weniger Symmetrie als dieje- nigen zeigen, bey welchen das Uebergewicht auf der entgegengesetzten Seite ist.
In Betreff der Entstehung und des Fortgangs der Nerven überhaupt lässt sich in den meisten Fällen annehmen, dass dieselben bey Nerven ähn- licher Theile von ähnlicher Art sind. Aber dieser Satz ist nur Regel, nicht Gesetz, und die Aehn- lichkeit geht nicht bis zur völligen Gleichheit. Schon unter den Sängthieren finden wir bey meh- rern sehr grosse Abweichungen von dem Typus, nach welchem die Nerven des Menschen entsprin- gen und verlaufen. Beym Maulwurf haben die Nerven des ersten, zweyten und fünften Paars einen Bau, der sich von der Struktur dieser Ner- ven bey den übrigen Säugthieren sehr entfernt. Die Form der Geruchsnerven selber ist die nehm- liche, wie bey den Nagethieren und Fledermäu- sen. Sie stehen aber nur zum Theil auf jeder Seite durch einen länglichen Markbündel mit dem mittlern Lappen des grossen Gehirns in Verbin- dung. Ihren Hauptursprung haben sie aus zwey eigenen, rundlichen Abtheilungen des grossen Ge- hirns, die den vordern Hirnlappen der höhern Säugthiere zwar analog, aber von ungewöhnlicher Gestalt sind. Zwischen diesen Abtheilungen und
dem
getative Leben das Uebergewicht über das anima- lische hat, im Ganzen und beso ders auch in ihren Nerven weit weniger Symmetrie als dieje- nigen zeigen, bey welchen das Uebergewicht auf der entgegengesetzten Seite ist.
In Betreff der Entstehung und des Fortgangs der Nerven überhaupt läſst sich in den meisten Fällen annehmen, daſs dieselben bey Nerven ähn- licher Theile von ähnlicher Art sind. Aber dieser Satz ist nur Regel, nicht Gesetz, und die Aehn- lichkeit geht nicht bis zur völligen Gleichheit. Schon unter den Sängthieren finden wir bey meh- rern sehr groſse Abweichungen von dem Typus, nach welchem die Nerven des Menschen entsprin- gen und verlaufen. Beym Maulwurf haben die Nerven des ersten, zweyten und fünften Paars einen Bau, der sich von der Struktur dieser Ner- ven bey den übrigen Säugthieren sehr entfernt. Die Form der Geruchsnerven selber ist die nehm- liche, wie bey den Nagethieren und Fledermäu- sen. Sie stehen aber nur zum Theil auf jeder Seite durch einen länglichen Markbündel mit dem mittlern Lappen des groſsen Gehirns in Verbin- dung. Ihren Hauptursprung haben sie aus zwey eigenen, rundlichen Abtheilungen des groſsen Ge- hirns, die den vordern Hirnlappen der höhern Säugthiere zwar analog, aber von ungewöhnlicher Gestalt sind. Zwischen diesen Abtheilungen und
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getative Leben das Uebergewicht über das anima-
lische hat, im Ganzen und beso ders auch in
ihren Nerven weit weniger Symmetrie als dieje-
nigen zeigen, bey welchen das Uebergewicht auf
der entgegengesetzten Seite ist.
In Betreff der Entstehung und des Fortgangs
der Nerven überhaupt läſst sich in den meisten
Fällen annehmen, daſs dieselben bey Nerven ähn-
licher Theile von ähnlicher Art sind. Aber dieser
Satz ist nur Regel, nicht Gesetz, und die Aehn-
lichkeit geht nicht bis zur völligen Gleichheit.
Schon unter den Sängthieren finden wir bey meh-
rern sehr groſse Abweichungen von dem Typus,
nach welchem die Nerven des Menschen entsprin-
gen und verlaufen. Beym Maulwurf haben die
Nerven des ersten, zweyten und fünften Paars
einen Bau, der sich von der Struktur dieser Ner-
ven bey den übrigen Säugthieren sehr entfernt.
Die Form der Geruchsnerven selber ist die nehm-
liche, wie bey den Nagethieren und Fledermäu-
sen. Sie stehen aber nur zum Theil auf jeder
Seite durch einen länglichen Markbündel mit dem
mittlern Lappen des groſsen Gehirns in Verbin-
dung. Ihren Hauptursprung haben sie aus zwey
eigenen, rundlichen Abtheilungen des groſsen Ge-
hirns, die den vordern Hirnlappen der höhern
Säugthiere zwar analog, aber von ungewöhnlicher
Gestalt sind. Zwischen diesen Abtheilungen und
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/352>, abgerufen am 22.11.2024.
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