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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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schen Wärme vorzüglich zu beantworten hat, die
Frage: warum blos die Säugthiere und Vögel eine
so hohe und so beständige, eigene Temperatur
besitzen, da doch zwischen ihrem Athemholen
und der Respiration der übrigen Thiere kein so
grosser Abstand ist? Beyde Theorien trifft auch
der Einwurf, dass, wie Le Gallois m), Bunt-
zen
n) und Nasse o) gezeigt haben, bey der
Zersetzung der atmosphärischen Luft in den Lun-
gen zu wenig Wärme frey wird, als dass sich
eine erhebliche Zunahme der Temperatur des
Bluts davon ableiten lässt. Ferner müssten, wenn
blos die Lungen der Heerd der thierischen Wär-
me wären, alle übrige Theile des Körpers diesen
Organen weit mehr an Wärme nachstehen, als
wirklich der Fall ist. Dann ist auch der Satz,
worauf beyde sich stützen, dass die thierische
Wärme mit der Menge des zersetzten Sauerstoff-
gas in geradem Verhältniss steht, nicht allgemein
gültig. Die Cetaceen athmen in äusserst langen
Zwischenräumen p) und besitzen doch einen ho-

hen
m) Le Sang est il identique dans tous les vaisseaux
qu'il parcourt? a Paris. 1802. p. 44.
n) Beytrag zu einer künftigen Physiologie. Kopenha-
gen u. Leipz. 1805. S. 40.
o) Reil's u. Autenrieth's Archiv f. d. Physiol. B. XII.
S. 409.
p) Autenrieth in der Salzburger med. chir. Ztg. 1795.
B. 3. S. 328.

schen Wärme vorzüglich zu beantworten hat, die
Frage: warum blos die Säugthiere und Vögel eine
so hohe und so beständige, eigene Temperatur
besitzen, da doch zwischen ihrem Athemholen
und der Respiration der übrigen Thiere kein so
groſser Abstand ist? Beyde Theorien trifft auch
der Einwurf, daſs, wie Le Gallois m), Bunt-
zen
n) und Nasse o) gezeigt haben, bey der
Zersetzung der atmosphärischen Luft in den Lun-
gen zu wenig Wärme frey wird, als daſs sich
eine erhebliche Zunahme der Temperatur des
Bluts davon ableiten läſst. Ferner müſsten, wenn
blos die Lungen der Heerd der thierischen Wär-
me wären, alle übrige Theile des Körpers diesen
Organen weit mehr an Wärme nachstehen, als
wirklich der Fall ist. Dann ist auch der Satz,
worauf beyde sich stützen, daſs die thierische
Wärme mit der Menge des zersetzten Sauerstoff-
gas in geradem Verhältniſs steht, nicht allgemein
gültig. Die Cetaceen athmen in äuſserst langen
Zwischenräumen p) und besitzen doch einen ho-

hen
m) Le Sang est il identique dans tous les vaisseaux
qu’il parcourt? à Paris. 1802. p. 44.
n) Beytrag zu einer künftigen Physiologie. Kopenha-
gen u. Leipz. 1805. S. 40.
o) Reil’s u. Autenrieth’s Archiv f. d. Physiol. B. XII.
S. 409.
p) Autenrieth in der Salzburger med. chir. Ztg. 1795.
B. 3. S. 328.
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[54/0066] schen Wärme vorzüglich zu beantworten hat, die Frage: warum blos die Säugthiere und Vögel eine so hohe und so beständige, eigene Temperatur besitzen, da doch zwischen ihrem Athemholen und der Respiration der übrigen Thiere kein so groſser Abstand ist? Beyde Theorien trifft auch der Einwurf, daſs, wie Le Gallois m), Bunt- zen n) und Nasse o) gezeigt haben, bey der Zersetzung der atmosphärischen Luft in den Lun- gen zu wenig Wärme frey wird, als daſs sich eine erhebliche Zunahme der Temperatur des Bluts davon ableiten läſst. Ferner müſsten, wenn blos die Lungen der Heerd der thierischen Wär- me wären, alle übrige Theile des Körpers diesen Organen weit mehr an Wärme nachstehen, als wirklich der Fall ist. Dann ist auch der Satz, worauf beyde sich stützen, daſs die thierische Wärme mit der Menge des zersetzten Sauerstoff- gas in geradem Verhältniſs steht, nicht allgemein gültig. Die Cetaceen athmen in äuſserst langen Zwischenräumen p) und besitzen doch einen ho- hen m) Le Sang est il identique dans tous les vaisseaux qu’il parcourt? à Paris. 1802. p. 44. n) Beytrag zu einer künftigen Physiologie. Kopenha- gen u. Leipz. 1805. S. 40. o) Reil’s u. Autenrieth’s Archiv f. d. Physiol. B. XII. S. 409. p) Autenrieth in der Salzburger med. chir. Ztg. 1795. B. 3. S. 328.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/66>, abgerufen am 25.11.2024.