auch durch die Ausdünstungen mancher Men- schen, werden sie in Wuth gesetzt r).
Unter denjenigen Insekten, die blos Kau- werkzeuge haben, sind es wohl nur die Dung- käfer und die übrigen, sich von fauligen Sub- stanzen nährenden Arten, deren Handlungen auf einen scharfen Geruch schliessen lassen s). Bey den übrigen finden sich weniger deutliche, und bey den meisten Larven keine andere Zeichen desselben, als dass einige die ihnen angemessene Nahrung unter andern Substanzen ausfinden, z. B. die Wolfsmilchraupen Euphor- bienblätter untern andern Kräutern t).
Dass nach diesen Thatsachen die Insekten den Sinn des Geruchs besitzen müssen, lässt sich nicht in Zweifel ziehen. Die Frage, wo die Organe desselben zu suchen sind? ist aber auf so verschiedene Weise beantwortet worden,
dass
r)Huber a. a. O. p. 376. 380. Goeze's Natur, Men- schenleben und Vorsehung. Th. 2. S. 131.
s) In Südamerika giebt es, nach der Erzählung Aza- ra's (Voyages daus l'Amerique merid. T. I. p. 210.) eine Art von Mistkäfern, die so scharf wittern, qu'avant qu'une personne ait acheve de faire ses besoins en plein champ, plusieurs de ces insectes se sont deja rendus sur le lieu.
t)Lehmann a. a. O. p. 40.
auch durch die Ausdünstungen mancher Men- schen, werden sie in Wuth gesetzt r).
Unter denjenigen Insekten, die blos Kau- werkzeuge haben, sind es wohl nur die Dung- käfer und die übrigen, sich von fauligen Sub- stanzen nährenden Arten, deren Handlungen auf einen scharfen Geruch schlieſsen lassen s). Bey den übrigen finden sich weniger deutliche, und bey den meisten Larven keine andere Zeichen desselben, als daſs einige die ihnen angemessene Nahrung unter andern Substanzen ausfinden, z. B. die Wolfsmilchraupen Euphor- bienblätter untern andern Kräutern t).
Daſs nach diesen Thatsachen die Insekten den Sinn des Geruchs besitzen müssen, läſst sich nicht in Zweifel ziehen. Die Frage, wo die Organe desselben zu suchen sind? ist aber auf so verschiedene Weise beantwortet worden,
daſs
r)Huber a. a. O. p. 376. 380. Goeze’s Natur, Men- schenleben und Vorsehung. Th. 2. S. 131.
s) In Südamerika giebt es, nach der Erzählung Aza- ra’s (Voyages daus l’Amérique mérid. T. I. p. 210.) eine Art von Mistkäfern, die so scharf wittern, qu’avant qu’une personne ait achevé de faire ses besoins en plein champ, plusieurs de ces insectes se sont déja rendus sur le lieu.
t)Lehmann a. a. O. p. 40.
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auch durch die Ausdünstungen mancher Men-
schen, werden sie in Wuth gesetzt r).
Unter denjenigen Insekten, die blos Kau-
werkzeuge haben, sind es wohl nur die Dung-
käfer und die übrigen, sich von fauligen Sub-
stanzen nährenden Arten, deren Handlungen
auf einen scharfen Geruch schlieſsen lassen s).
Bey den übrigen finden sich weniger deutliche,
und bey den meisten Larven keine andere
Zeichen desselben, als daſs einige die ihnen
angemessene Nahrung unter andern Substanzen
ausfinden, z. B. die Wolfsmilchraupen Euphor-
bienblätter untern andern Kräutern t).
Daſs nach diesen Thatsachen die Insekten
den Sinn des Geruchs besitzen müssen, läſst
sich nicht in Zweifel ziehen. Die Frage, wo
die Organe desselben zu suchen sind? ist aber
auf so verschiedene Weise beantwortet worden,
daſs
r) Huber a. a. O. p. 376. 380. Goeze’s Natur, Men-
schenleben und Vorsehung. Th. 2. S. 131.
s) In Südamerika giebt es, nach der Erzählung Aza-
ra’s (Voyages daus l’Amérique mérid. T. I. p. 210.)
eine Art von Mistkäfern, die so scharf wittern,
qu’avant qu’une personne ait achevé de faire ses
besoins en plein champ, plusieurs de ces insectes se
sont déja rendus sur le lieu.
t) Lehmann a. a. O. p. 40.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/332>, abgerufen am 21.11.2024.
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