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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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der Nerven des fünften Paars die eigentlichen
Sinnesnerven zum Theil, oder selbst ganz er-
setzen.

Zum Innern des sehr kleinen, doch im
Uebrigen eben so wie überhaupt bey den Säug-
thieren gebauten Auge des Maulwurfs geht
ein so dünner, fadenförmiger Sehenerven mit
einem so starken Zweige des fünften Hirnner-
ven, dass der letztere nothwendig eine weit
wichtigere Funktion beym Sehen jenes Thiers
als der erstere haben muss *).

Hier
*) Biologie. Bd. 5. S. 340. 472. Tab. III. Fig. 1. 2. Ver-
mischte Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus.
B. 3. S. 137. Seit der Herausgabe der an diesen
Stellen enthaltenen Beobachtungen habe ich den Ur-
sprung und Verlauf der Hirnnerven noch weiter an
mehrern Maulwürfen mit aller mir möglichen Ge-
nauigkeit untersucht, und gefunden, dass der zum
Auge des Maulwurfs gehende, dem Augenast des
fünften Hirnnerven der übrigen Wirbelthiere analoge
Zweig des Trigeminus sich ohnweit dem Auge in
mehrere Fäden theilt, welche die Sclerotica in der
Nähe des Ursprungs der Retina durchbohren. Ob
diese Ciliarnerven aber zur Bildung der Netzhaut
mit beytragen, oder ob dieselbe auf die gewöhnliche
Art blos von dem Sehenerven abstamme, habe ich
nicht entdecken können. Ein Knoten, worin, wie
ich sonst mit Carus vermuthete, der Sehenerve mit
jenem

der Nerven des fünften Paars die eigentlichen
Sinnesnerven zum Theil, oder selbst ganz er-
setzen.

Zum Innern des sehr kleinen, doch im
Uebrigen eben so wie überhaupt bey den Säug-
thieren gebauten Auge des Maulwurfs geht
ein so dünner, fadenförmiger Sehenerven mit
einem so starken Zweige des fünften Hirnner-
ven, daſs der letztere nothwendig eine weit
wichtigere Funktion beym Sehen jenes Thiers
als der erstere haben muſs *).

Hier
*) Biologie. Bd. 5. S. 340. 472. Tab. III. Fig. 1. 2. Ver-
mischte Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus.
B. 3. S. 137. Seit der Herausgabe der an diesen
Stellen enthaltenen Beobachtungen habe ich den Ur-
sprung und Verlauf der Hirnnerven noch weiter an
mehrern Maulwürfen mit aller mir möglichen Ge-
nauigkeit untersucht, und gefunden, daſs der zum
Auge des Maulwurfs gehende, dem Augenast des
fünften Hirnnerven der übrigen Wirbelthiere analoge
Zweig des Trigeminus sich ohnweit dem Auge in
mehrere Fäden theilt, welche die Sclerotica in der
Nähe des Ursprungs der Retina durchbohren. Ob
diese Ciliarnerven aber zur Bildung der Netzhaut
mit beytragen, oder ob dieselbe auf die gewöhnliche
Art blos von dem Sehenerven abstamme, habe ich
nicht entdecken können. Ein Knoten, worin, wie
ich sonst mit Carus vermuthete, der Sehenerve mit
jenem
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[183/0201] der Nerven des fünften Paars die eigentlichen Sinnesnerven zum Theil, oder selbst ganz er- setzen. Zum Innern des sehr kleinen, doch im Uebrigen eben so wie überhaupt bey den Säug- thieren gebauten Auge des Maulwurfs geht ein so dünner, fadenförmiger Sehenerven mit einem so starken Zweige des fünften Hirnner- ven, daſs der letztere nothwendig eine weit wichtigere Funktion beym Sehen jenes Thiers als der erstere haben muſs *). Hier *) Biologie. Bd. 5. S. 340. 472. Tab. III. Fig. 1. 2. Ver- mischte Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 3. S. 137. Seit der Herausgabe der an diesen Stellen enthaltenen Beobachtungen habe ich den Ur- sprung und Verlauf der Hirnnerven noch weiter an mehrern Maulwürfen mit aller mir möglichen Ge- nauigkeit untersucht, und gefunden, daſs der zum Auge des Maulwurfs gehende, dem Augenast des fünften Hirnnerven der übrigen Wirbelthiere analoge Zweig des Trigeminus sich ohnweit dem Auge in mehrere Fäden theilt, welche die Sclerotica in der Nähe des Ursprungs der Retina durchbohren. Ob diese Ciliarnerven aber zur Bildung der Netzhaut mit beytragen, oder ob dieselbe auf die gewöhnliche Art blos von dem Sehenerven abstamme, habe ich nicht entdecken können. Ein Knoten, worin, wie ich sonst mit Carus vermuthete, der Sehenerve mit jenem

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/201>, abgerufen am 21.11.2024.