ner Federspuhle, so dass das Gift vom Fusse aus einzig und allein durch das Blut zum Gehirn und Rückenmark gelangen konnte. In allen diesen Fällen erfolgten allgemeine Convulsionen und der Tod eben so, als wenn die Thiere im unver- letzten Zustand vergiftet gewesen wären p).
Brodieq) legte die Achselhöhle eines Kanin- chen blos, durchschnitt sorgfältig die hier zum Vorderfuss gehenden Nerven, gerade vor ihrer Vereinigung zum Achselgeflecht, und brachte Woo- rara, eine Pflanzenmaterie, womit die Eingebor- nen von Gujana ihre Pfeile vergiften, in zwey Wunden des Fusses. Er unterband aufs genaue- ste den Brustgang eines Hundes da, wo sich die- ses Gefäss durch den Winkel der linken Schlüs- selbein- und Drosselader begiebt, und streuete etwas gepulverte Woorara in zwey Wunden des linken Hinterbeins. Beyde Thiere bekamen in weniger als einer Viertelstunde die Zufälle der Vergiftung und starben einige Minuten nachher. Hierauf entblösste er bey drey Kaninchen den Schenkelnerven an dem obern und hintern Theil des Schenkels, zog unter dem Nerven ein Band durch, und schnürte vermittelst des letztern alle
weiche
p) Dissertat. sur les effets d'un poison de Java, appele Upas tieute, presentee et soutenue a la Faculte de Medecine de Paris le 6 Juillet 1809 par R. Delille.
q) Philos. Transact. Y. 1811. p. 178. Y. 1812. p. 207.
ner Federspuhle, so daſs das Gift vom Fuſse aus einzig und allein durch das Blut zum Gehirn und Rückenmark gelangen konnte. In allen diesen Fällen erfolgten allgemeine Convulsionen und der Tod eben so, als wenn die Thiere im unver- letzten Zustand vergiftet gewesen wären p).
Brodieq) legte die Achselhöhle eines Kanin- chen blos, durchschnitt sorgfältig die hier zum Vorderfuſs gehenden Nerven, gerade vor ihrer Vereinigung zum Achselgeflecht, und brachte Woo- rara, eine Pflanzenmaterie, womit die Eingebor- nen von Gujana ihre Pfeile vergiften, in zwey Wunden des Fuſses. Er unterband aufs genaue- ste den Brustgang eines Hundes da, wo sich die- ses Gefäſs durch den Winkel der linken Schlüs- selbein- und Drosselader begiebt, und streuete etwas gepulverte Woorara in zwey Wunden des linken Hinterbeins. Beyde Thiere bekamen in weniger als einer Viertelstunde die Zufälle der Vergiftung und starben einige Minuten nachher. Hierauf entblöſste er bey drey Kaninchen den Schenkelnerven an dem obern und hintern Theil des Schenkels, zog unter dem Nerven ein Band durch, und schnürte vermittelst des letztern alle
weiche
p) Dissertat. sur les effets d’un poison de Java, appelé Upas tieuté, présentée et soutenue à la Faculté de Médecine de Paris le 6 Juillet 1809 par R. Delille.
q) Philos. Transact. Y. 1811. p. 178. Y. 1812. p. 207.
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ner Federspuhle, so daſs das Gift vom Fuſse aus
einzig und allein durch das Blut zum Gehirn und
Rückenmark gelangen konnte. In allen diesen
Fällen erfolgten allgemeine Convulsionen und der
Tod eben so, als wenn die Thiere im unver-
letzten Zustand vergiftet gewesen wären p).
Brodie q) legte die Achselhöhle eines Kanin-
chen blos, durchschnitt sorgfältig die hier zum
Vorderfuſs gehenden Nerven, gerade vor ihrer
Vereinigung zum Achselgeflecht, und brachte Woo-
rara, eine Pflanzenmaterie, womit die Eingebor-
nen von Gujana ihre Pfeile vergiften, in zwey
Wunden des Fuſses. Er unterband aufs genaue-
ste den Brustgang eines Hundes da, wo sich die-
ses Gefäſs durch den Winkel der linken Schlüs-
selbein- und Drosselader begiebt, und streuete
etwas gepulverte Woorara in zwey Wunden des
linken Hinterbeins. Beyde Thiere bekamen in
weniger als einer Viertelstunde die Zufälle der
Vergiftung und starben einige Minuten nachher.
Hierauf entblöſste er bey drey Kaninchen den
Schenkelnerven an dem obern und hintern Theil
des Schenkels, zog unter dem Nerven ein Band
durch, und schnürte vermittelst des letztern alle
weiche
p) Dissertat. sur les effets d’un poison de Java, appelé
Upas tieuté, présentée et soutenue à la Faculté de
Médecine de Paris le 6 Juillet 1809 par R. Delille.
q) Philos. Transact. Y. 1811. p. 178. Y. 1812. p. 207.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/392>, abgerufen am 22.11.2024.
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