gen aber einen sehr beschränkten Raum zwischen der Vereinigung der Sehenerven und dem vor- dern Rand der Brücke; zwey nur kleine, doch deutlich von einander getrennte und kugelför- mige, weissliche Erhabenheiten, und Geruchs- nerven, die während ihres ganzen Verlaufs mit den vordern Hirnlappen in keiner Verbindung stehen. Von den innern Organen des Gehirns haben der Balken, die gestreiften Körper und die Sehehügel, nicht aber die gerollten Wulste und die Vierhügel, eben so wie das ganze grosse und kleine Gehirn und wie die Brücke, ein grösseres Verhältniss zum verlängerten Mark als auf den übrigen Stufen der Säugthierclasse. Das Gewölbe ist in Vergleichung mit dem gan- zen Gehirn länger, aber nicht breiter, als bey den untern Thieren. Die vordere Hirncommis- sur geht zur Sylvischen Grube, ohne mit den Wurzeln der Geruchsnerven unmittelbaren Zu- sammenhang zu haben. Die Sehehügel stehen auf ihrer ganzen untern Fläche mit den Hirn- windungen in Verbindung. Die gerollten Wulste erstrecken sich nicht weiter als bis zur äussern Hervorragung dieser Hügel. Von den Vierhü- geln ist das hintere Paar von ähnlicher, läng- lichrunder Gestalt, und fast von demselben Um- fange, wie das vordere.
Diese
VI. Bd. G
gen aber einen sehr beschränkten Raum zwischen der Vereinigung der Sehenerven und dem vor- dern Rand der Brücke; zwey nur kleine, doch deutlich von einander getrennte und kugelför- mige, weiſsliche Erhabenheiten, und Geruchs- nerven, die während ihres ganzen Verlaufs mit den vordern Hirnlappen in keiner Verbindung stehen. Von den innern Organen des Gehirns haben der Balken, die gestreiften Körper und die Sehehügel, nicht aber die gerollten Wulste und die Vierhügel, eben so wie das ganze groſse und kleine Gehirn und wie die Brücke, ein gröſseres Verhältniſs zum verlängerten Mark als auf den übrigen Stufen der Säugthierclasse. Das Gewölbe ist in Vergleichung mit dem gan- zen Gehirn länger, aber nicht breiter, als bey den untern Thieren. Die vordere Hirncommis- sur geht zur Sylvischen Grube, ohne mit den Wurzeln der Geruchsnerven unmittelbaren Zu- sammenhang zu haben. Die Sehehügel stehen auf ihrer ganzen untern Fläche mit den Hirn- windungen in Verbindung. Die gerollten Wulste erstrecken sich nicht weiter als bis zur äuſsern Hervorragung dieser Hügel. Von den Vierhü- geln ist das hintere Paar von ähnlicher, läng- lichrunder Gestalt, und fast von demselben Um- fange, wie das vordere.
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gen aber einen sehr beschränkten Raum zwischen
der Vereinigung der Sehenerven und dem vor-
dern Rand der Brücke; zwey nur kleine, doch
deutlich von einander getrennte und kugelför-
mige, weiſsliche Erhabenheiten, und Geruchs-
nerven, die während ihres ganzen Verlaufs mit
den vordern Hirnlappen in keiner Verbindung
stehen. Von den innern Organen des Gehirns
haben der Balken, die gestreiften Körper und
die Sehehügel, nicht aber die gerollten Wulste
und die Vierhügel, eben so wie das ganze groſse
und kleine Gehirn und wie die Brücke, ein
gröſseres Verhältniſs zum verlängerten Mark als
auf den übrigen Stufen der Säugthierclasse.
Das Gewölbe ist in Vergleichung mit dem gan-
zen Gehirn länger, aber nicht breiter, als bey
den untern Thieren. Die vordere Hirncommis-
sur geht zur Sylvischen Grube, ohne mit den
Wurzeln der Geruchsnerven unmittelbaren Zu-
sammenhang zu haben. Die Sehehügel stehen
auf ihrer ganzen untern Fläche mit den Hirn-
windungen in Verbindung. Die gerollten Wulste
erstrecken sich nicht weiter als bis zur äuſsern
Hervorragung dieser Hügel. Von den Vierhü-
geln ist das hintere Paar von ähnlicher, läng-
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fange, wie das vordere.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/113>, abgerufen am 28.11.2024.
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