Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.fortsätze. Ihr unteres Ende fliesst in der Gegend Beobachtungen an Missbildungen sprechen Tiedemann sah, wie er mir schreibt, in Rudol-
fortsätze. Ihr unteres Ende flieſst in der Gegend Beobachtungen an Miſsbildungen sprechen Tiedemann sah, wie er mir schreibt, in Rudol-
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fortsätze. Ihr unteres Ende flieſst in der Gegend
der Sylvischen Grube mit der Marksubstanz zu-
sammen, aus welcher diese Nerven oder Fort-
sätze zum Theil entspringen; ihr innerer Rand
geht in den Balken über, und über ihre aus-
wendige Fläche breitet sich eine fasrige Scheide
von den zwischen den gestreiften Körpern und
den Sehehügeln liegenden Fortsätzen des Gewöl-
bes aus.
Beobachtungen an Miſsbildungen sprechen
ebenfalls für diese unsere Meinung von der Be-
ziehung der Ammonshörner auf die Riechnerven
oder Riechfortsätze.
Tiedemann sah, wie er mir schreibt, in
zwey mit Wolfsrachen gebohrnen Kindern die
Riechnerven gänzlich fehlen. Die beyden He-
misphären des groſsen Gehirns waren nach vorn
durch Windungen verbunden, die von einer
Hemisphäre quer zur andern liefen. Die Am-
monshörner und der Fornix waren nicht ausge-
füllt. In einem andern Kinde, das ohne Nase
zur Welt kam und bey welchem die Augen nicht
entwickelt waren, fand er ebenfalls keine Riech-
nerven. Die Sehenerven waren sehr dünn; das
groſse Gehirn hatte keine Furchen und Windun-
gen; die Ammonshörner und der Bogen waren
auch hier nicht ausgebildet.
Rudol-
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