welche Thermometer in das Innere von Fischen brachten, die in Wasser, in atmosphärischer Luft, in Sauerstoffgas und in reinem Stickgas athme- ten, fanden nie einen merklichen Unterschied zwi- schen der Temperatur dieser Thiere und der äu- ssern Wärme g). Auffallend ist es auch, dass da, wo man an Fischen und Amphibien eine an- dere Temperatur als an dem sie umgebenden Me- dium beobachtet haben will, die ihrige immer höher als die des letztern gewesen seyn soll, da doch, wenn sie eine eigene Wärme besässen, ihre Temperatur bey äusserer Hitze niedriger als die des Wassers oder der Luft hätte seyn müssen. Bey manchen Fischen ist aber das Vermögen, der Kälte und Hitze Widerstand zu leisten, so ge- ring, dass sie schon in einem Medium sterben, welches nur um einige Grade unter dem Gefrier- punkt erkältet, oder über 30° R. erwärmt ist h). Mit der Voraussetzung einer eigenen Wärme bey den Thieren der niedern Classen ist es ferner un- vereinbar, dass sie zwar langsam, doch in einem beträchtlich hohen Grade an den Veränderungen der äussern Temperatur Theil nehmen, wie fol- gende, von J. Hunteri) erzählte Versuche be- weisen.
Ein
g) Memoires de la Societe d'Arcueil. T. II. p. 598.
h)Broussonnet a. a. O.
i) A. a. O. p. 25.
welche Thermometer in das Innere von Fischen brachten, die in Wasser, in atmosphärischer Luft, in Sauerstoffgas und in reinem Stickgas athme- ten, fanden nie einen merklichen Unterschied zwi- schen der Temperatur dieser Thiere und der äu- ſsern Wärme g). Auffallend ist es auch, daſs da, wo man an Fischen und Amphibien eine an- dere Temperatur als an dem sie umgebenden Me- dium beobachtet haben will, die ihrige immer höher als die des letztern gewesen seyn soll, da doch, wenn sie eine eigene Wärme besäſsen, ihre Temperatur bey äuſserer Hitze niedriger als die des Wassers oder der Luft hätte seyn müssen. Bey manchen Fischen ist aber das Vermögen, der Kälte und Hitze Widerstand zu leisten, so ge- ring, daſs sie schon in einem Medium sterben, welches nur um einige Grade unter dem Gefrier- punkt erkältet, oder über 30° R. erwärmt ist h). Mit der Voraussetzung einer eigenen Wärme bey den Thieren der niedern Classen ist es ferner un- vereinbar, daſs sie zwar langsam, doch in einem beträchtlich hohen Grade an den Veränderungen der äuſsern Temperatur Theil nehmen, wie fol- gende, von J. Hunteri) erzählte Versuche be- weisen.
Ein
g) Mémoires de la Societé d’Arcueil. T. II. p. 598.
h)Broussonnet a. a. O.
i) A. a. O. p. 25.
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welche Thermometer in das Innere von Fischen
brachten, die in Wasser, in atmosphärischer Luft,
in Sauerstoffgas und in reinem Stickgas athme-
ten, fanden nie einen merklichen Unterschied zwi-
schen der Temperatur dieser Thiere und der äu-
ſsern Wärme g). Auffallend ist es auch, daſs
da, wo man an Fischen und Amphibien eine an-
dere Temperatur als an dem sie umgebenden Me-
dium beobachtet haben will, die ihrige immer
höher als die des letztern gewesen seyn soll, da
doch, wenn sie eine eigene Wärme besäſsen, ihre
Temperatur bey äuſserer Hitze niedriger als die
des Wassers oder der Luft hätte seyn müssen.
Bey manchen Fischen ist aber das Vermögen, der
Kälte und Hitze Widerstand zu leisten, so ge-
ring, daſs sie schon in einem Medium sterben,
welches nur um einige Grade unter dem Gefrier-
punkt erkältet, oder über 30° R. erwärmt ist h).
Mit der Voraussetzung einer eigenen Wärme bey
den Thieren der niedern Classen ist es ferner un-
vereinbar, daſs sie zwar langsam, doch in einem
beträchtlich hohen Grade an den Veränderungen
der äuſsern Temperatur Theil nehmen, wie fol-
gende, von J. Hunter i) erzählte Versuche be-
weisen.
Ein
g) Mémoires de la Societé d’Arcueil. T. II. p. 598.
h) Broussonnet a. a. O.
i) A. a. O. p. 25.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/39>, abgerufen am 21.11.2024.
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